Kommentar
14:22 Uhr, 17.08.2009

Der Aufschwung ist da

So vermeldeten es zumindest die bundesamtlich angestellten Statistiker am vergangenen Donnerstag in einer ersten Schätzung zum zweiten Quartal. Zwar soll sich das Wachstum nur auf zarte 0,3 Prozentpunkte belaufen nach einem vorangegangenen Absturz des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal 2008 von 7,1 und weiteren 3,5 Prozent in Q1 2009, doch zeigen sich auch in anderen Teilen der Welt erste konjunkturelle Hoffnungspflänzchen. Der der realen Entwicklung stets vorauseilende Aktienmarkt hat sich ja schon längst wieder deutlich von seinen Tiefstständen im März erholt, was gleichermaßen auch für den Baltic Exchange Dry Index (BDI) als Gradmesser für die Entwicklung der Charterpreise bei Massengutfrachten und damit als Frühindikator für den Welthandel gilt. Im Einzelnen setzt sich die an der Londoner Baltic Exchange auf Tagesbasis in US-Dollar berechnete Benchmark für das Verschiffen der Hauptfrachtgüter Kohle, Eisenerz und Getreide aus den vier Subindizes Capsize, Handysize, Supramax und Panamax zusammen, die verschiedene Schiffsgrößenklassen und Routen repräsentieren.

Anlegern, die auf eine weitere Erholung der Weltwirtschaft setzen möchten, bietet Morgan Stanley aktuell ein währungsgesichertes Airbag-Zertifikat auf den BDI Spotpreis noch bis zum 7. September zur Zeichnung an. Wie bei anderen Produkten mit dieser innovativen Absicherungsstruktur verfügt auch dieses Papier über eine Barriere, die hier bei 70 Prozent des Ausgangsniveaus festgelegt wird. Sollte der Basiswert bis zum Laufzeitende nach knapp viereinhalb Jahren also nicht mehr als 30 Prozent verloren haben, erfolgt immer noch eine Rückzahlung zum Nennwert. Aber auch darüber hinausgehende Verluste muss der Investor aufgrund des eingebauten „Airbag“-Mechanismus nicht in voller Höhe, sondern „nur“ entsprechend der Multiplikation der tatsächlichen Indexentwicklung mit dem Faktor 1,429 (=100 /70 Prozent) tragen. So werden beispielsweise bei einem Rückgang des „Baltic Dry“ um 50 Prozent immer noch 71,43 Euro zurückerstattet. Auf der anderen Seite partizipiert das Zertifikat an Kursanstiegen aber eins zu eins ohne eine Begrenzung nach oben. Im Gegensatz zu anderen Zertifikaten ergibt sich die Bewertung des Index am Laufzeitende hier aus einer Durchschnittsbildung der Schlusskurse zwischen dem 1. Oktober und 30. Dezember 2013.

Der BörseGo Tipp:
Das Zertifikat ermöglicht dem Anleger den Einstieg in einen Basiswert, der wegen seiner geringen Korrelation zu anderen Asset-Klassen reichlich Diversifikationspotential bietet. Allerdings sollte dabei die Erwartung einer weiteren Wirtschaftserholung in jedem Fall vorhanden sein. Aufgrund des zusätzlichen Airbag-Mechanismus fallen Kursverluste erst ab einer bestimmten Höhe an und vor allem immer etwas geringer aus, wobei jedoch die extrem hohe Volatilität des Baltic Dry Index beachtet werden sollte. Die Durchschnittsglättung im letzten Vierteljahr vor Fälligkeit schützt aber vor allzu starken Schwankungen kurz vor Laufzeitende.

Frachtraten Airbag-Zertifikat
Emittent/WKN: Morgan Stanley / MS8FGF
Laufzeit: 30.12.2013
Preis: (in Zeichnung: 10.08.09 - 07.09.09) Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 2 €)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten