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11:07 Uhr, 05.10.2011

DE: Dienstleistungssektor im September leicht geschrumpft

London (BoerseGo.de) - Nach der Abkühlung in den letzten Monaten ist der deutsche Service-Sektor im September leicht geschrumpft. Dies signalisiert der saisonbereinigte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich, den das Forschungsinstitut Markit diesen Mittwoch veröffentlicht hat. Den Angaben zufolge sank der Index binnen Monatsfrist um 1,4 auf 49,7 Punkte und steht damit erstmals seit Juli 2009 wieder unter der neutralen Wachstumsmarke von 50 Zählern. Experten hatten zuvor mit einem besseren Wert von 50,3 Punkten gerechnet.

In Kombination mit der Industrie kennzeichne der finale Composite Index Produktion die niedrigste Wachstumsrate der deutschen Privatwirtschaft seit Beginn des Aufschwungs vor 26 Monaten, betonte Markit. Hauptursache für den schlechten Geschäftsverlauf der Dienstleister sei der zweite Auftragsrückgang in Folge, der noch dazu so gravierend ausfiel wie seit Juli 2009 nicht mehr. Die unsicheren Konjunkturperspektiven hätten die Investitionsbereitschaft der Kunden gelähmt, hieß es. „Infolge der verbreiteten Abkühlung hat die Wirtschaftsleistung in Deutschland im September kaum noch zugelegt. Der gedämpfte Auftragseingang sowohl in der Industrie als auch im Servicesektor deutet überdies auf keine großartige Belebung im Schlussquartal 2011 hin“, kommentierte Tim Moore, Ökonom bei Markit, die finalen Indizes.

In der Eurozone fiel der Gesamtindex von 50,7 im Vormonat auf 49,1 Punkte, wie Markit weiter bekannt gab. Damit wurde die Erstschätzung um 0,1 Punkte nach unten korrigiert. Der Gesamtindex liegt erstmals seit Juli 2009 unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

In Spanien und Italien schrumpfte die Privatwirtschaft jeweils den vierten Monat in Folge und in beiden Fällen so kräftig wie zuletzt im Juli 2009. Die Schwäche hat auch Frankreich erwischt, wo die Wirtschaftsleistung weitgehend stagnierte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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