Kommentar
14:10 Uhr, 28.09.2009

Der „optimierte Sprinter“ für einen unruhigen Herbst

Wer möchte an der Börse nicht gerne einmal „Mäuschen“ spielen und schon im Voraus wissen, wie sich die Kurse in der nächsten Zeit entwickeln werden. Bei all den Chancen, die der Derivatemarkt inzwischen bietet, so weit gehen die Möglichkeiten aber bei weitem noch nicht. Da ist es schon ein kleiner tröstlicher Schritt in die richtige Richtung, wenn es gelingt, über entsprechende Zertifikate den Ein- oder Ausstieg bei einer Position zu optimieren. Bekannte Namen wie „Best-Start“, „Best-End“ oder „All Time High“ deuten hier bereits an, wohin die „Reise“ gehen soll.

Die Schweizer Bank UBS hat nun pünktlich zu Beginn der „gefährlichen“ Börsenmonate September und Oktober eine Einstiegsoption mit einer herkömmlichen Sprint-Struktur gekreuzt, wobei das neue sogenannte „Best-In“-Produkt zunächst noch bis zum 30. Oktober die Höhe des maßgeblichen Startwertes offen lässt. Der Anleger kann sich dabei ganz entspannt zurücklehnen und darauf hoffen, dass es in dieser definierten Zeitspanne noch einmal richtig an den Märkten „knallt“. Denn bis dahin wird in jedem Fall der niedrigste festgestellte Schlusskurs des zugrundeliegenden Euro STOXX 50 als Anfangswert eingelockt. Nach dem 30.10. beginnt allerdings der „Ernst“ des ganz normalen Zertifikatelebens, das durch die weitere Entwicklung des Basiswertes bestimmt wird. Eine Fortsetzung von Kursrückschlägen wäre dann eher kontraproduktiv.

Der eingesetzte Sprint-Mechanismus speist sich aus einem Startkurs, der genau 100 Prozent des fixierten Best-In-Niveaus entspricht. Die Stoppschwelle wird sechs Prozent darüber festgehalten. Zwischen diesen beiden Marken partizipiert das Produkt wie bei den meisten „Sprints“ üblich doppelt an der Indexentwicklung. Allerdings ist eine darüber hinaus gehende Beteiligung strukturbedingt ausgeschlossen, so dass maximal eine Rendite von zwölf Prozent (2 x 6 Prozent) für den Anleger herausspringt. Insofern genügt also bereits ein Indexanstieg von sechs Prozent bis zum 30. Juli 2010 für die Maximalzahlung. Trotz der zweifachen partiellen Renditechance geht der Investor auf der Unterseite wegen des asymmetrischen Auszahlungsprofils kein erhöhtes Risiko ein. Denn Kursverluste beim Underlying werden „nur“ eins zu eins beim Zertifikat weitergegeben. Das Best-In-Sprint-Papier kann bereits an der Börse gehandelt werden.

Der BörseGo Tipp:
Das Zertifikat mit Einstiegs-Optimierung ist ideal für Anleger, die von einem mäßigen Kursanstieg in den nächsten Monaten ausgehen, zunächst aber noch einmal mit einem „heißen“ Herbst an den Aktienmärkten rechnen. Wer dagegen auch mittelfristig noch weitere Turbulenzen erwartet, ist mit einem Teilschutz-Produkt deutlich besser bedient.

Euro STOXX 50 Best-In-Sprint-Zertifikat
Emittent/WKN: UBS / UB0ED0
Laufzeit: 30.07.2010
Preis: (28.09.2009) Geld / Brief: 98,45 € / 99,45 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten