Der Mythos der fiskalischen Rotation
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Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Für eine Disziplin, die auf sorgfältiger Datenanalyse aufbaut, ist die Ökonomie ziemlich anfällig für Mythenbildung. Solche modernen Mythen seien zum Beispiel Behauptungen wie „Quantitative Lockerung hat der Erholung nicht geholfen", oder „die Verlangsamung des Produktivitätswachstums begann nach der Finanzkrise", wie die Volkswirte von Aberdeen Standard Investments in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ schreiben.
„Sie sind zur herrschenden Meinung geworden, obwohl sie wenig empirisch begründet sind. Der jüngste Mythos ist, dass wir eine globale Rotation von der Geldpolitik zur Fiskalpolitik erleben oder erleben werden“, meint Chefvolkswirt Jeremy Lawson. Er habe seinen Ursprung in den Versprechungen von US-Präsident Donald Trump, mit großen neuen Infrastrukturausgaben die Innenstädte zu reparieren und mit großen Steuersenkungen die Wirtschaft anzukurbeln.
„Zwölf Monate später ist die Realität weniger aufregend“, hält Lawson fest. Der US-Kongress werde Steuersenkungen frühestens im nächsten Jahr verabschieden, ihr Effekt werde wohl bescheiden und temporär sein, und ein Plan für die Infrastruktur sei nicht einmal in Sicht. Auch global gesehen seien die fiskalischen Impulse 2017 sehr gering gewesen. Das dürfte auch im nächsten Jahr nicht anders sein. Auf der Basis der aktuellen Gesetzeslage würden nur in 17 von 40 großen Volkswirtschaften die Regierungen ihre Geldbörsen weiter öffnen, aber nur in vier Ländern – Brasilien, Chile, Peru und Rumänien – würden die Mehrausgaben 0,5 Prozent des BIP überschreiten, heißt es weiter.
„Wir haben regelmäßig argumentiert, dass es für gezielte fiskalische Maßnahmen sowohl den Raum als auch die Notwendigkeit gibt – sei es in den Volkswirtschaften, die noch freie Kapazitäten haben oder in denen, wo Infrastrukturengpässe die Produktivität belasten. Leider gibt es kaum Anhaltspunkte dafür, dass sich eine derart große und weit verbreitete Verschiebung der fiskalpolitischen Landschaft abzeichnet“, so Lawson.
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