Analyse
09:35 Uhr, 15.05.2023

DERMAPHARM - Gibt es Raum für positive Überraschungen?

Vor allem aufgrund der zu Beginn des Jahres getätigten Übernahme in Frankreich kann der Arzneimittelhersteller auf ein ordentliches Wachstum im ersten Quartal zurückblicken.

Erwähnte Instrumente

  • Dermapharm Holding SE - WKN: A2GS5D - ISIN: DE000A2GS5D8 - Kurs: 43,920 € (XETRA)

Durch die erstmalige Konsolidierung der französischen Arkopharma-Gruppe (wir berichteten an dieser Stelle) stieg der Konzernumsatz von Dermapharm im Auftaktquartal um 37,8 Prozent auf 319,1 (VJ 231,6) Mio. EUR. Das bereinigte EBITDA stieg sogar noch einen Tick kräftiger um 40,9 Prozent auf 105,8 (VJ 75,1) Mio. EUR, so dass sich die Marge auf 33,2 (VJ 32,4) Prozent verbesserte.

Das EBIT stieg um 45 Prozent auf 84,3 (VJ 58,1) Mio. EUR und unter dem Strich verblieb ein um 32,3 Prozent höherer Quartalsgewinn von 49,1 (VJ 37,1) Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie stellte sich auf 0,92 (VJ 0,69) Euro.

Im Geschäftssegment Markenarzneimittel und andere Gesundheitsprodukte kletterten die Erlöse um 10,8 Prozent auf 161,4 (VJ 145,7) Mio. EUR. Positiv entwickelten sich in diesem Bereich die Therapiegebiete Dermatologie, Allergologie sowie Schmerz und Entzündung. Das bereinigte EBITDA ging um 17 Prozent auf 81,2 (VJ 69,4) Mio. EUR nach oben, was einer Marge von sehr hohen 50,3 (VJ 47,6) Prozent entspricht.

Im zweiten Segment Pflanzliche Extrakte expandierte der Umsatz um 357 Prozent auf 91,3 (VJ 25,6) Mio. EUR, was der Arkopharma-Übernahme geschuldet ist. Das bereinigte EBITDA vervierfachte sich auf 24,1 (VJ 6,1) Mio. EUR. Die Marge wurde auf 26,4 (VJ 23,8) Prozent verbessert.

Der dritte Geschäftsbereich Parallelimporte steuerte 66,4 (VJ 60,4) Mio. EUR zum Konzernumsatz bei. Wie der Vorstand dazu mitteilte, entwickelte sich der Bestelleingang sehr erfreulich, so dass Dermapharm in diesem Segment Marktanteile hinzugewinnen konnte. Das bereinigte EBITDA stieg auf 1,8 (VJ 1,2) Mio. EUR, so dass die Marge auf 2,7 (VJ 2,0) Prozent zugelegt hat.

Der Cashbestand steigt, die Verschuldung aber auch

Die gute Geschäftsentwicklung wirkte sich auch positiv auf den operativen Cashflow aus, der um fast 87 Prozent auf 73,9 (VJ 39,5) Mio. EUR anstieg. Der Cashbestand lag zum Quartalsende bei 213,1 (VJ 127,5) Mio. EUR. Aufgrund der Firmenübernahme stiegen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 1,1 (VJ 0,5) Mrd. EUR an, so dass die Eigenkapitalquote auf 26,8 (VJ 37,7) Prozent zurückging.

An der Jahresprognose hält das Dermapharm-Management weiter fest. Der Konzernumsatz soll leicht auf 1,08 bis 1,11 (VJ 1,02) Mrd. EUR steigen. Beim bereinigten EBITDA wird mit einem Rückgang auf 300 bis 310 (VJ 360) Mio. EUR gerechnet.

Fazit: Trotz der im März veröffentlichten mauen Jahresprognose stieg die Dermapharm-Aktie in den letzten beiden Monaten um über 20 Prozent. Die durchschnittlichen Gewinnschätzungen der Analysten wurden deutlich reduziert. Vielleicht ergibt sich daraus aber auch das Potenzial für positive Überraschungen im weiteren Jahresverlauf. Aktuell ist das Papier für mich aber nur eine Halteposition.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,02 1,11 1,14
Ergebnis je Aktie in EUR 2,82 2,84 2,82
KGV 16 15 16
Dividende je Aktie in EUR 1,05 1,39 1,44
Dividendenrendite 2,39 % 3,16 % 3,28 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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