Der Rubel darf auf eine (kurze) Verschnaufpause hoffen
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- RTX Russian TradedAktueller Kursstand:
Wie von uns erwartet ist der Rubel in den vergangenen Wochen durch den rapiden Verfall des Ölpreises und den Abzug von Kapital aus Russland stark unter starken Druck geraten. Der Rubel rollt teilweise zudem auch deswegen abwärts, weil sich institutionelle Anleger von ihren Investitionen in russischen Wertpapieren zurückgezogen haben. Die internationale Finanzkrise zwingt ausländische Investoren zur Repatriierung ihrer spekulativen Engagements, was wiederum eine Dollarnachfrage ausgelöst hat, wie Eberhardt Unger von Fairesearch erklärt. Die Notenbank hatte anfangs versucht, sich der Abwertung durch Devisenverkäufe entgegenzustemmen, dabei jedoch einen beträchtlichen Teil der Reserven verbrannt. Während sich die Devisenreserven am 31. Juli 2008 noch auf 596 Mrd. Dollar beliefen, sind sie zuletzt bis auf 383,5 Mrd. Dollar zusammengeschmolzen.
Doch nach dem erlittenen scharfen Einbruch konnte sich der Rubel zuletzt mit Kursen von 39,0808 Rubel gegenüber dem Währungsbasket befestigen. Im Wochenvergleich reichte es mit einem Plus von rund fünf Prozent sogar zum größten Anstieg seit mehr als zehn Jahren. Wesentlich dazu beigetragen haben die von der Notenbank beschlossenen Zinserhöhungen. Konkret wurde der Satz für Tagesgeld und 7-Tages-Kredite, die durch Anleihen oder andere Sicherheiten unterlegt sind, auf 12 Prozent angehoben. Außerdem erhöhte sie den Satz für Lombard-Kredite von der Notenbank auf 12 Prozent. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, dass die Banken nicht mehr gegen die Landeswährung spekulieren können. Im vergangenen Monat hatten die Institute die meisten Kredite aus den Repo-Auktionen verwendet, um damit gegen die Landeswährung zu spekulieren.
Zumindest kurzfristig scheint es nun möglich, den Kurs des Rubels gegenüber dem zu 55 Prozent aus Dollar und zu 45 Prozent aus Euro bestehenden Währungskorb am oberen Verteidigungsband von 41,00 zu stabilisieren. Weil zunächst auch eine anhaltende Erholung nicht ausgeschlossen ist, haben wir uns bei dem im Musterdepot enthaltenen ABN Amro EUR/RUB MINI Long Zertifikat (ISIN: NL0000714038, 3,48 Euro) Gewinne mitzunehmen. Mittel- und langfristig ist ein erneuter Schwächeanfall zwar nicht ausgeschlossen, zumal höhere Zinsen nicht gerade dabei helfen, die Konjunktur wieder in Fahrt zu bringen. Aber das Chance-Risiko-Verhältnis hat sich aktuell bei dieser Position aus unserer Sicht verschlechtert. Sollte sich der Rubel stabilisieren, dürften darüber nicht alle Marktteilnehmer glücklich sein. Schließlich konnte mit der drastischen Abwertung zuletzt viel Geld verdient werden. Schätzungen des Brokers Renaissance Capital zufolge, verdienten die russischen Banken daran bis zu 25 Mrd. Dollar.
Quelle: Ostbörsen-Report
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