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12:00 Uhr, 06.09.2011

DE: Auftragseingänge der Industrie brechen im Juli ein

Berlin (BoerseGo.de) - Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie haben sich im Juli schwächer entwickelt als erwartet. Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) am Dienstag mitteilte, sank der Wert im Berichtsmonat kalender- und saisonbereinigt um 2,8 Prozent. Volkswirte hatten einen geringeren Rückgang von einem Prozent veranschlagt. Im Vormonat betrug der Abbau 1,8 Prozent.

Den Angaben zufolge ist der Rückgang allein der schwachen Auslandsnachfrage geschuldet. Diese brach im Juli um 7,4 Prozent ein. Zuvor hatte sie noch massiv zugenommen, wie das BMWi betont. Die Inlandsnachfrage mit einem Plus von 3,6 Prozent konnte den Gesamteindruck etwas aufhübschen.

Da die industriellen Auftragseingänge stark durch Großaufträge beeinflusst werden, die sich überwiegend im Wirtschaftszweig „sonstiger Fahrzeugbau“ (Flugzeuge, Schiffe, Waggonbau) niederschlagen, nimmt das BMWi in die Gesamtbetrachtung auch den Vergleich ohne diesen Sektor mit auf. Lässt man den „sonstigen Fahrzeugbau“ demzufolge außen vor, reduzieren sich die Auftragseingänge in der Industrie im Juli lediglich um 0,2 Prozent.

Im aussagekräftigeren und weniger schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich Juni/ Juli zu Mai/ April nahmen die Auftragseingänge in der Industrie saisonbereinigt weiter um 1,1 Prozent zu. Die Inlandsbestellungen gingen hier laut dem Wirtschafsministerium um 3,9 Prozent zurück. Die Auslandsbestellungen erhöhten sich demgegenüber um 5,5 Prozent. Ihren Vorjahresstand übertrafen die Industrieaufträge im Juni/Juli kalenderbereinigt um 9,1 Prozent.

Auf Jahressicht erhöhen sich die Ordereingänge im Juli um 8,7 Prozent, nach revidierten 9,4 Prozent im Vormonat.

Insgesamt zeichnet sich laut BMWI eine schwächere Dynamik der Auftragseingänge in der Industrie in den letzten Monaten ab, die Tendenz sei aber nach wie vor aufwärts gerichtet. Nur die Nachfrage aus Ländern außerhalb der Eurozone stagniere.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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