Fundamentale Nachricht
12:53 Uhr, 11.03.2015

Der DAX ist nicht aufzuhalten

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind nicht zu bremsen. Trotz US-Zinsängsten und der weiter schwelenden Griechenland-Krise zog der Dax auf neue Rekordwerte an. Positive Impulse kamen dabei von Aussagen von Mario Draghi.

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DAX

Trotz der schwächelnden US-Aktienindizes kann der Dax auch heute wieder neue Bestmarken erklimmen. Zuletzt stieg der Leitindex um 1,64 Prozent auf 11.691 Punkte - die 11.700-Punkte-Marke wurde bereits locker geknackt. Dabei stützen die Aussagen von EZB-Präsident Draghi, der die Vorteile der geldpolitischen Maßnahmen der EZB in einer Rede herausstellt. Das Kaufprogramm schütze die Mitgliedstaaten vor Ansteckungsgefahren durch die Schuldenkrise in Griechenland, sagte Draghi. Auch ein möglicher Austritt Griechenlands aus dem Euro hat seinen Schrecken am Markt größtenteils verloren. Die US-Aktienmärkte leiden hingegen unter dem starken Dollar und den Spekulationen um eine baldige Zinswende.

Charttechnik

Die Käufer im Dax geben alles und zaubern. Inklusive des heutigen Aufwärtsgaps 200 Punkte am Stück zu steigen, ohne selbst im Minutenchart mit einem zumindest kleinen Verkaufssignal aufzuwarten, sieht man sicher nicht alle Tage. Der Trend ist damit absolut bullissh, leider ist jedoch auch die normale Tagesschwankungsbreite bis zum Anschlag ausgereizt. Als großes Verkaufssignal sollte dies jedoch nicht gewertet werden, aber eine Beruhigung im Dax einzuplanen, kann nicht schaden. Eine erste größere Unterstützung läge bei ca. 11.675 Punkten.

Thema des Tages

EZB-Präsident Draghi ist davon überzeugt, dass die eingeleitete Geldflut erste Früchte trägt. Zuletzt habe es Hinweise für eine breite konjunkturelle Erholung im Euroraum gegeben, sagte Draghi am Mittwoch bei einer Konferenz in Frankfurt. „Unsere Geldpolitik unterstützt die Erholung mit Sicherheit.“ Draghi verwies außerdem auf Entwicklungen am Markt für europäische Staatsanleihen. Durch das Kaufprogramm der EZB befinden sich die Kurse der Staatsanleihen im Höhenflug. Im Gegenzug fallen die Renditen auf Rekordtiefs - und dies trotz der Griechenland-Krise.

Der EZB-Chef bekräftigte: „Das Anleihenkaufprogramm wird wirken und die Inflation näher an unser Ziel bringen.“ Die EZB strebt stabile Preise bei einer Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an.

Anfang dieser Woche hat die EZB mit dem Kauf von Staatsanleihen im freien Handel begonnen. Nach Angaben von EZB-Direktor Coeure wurden am Montag Anleihen für 3,2 Milliarden Euro gekauft.

Aktien im Blick

E.on-Papiere zeigen sich nach Zahlen freundlich. Aktuell steigt der Kurs um 1,26 %. Der Milliardenverlust in 2014 wegen des Konzernumbaus war von Anlegern erwartet worden.

Die Deutsche Post steht hingegen unter Druck (-3,11 %). Der Logistikkonzern enttäuscht vor allem mit dem Ausblick auf das laufende Jahr.

Die Munich Re hat ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von einer Milliarde angekündigt (+0,45 %). Dass sich die Anleger nicht begeistert zeigen, liegt am schwachen Ausblick des Vorstands. Dieser befürchtet im laufenden Jahr einen Gewinneinbruch.

Konjunktur

Die Arbeitskosten in Griechenland sind im 3. Quartal 2014 um 7,1 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ist der höchste Kostenanstieg aller EU-Länder

Währungen

Der US-Dollar weitet zur Wochenmitte dank der Aussicht auf baldige US-Zinssenkungen seine Gewinne auf breiter Basis aus. EUR/USD erreichte bei 1,0585 ein frisches Zwölfjahrestief, wobei die Gemeinschaftswährung auch die Anleihenkäufe der EZB und das griechische Schuldendrama belasten.

GBP/USD fiel nach schwachen Daten aus der britischen Industrie bislang bis 1,5034 im Tief. USD/JPY notierte im Hoch bislang bei 121,56, nachdem das Währungspaar gestern bei 122,02 ein Siebeneinhalbjahreshoch erreicht hatte. AUD/USD setzt nach einem enttäuschenden australischen Verbrauchervertrauen seine Talfahrt fort und hat bei 0,7586 ein frisches Fünfeinhalbjahrestief erreicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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