DB: EZB zerstört die Wirtschaft
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Die Deutsche Bank hat die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer Abkehr von ihrer lockeren Geldpolitik aufgefordert. "Nach sieben Jahren immer aggressiverer geldpolitischer Maßnahmen, wird es zunehmend deutlich, dass sie die langfristige Stabilität der Eurozone riskiert, wenn sie weiter der aktuellen Lehrmeinung folgt und auf eine breite quantitative Lockerung und negative Zinsen setzt", schreibt David Folckerts-Landau, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, in einem aktuellen Marktkommentar.
Obwohl die anfängliche Lockerung der EZB-Geldpolitik richtig gewesen sei, überwiegen nach Einschätzung der Deutschen Bank inzwischen die Nachteile. Die Maßnahmen der EZB wirkten "immer verzweifelter und die negativen Effekte fangen an, die positiven zu überwiegen", schreibt Folckerts-Landau. Die lockere Geldpolitik führe zu "Fehlallokationen in der Realwirtschaft, die sich nur zu immer höheren Kosten wieder beheben lassen werden. Die Verlierer sind die Sparer, während sich Aktien- und Immobilienbesitzer die Hände reiben."
Die Senkung der Zinsen auf den tiefsten Stand "seit 20 Generationen" und die Anleihenkäufe der EZB hätten weder Wachstum noch Inflation belebt. Das billige Geld sei nicht in die Realwirtschaft, sondern nur in die Finanzmärkte geflossen. Inzwischen zeigten sich immer deutlicher die Nachteile: "Sparer werden abgestraft, Spekulanten belohnt. Schlechte Unternehmen überleben, während gute Unternehmen vor lauter Verunsicherung nicht investieren."
Besonders bei den hochverschuldeten Staaten der Eurozone habe die lockere Geldpolitik zu Fehlanreizen geführt. Mit dem Versprechen, den Euro um jeden Preis zu retten, habe die EZB den Reformdruck von den Regierungen genommen und die Marktpreise für öffentliche Anleihen verzerrt. Die Staaten könnten "Reformen verschleppen" und "ihre Schulden immer weiter wachsen lassen", ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Dringend benötigte "Arbeitsmarkt- , Bank- , Politik- und Bildungsreformen" seien verzögert worden, während die Gesamtverschuldung immer weiter wachse.
Wie billig sich die hochverschuldeten Staaten der Eurozone inzwischen wieder Geld leihen können, zeigt das Beispiel Italien. Trotz einer extrem hohen Staatsverschuldung kann sich das Land aktuell für 10 Jahre zu einem Zins von nur 1,305 % p.a. verschulden. Anfang 2012 hatte Italien noch mehr als sieben Prozent bei der Platzierung seiner 10-jährigen Anleihen bieten müssen. Die langfristigen Zinsen werden zwar nicht direkt durch die EZB bestimmt, durch ihre lockere Geldpolitik und die milliardenschweren Anleihenkäufe hat die EZB aber indirekt auch für den deutlichen Rückgang der langfristigen Zinsen gesorgt.
Bei den Bürgern habe die EZB zu einem deutlichen Vertrauensverlust geführt. Sparer hätten langfristig keinerlei Ertragssicherheit mehr, "weil es buchstäblich unmöglich geworden ist, mit verzinslichen Anlagen noch eine reale Rendite zu erzielen". Dies begünstige den Aufstieg extremistischer Parteien und gefährde die Unabhängigkeit der EZB.
Betrachte man nicht die Inflationsrate insgesamt, die stark durch den Rückgang der Ölpreise verzerrt wurde, zeige sich, dass die Leitzinsen in der Eurozone viel zu niedrig seien. "Unsere Modelle zeigen, dass die EZB in ihrem Abwehrkampf gegen die Schreck gespenster Deflation und Entankerung der Inflationserwartungen die geldpolitischen Zügel bereits deutlich zu locker hält."
Die EZB solle einen geldpolitischen Kurswechsel einleiten, fordert die Deutsche Bank. Dabei müsse die EZB nicht sofort das Ruder herumreißen, sondern könnte den erwarteten Anstieg der Inflation auf über ein Prozent Anfang 2017 abwarten. "Dennoch muss die EZB, jetzt da die Kollateralschäden ihrer aktuellen Geldpolitik immer deutlicher werden, die
Märkte allmählich auf eine erste Zinsanhebung vorbereiten", schlägt die Deutsche Bank vor. Erste Zinsanhebungen würden zwar bei den Staatsanleihen einiger Länder "zu Verwerfungen führen". Mit einer längerfristigen Zinsprognose ("forward guidance") könne die EZB "Risikostaaten jedoch die Möglichkeit eröffnen, mit dem Schuldenabbau zu beginnen und erste Reformen anzustoßen, um wieder etwas Vertrauen an den Märkten zu gewinnen", erläutert die Deutsche Bank.
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Wer in So asien einen Safe kauft, kann sich gleich selbst ausrauben. Safe adressen werden h
Konto und Ordergebuehren? Bei physischem Gold in Asien? Lach. Aber die spreads sreigen stark gerade. Pro unce von 9 auf 25 Eus. Binnen 2 wochen.
Oh gehen der DB nach all den guten Leckerli der Zentralbank (geringere Refinanzierungskosten, teure Abnahme der Staatsanleihen mittlerer oder schlechter Bonität von Seiten der EZB, künstlich erhöhte Zinsspreads gegenüber dem Kunden,...) auf einmal die Einnahmequellen aus, da man ja noch zusätzlich Konkurrenz im klassischen Geschäft durch Bankengründungen der Unternehmen und Fintechs bekommen hat?
Da beschwert sich ein nachgewiesener Manipulator der Märkte, dass die Märkte verzerrt werden ;)
Ist das eigentlich schon Kabarett?
Warum sind jetzt 'alle' auf einmal so wild auf eine Zinserhöhung? Ein Chefvolkswirt, der seine Kunden zu 'Händereibern' erklärt. Seit wann hat die DB ein Herz für Sparer? Und am zustande kommen der wirtschaftlichen Verwerfungen hat doch die DB in London und anderswo kräftig mitgewirkt. - Folckerts-Landau hat Frau Merkel auch schon nachgesagt, sie könne eine der größten Deutschen werden, wenn sie an ihrer Flüchtlingspolitik festhielte. und die DB braucht massiv Geld.
Vermutlich staatliches Geld - also das der Sparer. Mich würde es nicht wundern, wenn dieses Statement der DB im Bundeskanzleramt verfasst worden wäre. Dann gibt's zum 60. Geburtstag auch mal wieder ein sparerfinanziertes Luxusmenü.
Diese Zocker und Versager sollen lieber die Fresse halten. WO waren deren reformen nach 2008? Versager werfen versagern versagen vor.