Analyse
12:30 Uhr, 14.03.2023

DERMAPHARM - Umsatzmilliarde erreicht, aber Prognose verfehlt

Nicht ganz erreicht hat das Pharmaunternehmen seine Umsatz- und Ergebnisprognose für 2022. Was bedeutet das für die Dermapharm-Aktie?

Erwähnte Instrumente

  • Dermapharm Holding SE - WKN: A2GS5D - ISIN: DE000A2GS5D8 - Kurs: 38,460 € (XETRA)

Dass sich das Wachstum abschwächen würde, war erwartet worden, da sich die Sondereffekte, die sich durch die Pandemie eingestellt hatten, so natürlich nicht fortschreiben ließen. Zur Erinnerung: In der Pandemie hatte Dermapharm als Auftragshersteller Corona-Impfstoffe für Biontech produziert.

Anfang Januar hatte Dermapharm bereits kommuniziert, dass nur das untere Ende der Prognose erreicht wird. Für den Konzernumsatz belief sich die Bandbreite auf ein Plus zwischen 10 und 13 Prozent und beim bereinigten EBITDA auf 3 bis 7 Prozent. Beide Ziele wurden jedoch verfehlt.

Knapp daneben ist auch vorbei

Der Umsatz stieg 2022 um 8,7 Prozent auf 1,03 (VJ 0,94) Mrd. EUR und beim bereinigten EBITDA wurde ein Zuwachs von lediglich 2,5 Prozent auf 360 (VJ 351) Mio. EUR erreicht. Die Marge ging auf 35,1 (VJ 37,2) Prozent zurück. Dass in der heutigen Pressemeldung des Unternehmens die Rede davon ist, dass es 2022 gelungen ist „den Wachstumskurs weiter erfolgreich fortzusetzen“ kann man meiner Meinung nach schon ein bisschen als Augenwischerei abtun. Aber Klappern gehört ja bekanntlich zum Geschäft.

Zu schaffen machte Dermapharm neben dem Auslaufen der Corona-Sondereffekte die angespannte Lieferkettensituation sowie der steigende Kostendruck. Positive Impulse gingen vom Ausbau des Produktportfolios im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel sowie der Stärkung der Marktpräsenz in West- und Südeuropa durch Akquisitionen und eine verbesserte Leistungsfähigkeit der ausländischen Tochterunternehmen aus.

Moderates Umsatzwachstum und Ergebnisrückgang

Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind eher durchwachsen. Für den Konzernumsatz wird mit einem Anstieg auf 1,08 bis 1,11 Mrd. EUR gerechnet. Dazu beitragen soll vor allem die Anfang des Jahres erworbene Arkopharma-Gruppe. Dabei handelt es sich um den französischen Marktführer für pflanzliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel, welcher 2022 einen Umsatz von mehr als 200 Mio. EUR bei einer EBITDA-Marge von über 20 Prozent erwirtschaftet hat. Das heißt im Umkehrschluss, dass ohne diese Übernahme der Umsatz rückläufig wäre. Beim bereinigten EBITDA wird mit einem prozentual zweistelligen Rückgang auf 300 bis 310 Mio. EUR gerechnet.

Fazit: Dermapharm hat für 2022 enttäuschende Zahlen abgeliefert und der Ausblick kann alles andere als begeistern. Von daher wundert es nicht, dass die Dermapharm-Aktie derzeit nicht weit von ihrem Jahrestief entfernt ist. Ich bin hier zunächst mal vorsichtig und sehe aktuell wenig Gründe, die für einen Kauf der Aktie sprechen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,03 1,10 1,21
Ergebnis je Aktie in EUR 3,65 3,39 3,42
KGV 11 11 11
Dividende je Aktie in EUR 1,85 1,76 1,78
Dividendenrendite 4,82 % 4,58 % 4,64 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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