Kommentar
07:24 Uhr, 20.03.2018

Der BITCOIN ist wieder da! Aber anders, als man denkt

Nach einem Comeback fühlt es sich derzeit eigentlich noch nicht an. Bitcoins stehen über 50% unterhalb ihres Allzeithochs. Trotzdem gibt es eine Rückkehr zu alter Stärke, und darüber hinaus.

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Die Berichterstattung über Bitcoin und andere Kryptos lässt nach. Mit dem abnehmenden Interesse scheinen auch die Kurse immer weiter zu fallen. Das gilt für fast alles Kryptowährungen. Man darf dabei allerdings nicht vergessen, dass der Gesamtmarkt gerade einmal wieder dort ist, wo er Anfang Dezember 2017 war. Das kann man auf zwei Arten interpretieren.

Der Markt ist „nur“ auf das Level von Dezember zurückgefallen. Das ist die eine Interpretation. Es hätte deutlich schlimmer sein können. Das ist die zweite. Der Markt kann immer noch auf das Niveau von Anfang 2017 zurückkehren. Dann geht es vom derzeitigen Niveau noch einmal 95 % nach unten.

Viele glauben noch immer, dass Bitcoin innerhalb kurzer Zeit noch über die Marke von 100.000 Dollar steigen wird. Persönlich bin ich da skeptisch. Die Blase ist geplatzt. Eine Vervielfachung des bisherigen Allzeithochs ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Langfristig sieht das unter Umständen anders aus, denn Bitcoin erleben ein langsames Comeback.

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Die Währung war ja ursprünglich als Geldersatz gedacht. Bei einer täglichen Schwankungsbreite von teils mehr als 20 % ist der Nutzen als Geld schlichtweg nicht vorhanden. Die Schwankungsbreite wird auch in den nächsten Monaten hoch bleiben. Mittelfristig ist nach dem Platzen einer Blase mit mehr Stabilität zu rechnen.

Es ist aber nicht nur die Stabilität. Der Hype ging mit enormer Handelsaktivität einher. Das führte dazu, dass eine einzelne Bitcoin-Transaktion teils 45 Dollar kostete (siehe Grafik).

Anfang 2018 dauerte es zusätzlich noch mehrere Tage, bis eine Transaktion überhaupt bestätigt wurde. Wer Bitcoin in eine andere Wallet verschieben wollte, brauchte Geduld. Wer es eilig hatte, z.B. wegen der hohen Volatilität, brauchte wirklich gute Nerven. Schnelles wechseln von Bitcoins in andere Währungen oder Wallets war einfach nicht möglich. Bis eine Transaktion bestätigt wurde, konnten Bitcoins schon 30 % weniger wert sein.

Das alles macht überhaupt keinen Sinn, wenn man Bitcoin als Geld verwenden will. Mit dem Ende des Hypes ist das Netzwerk weniger stark belastet. Inzwischen lassen sich Transaktionen wieder im Minutentakt bestätigen und die Gebühren liegen nur noch bei ca. 25 Cents.

25 Cents sind deutlich weniger als 45 Dollar, doch wer mit Bitcoin sein Kaugummi um 1 Euro kaufen will, wird das trotzdem nicht als attraktiv empfinden. Dafür gibt es jetzt eine Lösung, die sich mehr und mehr ausbreitet. Das so genannte Lightning Network, vereinfacht ausgedrückt ein Software-Update des Bitcoin-Netzwerkes, ermöglicht mehrere tausend Transaktionen pro Sekunde – zu praktisch keinen Kosten.

Die Software gibt Bitcoin das, was bisher fehlte: Geschwindigkeit und niedrige Kosten. Bitcoin können damit zumindest bei diesen zwei Dimensionen nun mit Kreditkarten mithalten. Wenn jetzt noch die Preisvolatilität zurückgehen würde, wären Bitcoin tatsächlich als Geld brauchbar. Damit hat Bitcoin wieder einen Nutzen, der sich langfristig positiv auswirken dürfte.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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