Kommentar
09:33 Uhr, 02.02.2016

Der Star in 2016 bisher: GOLD!

Aktien und Industrierohstoffe waren in diesem Jahr noch nicht der Bringer. Ganz anders sieht es bei Gold aus - und es scheint kaum jemand mitzubekommen.

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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Gold steckt seit viereinhalb Jahren in einem Abwärtstrend und dieser erschöpft sich so langsam. Die Handelsspanne des Kurses (gemessen über die Average True Range) wird seit Monaten kleiner. Ganz nebenbei legt der Goldpreis seit Wochen zu - und das in einer Phase, in der Gold sonst eher schwach ist. Das erste Quartal eines jeden Jahres ist saisonal betrachtet das schwächste.

Die Abwärtsimpulse fallen immer kleiner aus. Zu Beginn des Abwärtstrends korrigierte der Preis mehrfach um 20 % oder mehr. Es folgten kleinere Erholungen, gefolgt von neuen Abwärtsimpulsen. Noch ist der Abwärtstrend absolut intakt. Bisher markierte der Preis zuverlässig immer wieder tiefere Tiefs und tiefere Hochs. Ein Ende des Bärenmarktes kann man also noch nicht verkünden.

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Ein Ende des Bärenmarktes würde sich erst oberhalb von 1.190 Dollar andeuten. Darüber hätte der Preis die Chance, wieder einmal ein höheres Hoch auszubilden, aber ist das überhaupt realistisch?

Generell wurde der Goldpreis durch zwei Faktoren gedrückt: aufwertender Dollar und Zinswende. Der Dollar hat inzwischen massiv aufgewertet und die Zinswende ist eingepreist. Die Zinswende ist in zweierlei Hinsicht wichtig gewesen. Einerseits war es ein Argument für die Dollaraufwertung, andererseits führt die Abkehr von der Nullzinspolitik zu höheren Realzinsen. Der Goldpreis ist vor allem von der Höhe der Realzinsen bestimmt.

Sind die Realzinsen niedrig (Zinsen minus Inflation), dann fällt das für gewöhnlich mit steigender Inflation zusammen. Inflation gab es zuletzt kaum, doch selbst wenn Öl und andere Rohstoffe weiter sinken, ist ein Ende der Inflationsabnahme in Sicht. Gleichzeitig überwiegen weltweit die Konjunktursorgen. Der Markt glaubt inzwischen nicht mehr daran, dass die US-Notenbank die Zinsen deutlich anheben wird.

Steigt die Inflation bei einem stabilen Zinsniveau, dann fallen die Realzinsen. Das ist genau das, was dem Goldpreis auf die Sprünge helfen sollte. Eine ganz andere Erklärung für die starke Performance von Gold ist die globale Unsicherheit sowie die Befürchtung, dass als Folge dieser Unsicherheit die US Zinswende wieder begraben wird. Die EZB und Bank of Japan öffnen die Geldschleusen bereits weiter auf. Die US Notenbank könnte in diesem Jahr noch folgen. Eine neuerliche Lockerung der Fed ist die direkte Einladung zu einem neuen Bullenmarkt. Bereits die letzte Geldflut hat Gold auf neue Rekordhochs getrieben.

In den letzten Jahren haben sich solche Szenarien nicht bewahrheitet. Ob es 2016 anders sein wird, bleibt abzuwarten. Anleger sollten den Goldpreis im Auge behalten, denn viel zu wenige tun dies. Auch das spricht für einen Impuls. Noch vor einem Jahr wurde jede Regung des Goldpreises mit Schlagzeilen aufbereitet und hochemotional in Foren diskutiert. Das fehlt derzeit und zeigt, dass viele dem Edelmetall derzeit neutral und emotionslos gegenüber stehen. Permabullen scheinen sich größtenteils aus dem Markt verabschiedet zu haben. Das ist ein gutes Signal.

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10 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    unterbinden. Jo, das klingt nach Markt.

    15:02 Uhr, 02.02.2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Ach nee, ich dachte Goldmanipulation ist eine VT? Kann man grad gut sehen. WER wuerde gerade jetzt Gold verkaufen? Die shorties haben sich ja gerade ne blutige Nase geholt beim letzten Verfall.

    13:25 Uhr, 02.02.2016
  • Austrochris
    Austrochris

    Kann man drehen und wenden wie man will . Die Versicherung " Gold und Silber " , oder besser gesagt ein sehr guter Trumpf gegen die Enteignung wird wohl in ungeahnte Hoehen schiessen , wenn die Leute begreifen was die Zentralbanken mit uns aufführen .

    12:27 Uhr, 02.02.2016
  • Austrochris
    Austrochris
    12:23 Uhr, 02.02.2016
  • Austrochris
    Austrochris
    12:23 Uhr, 02.02.2016
  • Austrochris
    Austrochris

    Der Ausbruch von Gold und Silber ist nur eine Frage der Zeit !

    ich schätze mal wir koennten noch ein Tief sehen und beginnend mit Sommer einen gewaltigen Ausbruch erleben .

    Bleibe bei meinen Zielen : Gold 3000 Dollar + und Silber 100 Dollar + bis 2020

    12:19 Uhr, 02.02.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Ragazzo
    Ragazzo

    Saisonal fällt Gold ab Mitte März. Ich sehe noch keinen Goldschimmer am Horizont.

    11:40 Uhr, 02.02.2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Ich habe mein Geld schon gemacht mit HK Papiergold in den letzten 6 Wochen. Physusch verkaufe ich kein Gramm, wenn ich mir die globalen PHYSISCHEN Kaeufe ansehe. Kommt eine Abwertung des Yuan ueber Nacht, wird wohl das grosse Geldschaffen erst losgehen. Dagenen ist 2008 pipifax. Betrachtet man die Plazierungen der Hedgefonds gegen China, ist dieses Scenario mehr als nur denkbar und zwingt die FED zum handeln, soll nicht die US Wirtschaft in den Keller rauschen. Der Stand des $ ist jetzt schon kaum ertraeglich bzw. grotesk aufgeblaeht.

    09:48 Uhr, 02.02.2016

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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