DELL - Blackwell hilft der Aktie noch nicht

• Dell Technologies Inc. - WKN: A2N6WP - ISIN: US24703L2025 - Kurs: 137,360 € (XETRA)

Der operative Gewinn wuchs um 12 % auf 1,7 Mrd. USD, während das bereinigte Ergebnis je Aktie mit 2,15 USD (erwartet 2,12 USD) um 14 % höher ausfiel.

KI-Ausblick enttäuscht die Anleger

Die Sparte Infrastructure Solutions Group (ISG) verzeichnete ein Rekordquartal mit einem Umsatzplus von 34 % auf 11,4 Mrd. USD. Besonders hervorzuheben ist das Wachstum im Bereich Server und Netzwerke, dessen Umsatz um beeindruckende 58 % auf 7,4 Mrd. USD stieg. Auch das Storage-Geschäft konnte mit einem Plus von 4 % auf 4,0 Mrd. USD zulegen.

„Das Interesse an unserer KI-optimierten Serverplattform ist auf einem historischen Höchststand“, erklärte Jeff Clarke, Vice Chairman und Chief Operating Officer von Dell. „Wir haben im dritten Quartal einen Rekordauftragswert von 3,6 Mrd. USD für unsere KI-Server erzielt, und unser 5-Quartale-Pipeline-Wert ist um mehr als 50 % gewachsen.“

Die Client Solutions Group (CSG), die das PC-Geschäft umfasst, hatte hingegen mit Rückgängen zu kämpfen. Der Umsatz sank um 1 % auf 12,1 Mrd. USD, wobei der Umsatz im Consumer-Segment um deutliche 18 % zurückging. Die kommerzielle Nachfrage blieb stabil und stieg um 3 % auf 10,1 Mrd. USD.

Herausforderungen und Chancen bei PC- und KI-Produkten

Das PC-Geschäft spürt weiterhin die Belastungen durch den Rückgang der Verbraucherausgaben und den verschärften Wettbewerb. Die anstehende Migration auf AI-fähige PCs sowie das Ende der Unterstützung für Windows 10 im nächsten Jahr sollen jedoch laut Dell für eine Belebung der Nachfrage sorgen.

Im Bereich der KI-Infrastruktur hat Dell seine Produktpalette konsequent ausgebaut. Besonders die Blackwell-Server, die durch ihre hohe GPU-Dichte von bis zu 72 GPUs pro Rack beeindrucken, treiben die Nachfrage an. „Mit unserer neuen Plattform sind wir für die nächste Generation von KI-Anwendungen bestens gerüstet“, betonte Clarke.

Ein Paradebeispiel für die Anwendungen ist der Einsatz von Dell-Technologien in biomedizinischen Forschungseinrichtungen, die KI-Modelle für personalisierte Krebsbehandlungen entwickeln. „Dies zeigt die disruptiven Möglichkeiten, die generative KI in vielen Industrien eröffnet“, ergänzte Clarke.

Umsatzprognose für Q4 und der Blick nach vorn

Für das vierte Quartal prognostiziert Dell einen Umsatz zwischen 24 und 25 Mrd. USD (erwartet 25,57 Mrd. USD), was am unteren Ende unter den Markterwartungen liegt. Die Verschiebung des PC-Refresh-Zyklus und Lieferengpässe bei der neuen Blackwell-Architektur wirken dabei dämpfend.

Clarke bleibt dennoch optimistisch: „Die Kombination aus einer soliden Bilanz, der Dynamik in der KI-Sparte und der Modernisierung traditioneller Rechenzentren positioniert uns hervorragend für weiteres Wachstum.“

Mit einem starken Fokus auf KI-Server, einer breiten Palette an dazugehörigen Lösungen wie Storage und Netzwerktechnologie sowie einer wachsenden Pipeline an Unternehmensaufträgen sieht Dell Technologies optimistisch in das kommende Geschäftsjahr. Die Nachfrage nach KI-Infrastruktur werde laut Clarke weiter zunehmen: „Dies ist erst der Anfang eines langfristigen Trends.“

Fazit: Die Dell-Aktie fällt nachbörslich um rund 10 %, weil der Ausblick klar enttäuscht. Doch geht es nach dem CEO, dann dürfte der Durchhänger nur von kurzer Dauer sein. Das bleibt abzuwarten. Die Dell-Aktie wirkt wieder fair bewertet.

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