Der DAX geht baden
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach einer Stabilisierungsphase zur Wochenmitte befindet sich der deutsche Leitindex im Ausverkaufsmodus. Zuletzt gab das Börsenbarometer 1,42 Prozent auf 12.045 Punkte ab. Marktbeobachter machen dafür die EZB-Sitzung von gestern verantwortlich. EZB-Chef Draghi habe die Spekulationen um ein vorzeitiges Auslaufen der geldpolitischen Stützungsmaßnahmen nicht ganz ausräumen können, so ein Marktanalyst von CMC Markets.
Thema des Tages
EZB-Chef Mario Draghi verwies gestern vor der Presse auf erste Erfolge des groß angelegten Anleihekaufprogramms, das auf ein Volumen von mehr als 1,1 Billionen Euro kommt. „Es gibt klare Anzeichen dafür, dass die geldpolitischen Schritte, die wir eingeleitet haben, wirksam sind,“ sagte der Italiener. Die geldpolitischen Schritte würden dazu beitragen, die Wachstumsaussichten im Währungsraum weiter zu verbessern. Auch würden sie helfen, dass wieder mehr Kredite vergeben werden. Die Inflation solle sich laut Draghi wieder in Richtung der von der Zentralbank angestrebten Rate von 2 Prozent bewegen. Bis dahin sei es allerdings noch ein weiter Weg
Weiter gab Draghi bekannt, dass der Schlüsselzins für die Geldversorgung der Banken auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent verharrt. Und Draghi betonte ferner, dass die EZB trotz Anzeichen einer konjunkturellen Erholung an der ultra-lockeren Geldpolitik festhalten wolle. Aus seiner Sicht komme insbesondere eine vorzeitige Drosselung des Anleihe-Kaufprogramms keineswegs in Betracht. „Unser Fokus wird auf der vollen Umsetzung unserer Maßnahmen liegen." Es sei verfrüht, darüber zu spekulieren, wann die geldpolitische Ausrichtung verändert werde.
Nach Einschätzung der DZ Bank könnte die EZB mittelfristig Opfer ihres eigenen Erfolges werden. Das Ankaufprogramm schade mehr als es nutze, schrieben die Experten in einem Kommentar. Das anhaltende Niedrigzinsniveau werde längerfristig etwa massive Probleme in der Altersvorsorge hervorrufen. Auch die führenden deutschen Wirtschaftsforscher warnen vor den Gefahren der lockeren Geldpolitik. Es isei nicht auszuschließen, dass es bei anhaltend expansiver Geldpolitik zu Blasen auf den Aktienmärkten komme, heißt es im Frühjahrsgutachten.
Aktien im Blick
Daimler erzielte im März in Europa ein Absatzplus von 18,9 %, darüber hinaus profitiert der Autobauer von einer positiven Studie von Goldman Sachs. Die Aktie legte zwischenzeitlich ein knappes Prozent zu, gibt akt. aber im Markttrend 0,34 % ab.
Zalando-Titel erobern sich mit 12,02 % den Spitzenplatz im SDax. Die Eckdaten für das erste Quartal 2015 haben sowohl die selbst gesteckten Zielsetzung als auch die Analystenerwartungen übertroffen.
Konjunktur
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten laut ihrem Frühjahrsgutachten ein Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent in diesem Jahr und 1,8 Prozent im kommenden Jahr.
Laut dem IT-Verband Bitkom ist in den vergangenen beiden Jahren jedes zweite Unternehmen Opfer digitaler Angriffe geworden.
In der EZB und in Kreisen der Troika wird laut einem Bericht der FAZ offenbar überlegt, ob und wie im Fall einer Staatspleite in Griechenland die Banken des Landes am Leben erhalten werden können.
US-Notenbanker Jeffrey Lacker plädiert für eine Zinserhöhung im Juni. Es gebe gute Argumente für höhere Zinsen, sagte er.
Währungen
Der US-Dollar macht am einen Teil der in den vergangenen Tagen gemachten Verluste wieder wett. In der Nacht war EUR/USD nach den enttäuschenden gestrigen US-Daten bis 1,0747 im Hoch geklettert, konnte das Niveau aber nicht halten und rutschte im Verbund mit der US-Dollar-Erholung auf breiterer Basis bislang bis zutiefst 1,0620 ab.
Während USD/JPY in der Spitze 119,47 erreichte, legte USD/CHF bislang bis 0,9711 zu. EUR/CHF setzt hingegen seine graduelle Abwertung der vergangenen Wochen in Richtung Parität fort und hat nach besser als erwartet ausgefallenen schweizerischen Erzeuger- und Importpreisdaten bei 1,0269 ein Zweieinhalbmonatstief erreicht.
Der Austral-Dollar ist nach einem starken australischen Arbeitsmarktbericht gefragt. In der Spitze kletterte AUD/USD bislang bis 0,7782 – ein knappes Dreiwochenhoch.
Rohstoffe
Der US-Ölpreis der Sorte WTI kann sich am Donnerstag über der Marke von 57 US-Dollar für das Barrel behaupten. Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist die US-Ölproduktion in der vergangenen Woche um 20.000 Barrel pro Tag auf 9,4 Millionen Barrel gefallen.
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