Fundamentale Nachricht
12:32 Uhr, 03.01.2018

Der grundlegende Mangel passiver Anlagen

Die Vorzüge des aktiven Managements liegen GAM-Chefökonom Larry Hathaway zufolge nicht nur darin, die Märkte mit steigender Tendenz zu schlagen, sondern noch mehr in der Konstruktion und Generierung von Portfolioergebnissen.

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    Kursstand: 9.381,87 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Zürich (GodmodeTrader.de) - Aktives oder passives Asset Management? Die Diskussion um diese Frage wird intensiv geführt. Dabei wird die Debatte weitgehend missverstanden, weil sie falsch dargestellt wird, wie Larry Hathaway, Group Head Investment Solutions und Chefökonom bei GAM, in einem Ausblick auf 2018 schreibt.

Der Abstand zwischen Aktien mit guter und schlechter Entwicklung werde immer größer. In diesem Umfeld mache „Alpha" (Wertpapierselektion) einen größeren Anteil an der Gesamtrendite aus, der bisher von Beta (leicht zu replizieren durch günstige ETFs) dominiert worden sei. „Der grundlegende Makel passiver Anlageinstrumente besteht jedoch darin, dass sie allein nicht die echte Diversifizierung bieten können, die das Herzstück effektiver Anlagen ist“, so Hathaway.

In den vergangenen acht Jahren seien Anleger dazu verleitet worden, zu glauben, dass ein ‚ausgewogenes Portfolio‘ aus Aktien- und Renten-ETFs eine Diversifikation biete. „Stattdessen hat das herkömmliche 60-40-Portfolio außergewöhnliche Renditen erzielt, aufgrund der gleichzeitigen Hausse an Aktien- und Anleihemärkten“, sagt Hatheway. „Aber dieser glückliche Zustand wird wohl nicht von Dauer sein.“ Die Produktionslücke werde kleiner und die Zentralbanken normalisierten ihre Geldpolitik. „Damit geht die Hausse bei Anleihen allmählich zu Ende“, so Hathaway.

Sollte sich die Anpassung an die neuen Gegebenheiten volatil gestalten, dürften Anleger den Wert von Niedrigpreisinstrumenten in Frage stellen. Denn diese seien eigentlich nur Ergänzungen eines gut diversifizierten Portfolios. „Wenn die Zinsen steigen und die Aktienkurse schwanken, wird sich der Wert eines aktiven Ansatzes bei der Vermögenserhaltung zeigen“, sagt Hatheway. „Denn diese erfordert eine aktive Vermögensallokation sowie marktunabhängige Renditequellen. Kurz gesagt, die Vorzüge des aktiven Managements liegen nicht nur darin, dass wir die Märkte mit steigender Tendenz schlagen, sondern noch mehr in der Konstruktion und Generierung von Portfolioergebnissen.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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