Kommentar
15:12 Uhr, 22.01.2010

Der nächste Einbruch am US-Immobilienmarkt?

Montag:
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im Gastgewerbe in Deutschland im November um nominal 4,2 % gefallen. Real wurde ein Rückgang in Höhe von 5,7 % verzeichnet.

Gegenüber dem Vormonat wurde ein nominaler Umsatzanstieg in Höhe von 0,6 % verzeichnet, nach noch -1,3 % im Vormonat. Real entspricht dies einem Plus von 1,0 %, verglichen mit -1,6 % in der letzten Veröffentlichung.

Im Jahr 2008 ist die Erwerbstätigkeit in Deutschland in der Landwirtschaft im Vergleich zu 1998 insgesamt um 15,6 % gefallen.

Der deutsche Preisindex für Telekommunikationsdienstleistungen insgesamt ist in 2009 gegenüber dem Vorjahr um 2,4 % gefallen.

Im Jahresvergleich sind die Gebühren für die Telefondienstleistungen im Festnetz/Internet um 2,3 % gesunken, auch die Telefondienstleistungen im Mobilfunk verbilligten sich (2,5 %).

Dienstag:

Der Absatz an versteuerten Zigaretten ist im Jahr 2009 in Deutschland um 1,4 % auf 19,625 Mrd. Stück zurückgegangen. Gleichzeitig fiel der Absatz von Zigarren und Zigarillos um 24,6 % auf 626 Mrd. Stück, der Absatz an Feinschnitt hingegen ist um 11,7 % auf 2,435 Tonnen gestiegen.

Der britische Verbraucherpreisindex (CPI) ist im Dezember-Jahresvergleich um 2,9 % gestiegen. Zum Vormonat hat das Plus 0,6 % betragen.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im November um 1,1 % gefallen. Die Produktion des Vormonats wurde von -0,6 % auf nun -0,4 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 8,0 % gesunken nach zuletzt -6,7 % (revidiert von -7,7 %).

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im Januar bei 47,2. Erwartet wurde der Index mit 50. Im Monat zuvor hatte er noch bei 50,4 gelegen. Den historische Mittelwert des Konjunkturindikators gibt das ZEW mit 27,1 Punkten an. Die aktuelle konjunkturelle Lage Deutschlands hat sich nach Angaben des ZEW um 4,0 auf -56,6 Zähler erhöht.

Die Konjunkturerwartung für die Eurozone verschlechterte sich zum Vormonat um 1,6 Punkte und notiert im Berichtsmonat bei nun 46,4 Zählern. Die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum gewinnt 5,1 Zähler auf nunmehr -62,7 Punkte.

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im Januar bei 15. Im Vormonat hatte er noch bei 16 gestanden. Erwartet wurde der Index bei 17.

Unser Kommentar:

Wer das Geschwätz glaubt, dass sich die US-amerikanische Wirtschaft auf Erholungskurs befindet, der möge die nachfolgende Grafik studieren. Der NAHB Housing Markt Index ist dem Verbrauchervertrauen sehr ähnlich. Er liefert Rückschlüsse auf die Stimmung im Baugewerbe, und zwar hinsichtlich der aktuellen und der zukünftigen Bedingungen.

Auch hier gilt: Ein Wert von 50 deutet auf Expansion hin, da die Anzahl der positiven Einschätzungen die der negativen Erwartungen übertrifft. Ein Wert unter 50 lässt wirtschaftliche Kontraktion erwarten. Der Immobilienmarkt ist eine der zentralen Pfeiler der US-Konjunktur. Und wo steht der Index? Nicht bei 30 oder 40, was schon schlecht genug wäre, sondern bei 15, Tendenz abwärts gerichtet. Konjunkturelle Erholung sieht anders aus.

Bemerkenswert außerdem: Auf dem Höhepunkt der Börsenbaisse 2003 notierte der Index bei 55 Punkten. Das zu dem Thema, wonach die gegenwärtige Lage erstaunliche Ähnlichkeiten mit der damaligen Entwicklung zeigt, wie es in zahlreichen Börsenkommentaren immer wieder heißt.

Mittwoch:

Der japanische Ausgabenindex im Dienstleistungsbereich ist gegenüber dem Vormonat um 0,2 % auf 96,6 zurückgegangen.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Dezember zum Vormonat um 0,1 % gefallen. Einen Monat zuvor waren sie um 0,1 % geklettert.

Im Jahresvergleich fielen die Preise der Erzeuger in Deutschland um 5,2 % nach -5,9 % im Monat zuvor.

Auf die soziale Mindestsicherung in Deutschland waren Ende 2008 7,6 Mio. Menschen bzw. 9,3 % angewiesen. Die saisonbereinigte Leistungsbilanz für die Eurozone weist im dritten Quartal 2009 ein Defizit in Höhe von 2,7 Mrd. Euro aus.

Der Auftragseingang der Industrie in Italien ist im November gegenüber dem Vorjahr um 8,9 % zurückgegangen. Der Umsatz der italienischen Industrie weitete sich zum Vorjahresmonat um 1,5 %.

Die britische Notenbank hatte in ihrer jüngsten Notenbanksitzung im Januar einstimmig für die Belassung der Zinsen bei 0,5 % gestimmt.

Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis Dezember fällt auf 7,8 % von zuvor 7,9 %.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im Dezember bei 653.000. Erwartet wurden 580.000 bis 590.000. Im Monat davor waren es 589.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 584.000 nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im Dezember um 0,2 % gestiegen. Erwartet wurden gleichbleibende Preise. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 1,8 % geklettert.

Die Kernrate der US Produzentenpreise ist unverändert geblieben. Erwartet wurde hier ein Bereich um 0,1 % nach zuletzt noch 0,5 %.

Donnerstag:

Die Zahl der australischen Neuwagenverkäufe ist saisonbereinigt im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 3,3 % auf 89.741 gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahr kletterten die Verkaufszahlen neuer Autos um 17,2 %.

Der japanische Frühindikator notiert in der revidierten Fassung für November bei 90,7. Im Vormonat hatte der Frühindikator Japans noch bei 89,4 notiert.

Die Einwohnerzahl Deutschlands ist zum Jahresende 2009 gegenüber dem Vorjahresultimo nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes um rund 0,3 % auf 81,7 Mio. zurückgegangen. Ende 2008 hatte die Einwohnerzahl noch bei 82,0 Mio. gelegen.

Für 2009 dürfte bei 645.000 bis 660.000 Lebendgeburten und rund 830.000 bis 840.000 Sterbefällen das Geburtendefizit bei etwa 180.000 bis 190.000 liegen.

Im November ist die Zahl der im deutschen Straßenverkehr Getöteten zum Vorjahr um 21 % auf 353 gestiegen. Gleichzeitig ist die Zahl der Verletzten um 3,9 % auf 32.300 angestiegen. Die Polizei nahm rund 205.200 Straßenverkehrsunfälle auf, das sind 2,3 % mehr als noch ein Jahr zuvor.

Im Jahr 2009 insgesamt ist bis Dato die Zahl der Verkehrstoten gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum mit 3.817 um 7,9 % gesunken. Die Zahl der Verletzten fiel um 3,0 % auf rund 367.000. Die Polizei registrierte im gleichen Zeitraum etwa 2,1 Mio. Verkehrsunfälle, 0,2 % mehr als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Das Transportaufkommen im Güterverkehr in Deutschland insgesamt ist nach vorläufiger Schätzung, gemessen in Tonnen, im Jahr 2009 um 11,2 % gegenüber der Vorjahrestransportleistung (tonnenkilometrisch) gesunken.

Der französiche Einkaufsmanagerindex für Januar notiert in der ersten Veröffentlichung bei 54,1. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 54,7 veröffentlicht worden.

Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im Januar bei 57,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 58,2 gestanden.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Januar notiert in der ersten Veröffentlichung bei 51,2. Erwartet wurde der Index bei 53 nach 52,7 im Vormonat.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Januar im verarbeitenden Gewerbe bei 53,4. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 52,9 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Januar im verarbeitenden Gewerbe bei 52. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 51,8 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Januar insgesamt bei 53,6. Im Vormonat hatte er bei 54,2 gelegen. Gerechnet wurde mit einem Stand von 54,5.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 52,3, nach zuletzt noch 53,6.

Unser Kommentar:

Wie in den USA sind auch in Europa die Einkaufsmanager wieder deutlich positiver gestimmt als noch vor einem halben Jahr. Aus deren Sicht ist die Krise tatsächlich überstanden, wie die folgende Grafik verdeutlicht. Diese zeigt allerdings das Bild in den USA. Wenn die bedenklichen Signale vom Arbeits- und vom Immobilienmarkt in den USA nicht wären, könnte man dem tatsächlich zustimmen. So aber besteht die Gefahr, dass die Einkaufsmanager die Lage zu positiv einschätzen. Erst die kommenden Monate werden das zeigen...

Die britische Netto-Kreditaufnahme beträgt im Dezember 15,7 Mrd. Pfund. Dem standen im Vorjahr 18,7 Mrd. gegenüber.

Die britische Geldmenge M4 ist im Dezember gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 1,1 % gefallen. Die Jahreswachstumsrate hingegen liegt nur noch bei 6,4 % nach 9,2 % im Vormonat.

M4 Lending ist in Großbritannien auf Monatssicht saisonbereinigt um 6,8 Mrd. Pfund gestiegen nach +3,2 Mrd. Pfund im Vormonat.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 482.000 gestiegen. Erwartet wurden 440.000 bis 457.000 neue Anträge.

Unser Kommentar:

Wie schon in den Wochen zuvor ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut gestiegen. Damit scheint sich die jüngste Erholungstendenz auf dem Arbeitsmarkt wieder deutlich abzuschwächen. Für die Konjunktur sind Werte oberhalb von 300.000 Anträgen bedenklich. 482.000 Erstanträge sind wieder klares Krisenniveau...

Die US-amerikanischen Frühindikatoren sind im Dezember um 1,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Bereich von 0,5 bis 0,7 %. Im Vormonat war ein Plus in Höhe von 1,0 % verzeichnet worden. Damit wurde der Vormonatswert von 0,9 % nach oben revidiert.

Der Philly Fed Index notiert im Januar bei 15,2. Erwartet wurde er im Bereich 15,7 bis 18,8. Im Vormonat hatte er bei 22,5 (revidiert von 20,4) gestanden.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 245 Bcf auf 2.607 Bcf zurückgegangen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 266 Bcf geschrumpft, im Vorjahr hatten sie bei 2.585 Bcf gelegen.

Freitag:

Der Aktivitätsindex für die gesamte japanische Wirtschaft ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 % gestiegen. Auf Jahressicht kletterte der Index um 3,5 % nach 6,5 % im Vormonat.

Der französische INSEE-Geschäftsklimaindex ist im Januar auf 92 gestiegen von 89 im Vormonat (unrevidiert).

Der österreichische Produktionsindex sinkt im Vergleich zum Vormonat um 1,3 %. Verglichen mit dem Vorjahresmonat nimmt der Index um 4,7 % ab.

Der britische Einzelhandelsumsatz ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,3 % gestiegen. Im Jahresvergleich kletterten die Preise im Einzelhandel um 2,1 %.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge der Industrie in der Euro-Zone im November um 1,6 % gestiegen nach zuvor -1,9 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 1,5 % gesunken nach -14,4 %.

Die Leistungsbilanz für den Bereich aller EU Mitgliedsstaaten weist in der zweiten Veröffentlichung für das dritte Quartal ein Defizit in Höhe von 27,7 Mrd. Euro aus. Im vorangegangenen Quartal hatte das Defizit bei -49,0 Mrd. Euro gelegen, im Vergleichsquartal des Vorjahres bei -73,5 Mrd. Euro.

Die Dienstleistungsbilanz der EU zeigt im dritten Quartal in der zweiten Veröffentlichung einen Überschuss in Höhe von 16,7 Mrd. Euro. Im Quartal zuvor war ein Überschuss in Höhe von 16,2 Mrd. Euro verzeichnet worden, im Vergleichsquartal ein Jahr zuvor ein Plus von 19,3 Mrd. Euro.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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