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13:08 Uhr, 22.02.2013

Deutlich geringere Tilgung von EZB-Notkrediten

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Geschäftsbanken im Euroraum wollen in der kommenden Woche deutlich weniger der langfristigen Notkreditgelder an die Europäische Zentralbank (EZB) überweisen als angenommen. Wie die Notenbank am Freitag bekannt gab, zahlen 356 Institute insgesamt 61,1 Milliarden Euro aus dem zweiten Kreditgeschäft der EZB von Februar 2012 vorzeitig zurück. Zunächst war am Markt erwartet worden, dass die Banken mit rund 120 Milliarden Euro das doppelte Volumen überweisen.

Die Reaktionen an den Märkten ließen nach der Ankündigung nicht lange auf sich warten. Die Nachfrage nach deutschen Anleihen zog an und am Interbankenmarkt gab die kurzfristige Liquidität merklich nach. In der Vorwoche hatten die Institute insgesamt 3,79 Milliarden Euro zurückgezahlt.

Außerdem wollen neun Finanzinstitute 1,7 Milliarden Euro aus dem ersten Kreditgeschäft von Dezember 2011 an die EZB überweisen. Bei diesem Geschäft sind Rückzahlungen seit Ende Januar möglich. Insgesamt beläuft sich damit die Rückzahlsumme aus den beiden Notkrediten auf 212 Milliarden Euro bzw. etwa zwanzig Prozent der Gesamtsumme.

Die EZB hatte den Geschäftsbanken in der Eurozone in zwei Auflagen insgesamt eine Billion Euro zum Abruf bereitgestellt. Die Kredite hatten eine Laufzeit von bis zu drei Jahren, Banken können die Mittel jedoch nach etwa einem Jahr vorzeitig tilgen. Das Zentralbankgeld galt als Frischzellenkur für angeschlagene Häuser. Vorrangiges Ziel war es, die Kreditvergabe der Banken anzukurbeln. Da die Banken Staatsanleihen als Sicherheiten für die LTRO einreichen konnten, wurde damit auch die Nachfrage nach diesen Papieren erhöht. Hohe Rückflüsse werden als Zeichen der Entspannung gewertet.

Laut einer Prognose von Barclays werden die Banken bis zum Ende des zweiten Quartals 2013 rund 260 bis 300 Milliarden Euro aus den beiden Refinanzierungsgeschäften zurückgezahlt haben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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