Deutsche Aktien profitieren von der starken Wirtschaft

New York (BoerseGo.de) – Der Leiter des europäischen Aktienteams der Investmentgesellschaft BlackRock, Nigel Bolton, zählt in seinem aktuellen Marktkommentar Deutschland zu den aktuell stärksten Volkswirtschaften in der entwickelten Welt. Der Verschuldungsgrad sei niedriger als jener der europäischen Nachbarn und die Wirtschaft wachse aufgrund des Exports und der steigenden Binnennachfrage. „Obwohl sich das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe gerade abschwächt, glauben wir, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin eine gesunde Wachstumsrate aufweisen wird“, erklärt Bolton.

Dieses Wachstum verdanke Deutschland nicht zuletzt den Strukturreformen, die es in den vergangenen Jahren durchgeführt hat. Hierzu zähle vor allem die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts im Jahr 2004. Diese habe die Arbeitskosten massiv reduziert. Die Arbeitslosenquote ist so niedrig wie vor 19 Jahren. In den vergangenen fünf Jahren wurden 2,2 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. „Aufgrund der strukturellen Reformen ist Deutschland schneller und wettbewerbsfähiger aus der Rezession gekommen als in der Vergangenheit“.

Gestützt werde das deutsche Wachstum zudem von der Nachfrage aus den Emerging Markets. „Viele deutsche Unternehmen sind nicht nur Weltmarktführer, sondern schlagen die Chinesen mit deren eigenen Waffen, indem sie kostengünstig in Asien produzieren. Aufgrund ihrer technisch hochwertigen Produkte und ihrer ausgeprägten Spezialisierung werden deutsche Unternehmen deshalb auf absehbare Zeit vom Wachstum der Schwellenländer profitieren“.

Im Hinblick auf die vorzugswürdigen Positionen im Portfolio, konzentriert sich Bolton auf Titel, die besonders vom deutschen Konsum profitieren. „Wir halten beispielsweise deutsche Immobilien und das Baugewerbe für sehr interessant. Diese Branchen dürften vom hohen Konsumentenvertrauen und der niedrigen Arbeitslosigkeit profitieren. Daneben investieren wir in deutsche Unternehmen von hoher Qualität, die dauerhaft Nutzen aus dem globalen Wachstum ziehen dürften“.