Der Automarkt Indiens ist kein gutes Pflaster für die deutschen Hersteller
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Neu Delhi (BoerseGo.de) - Der indische Automarkt zeigte im vergangenen Jahr nicht mehr die bis dato gekannte Dynamik. Nach Angaben des Verbands der Indischen Automobilhersteller SIAM gingen die Neuzulassungen in 2013 um 7,3 Prozent auf 2,56 Millionen Pkw zurück. Grund seien die mangelhafte und schnell überforderte Infrastruktur und ein hoher Benzinpreis, meint Autoexperte Stefan Bratzel von der Hochschule Bergisch-Gladbach.
Die deutschen Hersteller spielen auf dem Subkontinent nur im Premium-Markt eine Rolle. Audi, Mercedes-Benz und BMW kommen in diesem Segment aber auf einen Marktanteil von 80 Prozent. Dabei lag Audi mit 10.002 verkauften Fahrzeugen im Jahr 2013 an der Spitze. Der Oberklasse-Markt macht allerdings nur etwas mehr als 1 Prozent der gesamten Verkäufe aus. Chancen sehen die Premiumhersteller in den zweit- und drittgrößten Städten des Landes. Diese seien noch wenig von den Herstellern erschlossen und dort sei großes Wachstum zu erwarten, sagte eine Daimler-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Deswegen werde das Werk in Pune derzeit ausgebaut, dort solle die Kapazität bis zum Jahresende verdoppelt werden. Indiens Finanzminister hatte den Importzoll für Premiumautos von 75 auf 100 Prozent angehoben, deshalb produzieren die deutschen Autobauer auch vor Ort.
Volkswagen verkaufte in Indien im vergangenen Jahr trotz der Beliebtheit der Tochter Audi 19 Prozent weniger Autos als im Jahr zuvor. Die negative Stimmung werde sich wohl auch in der näheren Zukunft nicht aufhellen, sagt Arvind Saxena, VW-Geschäftsführer in Indien. „Erst nach den Wahlen Ende Mai kann die Wirtschaft eine neue Richtung nehmen, und erst dann können wir auch auf dem Automarkt möglicherweise eine Kehrtwende sehen, vorher nicht." Die Autoindustrie hofft, dass eine neue Regierung die wirtschaftlichen Reformen angeht, die über viele Jahre sträflich vernachlässigt wurden.
Langfristig hat der indische Automarkt Experten zufolge aber ein gehöriges Potenzial. Schließlich besitzt nur ein Bruchteil in Asiens drittgrößter Wirtschaft ein Auto. Klaus Bräunig, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), meint, die deutschen Hersteller stünden in den Startlöchern, um von dem „enormen Kundenpotenzial für den Neuwagenkauf“ zu profitieren.
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