Desertec: Regierungen treiben Wüstenstrom-Projekt voran
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München/ Berlin (BoerseGo.de) - Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung forcieren europäische und nordafrikanische Regierungen die Realisierung der Wüstenstrominitiative Desertec. Deutschland, Frankreich, Italien, Marokko und Spanien hätten Gespräche über ein gemeinsames Abkommen begonnen, das den Bau eines 600 Millionen Euro teuren Solarkraftwerks sowie den Import von grünem Strom nach Europa regeln soll, berichtet die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreisen in Marokko und Deutschland. Demnach solle bereits im November eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet werden. Im ersten Halbjahr 2013 solle dem ein Regierungsabkommen dieser und möglicherweise weiterer Länder folgen, hieß es.
Marokkos Industrieminister Abdelkader Amara bestätigte der Zeitung Pläne für ein internationales Abkommen. „Die Kooperation mit Europa ist eine wichtige Achse unserer Energie-Strategie“, sagte Amara der SZ. Die Pläne könnten bereits auf der Desertec-Jahreskonferenz Anfang November in Berlin vorgestellt werden, sagte er weiter. Es gebe Gespräche mit mehreren Staaten und verschiedenen Ministerien in Deutschland, sagte auch eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministers Rösler (FDP) in Berlin der Zeitung. Die Pläne würden laut Regierungskreisen vorsehen, den Transport des grünen Stroms nach Spanien sowie dessen Bilanzierung in die EU-Ökostromziele der beteiligten Länder rechtlich zu regeln, schreibt die SZ.
Zuletzt blieben Investoren und Großkonzerne zurückhaltend bei der Realisierung der Desertec-Kraftwerke. Zu viele rechtliche Unklarheiten im national geprägten europäischen Energiegeschäft bremsten die Pläne für den Transport von Solarstrom aus Afrika über viele Ländergrenzen hinweg aus. Erst kürzlich hatte mit Siemens einer der bekanntesten Gesellschafter seinen Ausstieg aus dem Dii-Konsortium angekündigt, weil sich der Konzern aus dem Solargeschäft zurückzieht. Doch das internationale Desertec-Abkommen könnte nun den Durchbruch bringen, heißt es laut SZ in den Verhandlungskreisen weiter.
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