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11:37 Uhr, 04.09.2012

Deutsche Bank-Co-Chef Fitschen: "Wir haben aus der Vergangenheit gelernt"

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Ansicht von Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen bläst der Finanzbranche weiterhin der Wind ins Gesicht. „Die Zukunft des Bankensektors kann sich nicht darauf berufen, von dramatischen Wachstumsmöglichkeiten auszugehen, die das Problem, das wir haben, relativ schnell lösen werden", sagte Fitschen am Dienstag zum Auftakt der "Handelsblatt"-Tagung "Banken im Umbruch" in Frankfurt. Die Branche sei gut beraten, sich für die kommenden Jahre auf anhaltende Volatilität einzustellen. Fitschen führt die größte Deutsche Bank seit diesem Juni gemeinsam mit Anshu Jain.

Bezogen auf sein Institut zeigte sich Fitschen zurückhaltender als sein Vorgänger Josef Ackermann. Fitschen ist der Meinung, dass die alten Renditeziele (Anm.: 25 Prozent) nicht mehr tragbar sind. Eine pauschale Kritik an seiner Branche lässt der Banker zwar nicht zu. Er räumte aber ein, sein Geldhaus sei früher der Versuchung nach unrealistischen Renditen teilweise erlegen. Die Banken hätten lernen müssen, dass nicht alles, was legal sei, auch legitim sei.

Ein neues Renditeziel nannte er nicht. „Wir haben hohen Druck auf die Margen, die Kapitalkosten sind hoch“, sagte er am Dienstag in Frankfurt. „Das wird zu einer neuen Normalität führen, die wir aber auch erst in einiger Zeit erwarten“, sagte Fitschen. Analysten halten eine Marge von 14 bis 15 Prozent für möglich. Ein Renditeziel sei kein Selbstzweck, betonte der Manager. Der Markt werde es bewerten. „Wenn der Markt sagt, das ist nicht gut genug, dann haben die Banken ein kleines Problem - wo soll dann das Kapital herkommen?“, so Fitschen.

Der Deutsche Bank-Chef kündigte an, dass die neue Spitze des Instituts demnächst auch ein neues Konzept vorstellen werde, wie sie das Geschäft unter den derzeitigen Bedingungen ausrichten werde. „Wir werden mit dem Selbstvertrauen antreten, zu den Gewinnern zu gehören", betonte Fitschen. Zugleich wolle die Deutsche Bank aber bescheiden auftreten und zeigen, dass sie aus der Vergangenheit gelernt habe.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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