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08:33 Uhr, 04.07.2014

Der Zertifikateberater: Zertifikate-Konditionen schon wieder auf Rekordtief

Die Konditionen für Zertifikate-Strukturen auf breite Märkte werden immer unattraktiver. Besonders fatal ist dabei die Kombination aus extrem niedrigen Zinsen und Volatilitäten.

Angesichts einer Umlaufrendite am Anleihemarkt von nur noch 1,1 Prozent haben sich auch die Konditionen für die Auflage von Zertifikaten für alle Standard-Strukturen noch einmal verschlechtert. Dabei wurde laut dem „Zertifikateberater“ durch die letzte Leitzinssenkung der EZB bei den Zinsen ein „Extra-Schub“ nach unten ausgelöst. Worunter Zertifikate aber besonders leiden, ist die im Zuge der künstlich herbeigeführten extremen Aktien-Hausse ebenfalls auf Tiefststände gefallene implizite Volatiliät. Zudem lässt die verbesserte Bonität vieler Emittenten die Zertifikate-Renditen purzeln.

So bietet ein 2-jähriges klassisches Bonus-Papier auf den Euro STOXX 50 ohne Innen-Fee laut dem „Marktmonitor“ des Zertifikateberaters bei einer Barriere von 70 Prozent aktuell im besten Fall nur noch eine durchschnittliche Seitwärtsrendite von 0,8 Prozent p.a. Bei einem Bonus-Cap-Papier sind es gerade einmal noch 4,7 Prozent p.a. Bei einem bis zu 3-jährigen Express-Zertifikat kann bei einer Barriere von ebenfalls 70 Prozent ohne eingerechnete Gebühr noch ein jährlicher Kupon von 8,0 Prozent erzielt werden, mit 2-prozentiger Innenprovision wären es nur noch 5,7 Prozent im Durchschnitt.

Besonders unattraktiv stellt sich die Lage im Garantie-Bereich dar. So lässt ein 4-jähriges Produkt auf die Euroland-Benchmark mit einem vollständigen Kapitalschutz zum Laufzeitende nur noch eine Partizipationsrate von 7,1 Prozent zu. Beteiligt man den Anleger mit fünf Prozent an einem möglichen Verlust erhöht sich die Teilnahme an einer Indexentwicklung immerhin noch auf 36,8 Prozent.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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