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09:45 Uhr, 27.08.2010

Desertec-Projekt: Alleingelassen in der Wüste

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München (BoerseGo.de) – Das geplante Riesenprojekt fühlt sich als Stiefkind, dümpelt so vor sich hin. Zuletzt war das Vorhaben Anfang Juli in den Schlagzeilen, als es um Probleme mit den Namensrechten ging. Nun aber drängt es zurück in die Öffentlichkeit. Gemeint ist das Wüstenstromprojekt "Desertec". Die Initiatoren bemängeln in einem aktuellen Zeitungsbericht die geringe Unterstützung durch die Bundesregierung. Desertec-Chef Paul van Son habe einen "Brandbrief" an Kabinettsmitglieder und Topmanager in Deutschland gesandt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) am Freitag. In dem Schreiben, das unter anderem an Bundeskanzlerin Angela Merkel, mehrere Minister und an Spitzenvertreter von involvierten Konzernen wie Eon und Siemens ging, mahnte der Initiator, die Fäden im Milliardenprojekt nicht unnötigerweise aus der Hand zu geben. Er warnte zugleich davor, Deutschland drohe seine Vorreiterrolle zu verlieren und ökonomische Chancen zu verspielen, sollte Berlin das Projekt nicht engagierter vorantreiben.

Das Konsortium Desertec Industrial Initiative (DII) will Erneuerbaren Strom aus Solar- und Windanlagen in Nordafrika und dem Nahen Osten nach Europa transportieren. Zu den Gründungsmitgliedern gehört die Creme de la Creme der deutschen Industrie. Viele DAX-Konzerne wie die Munich Re, die Deutsche Bank, natürlich auch die Energiekonzerne Eon und RWE sowie der Technologieriese Siemens.

Anlass des Aufrufes ist die Tatsache, dass in den Anfang August von der Bundesregierung aufgelegten Plänen zum Ausbau erneuerbarer Energien bis 2020 das Wüstenstromprojekt gar nicht auftaucht. Nach Meinung von van Son ist es nun unbedingt erforderlich, Desertec in das Energiekonzept 2050 einzubinden, das die Bundesregierung im September vorlegen will.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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