Kommentar
15:52 Uhr, 27.05.2021

Der "Digital Euro" kommt bis 2026

Digital Euro: Das soll wohl wirklich der Name werden, die EZB sichert sich angeblich die Markenrechte.

  • Es handelt sich dabei um eine Variante von Bargeld, nur eben digital. Das ist der wesentliche Unterschied zum jetzt schon bestehenden digitalen Geld. Das Geld auf dem Girokonto ist eine Forderung ggü. einer Geschäftsbank. Bargeld und der "Digital Euro" sind Vollgeld und damit auch ausfallsicher.
  • Es soll keine Blockchain-Technologie eingesetzt werden.
  • Es wird - zumindest zunächst - pro Wallet eine Höchstsumme geben. Im Gespräch sind 3000 EUR, zinslos in beide Richtungen, eben wie Bargeld (alternativ: Der gerade geltende Einlagesatz den auch Banken bekommen, aber nicht unter Null). Durch die Begrenzung der Summe soll die Massen-Flucht aus konventionellen Bankkonten verhindert werden.
    Es ist aber auch denkbar, dass dies später geändert wird. Man könnte auch eine Summe X (z.B. eben die 3000 EUR) zinslos stellen und darüber hinausgehend mit Negativzins belegen, je nachdem wie dann gerade die Geldpolitik aussieht.
  • Die Wallets sollen von Banken und Finanzdienstleistern angeboten werden, in Kombi mit einem gewöhnlichen Konto.

Es dürfte klar sein, dass es sich dabei konzeptionell nicht mal ansatzweise um eine Konkurrenz zu den Kryptowährungen handelt.

Was wichtig ist: Zunächst sieht das alles harmlos aus auch für die Banken. Aber damit wird letztlich der Boden gelegt auch für eine mögliche Reform des gesamten Geldwesens, wenn es denn nötig oder gewünscht würde. Denn wenn jeder Bürger ein Konto bei der Zentralbank hat, dann kann dies rein theoretisch die Banken auch überflüssig machen. Genau das ist auch ihre größte Sorge. Die EZB müht sich natürlich nach Kräften, das Gegenteil zu beteuern.

Für alle, die tiefer einsteigen wollen, hier eine Studie der EZB zum digitalen Euro.

1 Kommentar

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  • mkgeld
    mkgeld

    so wie das Konzept aussieht wird es jeden nur abschrecken. Zudem hat man keinen Vorteil gegenüber Papiergeld; im Gegenteil man wird total transparent für die Zentralbank und damit gegenüber dem Finanzamt. Die Summe gedeckelt auf 3000 Euro und bei der Inflation bis 2026 sind das nur noch gefühlte 1500 Euro. Wertsteigerung ebenfalls 0 dann lieber Bitcoin

    13:44 Uhr, 29.05.2021

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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