Kommentar
06:05 Uhr, 13.08.2024

DeFi debattiert über BitGos WBTC-Änderung

Nach der Ankündigung eines Joint Ventures mit Justin Sun zum Management von WBTC, diskutiert Maker über die Reduktion seiner WBTC-Exposure.

Willkommen bei Blockstories, eurem Souffleur für die wichtigsten Entwicklungen in Krypto.

Unsere Themen heute:

  • 📝 Makro-Daten und Quartalszahlen im Fokus
  • 💬 BitGo löst Debatte über wrapped Bitcoin aus
  • 🤝 Polymarket kooperiert mit Perplexity AI
  • 📈 Sui outperformt den Kryptomarkt

Stand: 12.08. 22:29 Uhr

Hohe Volatilität hat in der vergangenen Woche die Märkte geprägt und wird Anleger voraussichtlich auch in dieser Woche erwarten. Dafür dürften eine Reihe wichtiger Makrodaten-Veröffentlichungen sowie die Quartalsberichte großer Handelsunternehmen wie Walmart und Alibaba sorgen.

Besonders die Inflationsdaten in den USA und Großbritannien, die am Mittwoch veröffentlicht werden, werden unter die Lupe genommen. Analysten prognostizieren für die USA einen Anstieg der Inflation im Juli um 0,2% gegenüber dem Vormonat. Letztlich wird sich der Markt ein Szenario wünschen, in dem die Quartalszahlen der großen Einzelhändler ein gesundes Konjunkturklima widerspiegeln und die Inflationsdaten ausreichend rückläufig sind, um trotzdem baldige Zinssenkungen rechtfertigen zu können.

Nach dem Wochenausblick nun noch ein kurzer Wochenrückblick. Wie CoinShares in seinem wöchentlichen Digital Assets Fund Flows Report berichtet, konnte Ethereum die vergangene Woche im Gegensatz zu Bitcoin mit positiven Fondszuflüssen abschließen. Im August verzeichnete ETH bisher Zuflüsse von rund 150 Millionen USD, während Bitcoin-Fonds bisher Abflüsse von 366 Millionen USD hinnehmen mussten. Ob sich aus der relativen Stärke von ETH ein echter Trend ableiten lässt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.


DeFi debattiert über BitGos wrapped Bitcoin Änderung

Fun Fact: Fast 1% des gesamten Bitcoin-Vorrats wird vom US-amerikanischen Custody-Unternehmen BitGo verwahrt, um Nutzern den Einsatz ihrer Bitcoins in Ethereums DeFi-Ökosystem zu ermöglichen. Wrapped Bitcoin (WBTC) heißt der ERC-20 Token, den BitGo zusammen mit seinen Partnern an die Nutzer ausgibt, die ihnen ihr Bitcoin anvertrauen.

Damit ist WBTC der mit Abstand größte Token dieser Art und ein integraler Bestandteil des DeFi-Ökosystems. Allein auf Aave sind WBTC im Wert von über 2,3 Milliarden USD als Collateral hinterlegt.

Doch nun gerät dieses Monopol ins Wanken. Seit Samstag diskutiert die Governance des dezentralen Stablecoin-Emittenten MakerDAO einen neuen Vorschlag, der vorsieht, WBTC signifikant aus ihren Protokollen zu entfernen und dessen Rolle als Collateral-Asset stark einzuschränken.

Einen Tag zuvor hatte BitGo angekündigt, die Kontrolle über WBTC in zwei Monaten an ein Joint Venture mit dem in Hongkong ansässigen Unternehmen BiT Global zu übertragen und nur noch Minderheitsanteile zu behalten. Dabei soll es sich um eine strategische Partnerschaft mit dem Tron-Gründer Justin Sun handeln.

Starkes Misstrauen gegenüber Justin Sun

Es ist genau diese Partnerschaft, die bei BA Labs, einem Web3 Sicherheitsunternehmen und dem Verfasser des Vorschlags, starke Bedenken auslöst. Sie verweisen auf Suns mangelnde Transparenz und Offenlegung bei ähnlichen Projekten.

BitGo-CEO Mike Belshe betonte in seiner Antwort im Forum, dass sich am Sicherheitsmodell von WBTC durch die rechtliche Strukturänderung nichts ändern würde und Justin Sun keinen Zugang zu den Private Keys hätte.

Während Hasu vom DeFi-Beratungshaus Steakhouse Financial öffentlich seine Unterstützung für den Vorschlag kundtat, äußerten einige Nutzer Sorge über ein übereiltes Vorgehen. Auch die Aave Governance eröffnete einen entsprechenden Diskurs, strebt im Gegensatz zu MakerDAO jedoch keine zeitnahe Entscheidung an.

Die Suche nach Alternativen

Die Diskussion um WBTC verdeutlicht zwei Dinge:

  1. Dass es nach wie vor einen großen Bedarf für eine WBTC-Alternative gibt, die Nutzern gestattet, ihre Bitcoin in DeFi einzusetzen, ohne einem Custodian vertrauen zu müssen.
  2. Dass ETH vor allem deswegen so wertvoll ist, weil sich kein anderes Asset besser als Collateral in DeFi eignet.

Die gute Nachricht: Es ist auch das Wissen um diese Opportunity, weswegen hunderte Entwickler an eigenen Smart-Contract-fähigen Layer-2s auf Bitcoin arbeiten.

Bis es soweit ist, wird vermutlich das alte Sprichwort gelten, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird.



Sui outperformt den Kryptomarkt

Quelle: TokenInsight

Nachdem $SUI in den ersten sieben Monaten des Jahres noch einen Kursrückgang von rund 30% hinnehmen musste, verzeichnete der native Token der Sui Layer-1 in den letzten sieben Tagen ein Plus von knapp 115%.

Refresher: Sui ist eine next-gen Layer-1 Blockchain, die aus Metas gescheiterter Krypto-Initiative Diem hervorgegangen ist.

  • Ein Relikt aus dieser Zeit ist Suis Programmiersprache Move, die als sicherer als Ethereums Solidity gilt, da sie über eingebaute Schutzmechanismen zur Vermeidung häufiger Smart Contract Risiken verfügt.
  • Das "Objekt-zentrische Datenmodell" des Netzwerks hingegen ermöglicht die parallele Transaktionsausführung, die einen maximalen Durchsatz von bis zu 300.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) erlauben soll. Zum Vergleich: Solanas Limit liegt bei 165.000 TPS.

$SUIs gegenwärtiger Aufwärtstrend begann mit der jüngsten Ankündigung des Krypto-Asset-Managers Grayscale, der den Launch seines $SUI Trusts bekannt gab, über den akkreditierte Investoren ab sofort in den Token investieren können.

Verstärkt wurde der Anstieg zudem durch einen auf X kursierenden Thread des Makro-Investors (und Aufsichtsratmitglied der Sui Foundation) Raoul Pal, in dem er auf die relative Stärke von $SUI gegenüber anderen Layer-1 Tokens aufmerksam machte.

Fundamental gab es zuletzt auch positive Entwicklungen. Im Zuge des Mysticeti-Upgrades konnte die Latenz auf dem Netzwerk um rund 80% gesenkt werden, wodurch Sui in dieser Metrik nun gleichauf mit Solana ist.

  • Davon profitieren vor allem DeFi-Anwendungen sowie onchain Games, auf die Sui einen besonderen Fokus legt. Schließlich verkündete das Team erst im April die Entwicklung einer Handheld-Spielekonsole, die nativ mit der Sui Blockchain integriert ist und im kommenden Jahr in den Verkauf starten soll.

Zoom out: In Ermangelung konkurrierender Narrative können schon eine Handvoll Bull-Threads von Influencern wie Raoul Pal die Nachfrage nach einem Asset auf ein Niveau treiben, dass die Preisentwicklung einen neuen Narrativ auf den Weg bringt und dieser zur selbst erfüllenden Prophezeiung wird. So ist beispielsweise im Fall von Sui bereits vom “SOL Killer Trade” die Rede. Die Möglichkeit, die gestiegenen Erwartungen zu erfüllen, bietet sich Sui Anfang September auf der Korea Blockchain Week, wo Sui zu den Hauptsponsoren zählen und möglicherweise bedeutende Neuigkeiten präsentieren wird.


Moonveil | 9 Mio. USD | Pre-Series A : Eine auf onchain Games fokussierte Layer-2.

Pentagon Games | 6 Mio. USD | Seed : Web3-Spieleentwickler.

Nucleus | 4,8 Mio. USD | Unbekannt : Plattform, über die Rollups und Appchains native Yield für ausgewählte Assets integrieren können.

TONX | 4 Mio. USD | Pre-Seed & Seed : Infrastrukturanbieter, der die Entwicklung von Apps auf Telegrams TON Blockchain vereinfachen möchte.

Nexio | 2,2 Mio. USD | Pre-Seed : Bitcoin Layer-2, auf der Transaktionen parallel ausgeführt werden sollen.


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