Daxianer warten auf Godot
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DAX SENTIMENT INDEX
Daxianer warten auf Godot
Doch nicht so stressig – zumindest vorerst nicht. Nur sieben der 91 getesteten europäischen Banken fielen beim Stresstest durch. Das war zwar glimpflicher als erwartet, dennoch stießen die Resultate auf ein ziemlich geteiltes Echo. Während sich Test-Beteiligte zufrieden und Politiker erleichtert zeigten, riss die Kritik an Methode und Aussagekraft der Untersuchung nicht ab. Zu lasch seien die Kriterien gewesen, hieß es allerorten – kurzum: das Ergebnis war einfach zu schön um wahr zu sein. Noch kann der Markt wenig mit den Ergebnissen anfangen, aber Analysten und Investoren werden in naher Zukunft eifrig damit beschäftigt sein, auf Basis der neu zur Verfügung gestellten Informationen eigene, strengere Stressstudien durchzuführen.
Dass die Stresstests den Börsianern und damit auch dem DAX keinen neuen Impuls versetzen konnten, überrascht ohnehin nicht. Schließlich hatten sich viele mittelfristig orientierte Börsianer, die wir wöchentlich in Zusammenarbeit mit der Börse Frankfurt befragen, in letzter Zeit sowieso nicht besonders handlungsfreudig gezeigt. Entweder hatten sie auf eine Fortsetzung der Seitwärtstendenz gesetzt oder einfach geduldig auf ihren mehrheitlich bullishen Engagements ausgeharrt. So auch diese Woche: Dass Deutschland nun konjunkturell auf die Tube drückt, Unternehmenslenker vor Zuversicht strotzen und Ökonomen nicht müde werden, die deutschen Wachstumsaussichten über den grünen Klee zu loben, konnte die Börsianer nicht zu großartigem Aktionismus verführen. Zumal das Wachstumsidyll einen kleinen Schönheitsfehler hat: Deutschland wächst natürlich auch zu Lasten seiner europäischen Partner und bürdet sich damit womöglich neue Verbindlichkeiten in der Zukunft auf (etwa falls weitere Stützungsaktionen vonnöten wären).
Auch über den jüngsten dreiprozentigen DAX-Wochengewinn brach niemand in Begeisterungsstürme aus. Gewinnmitnahmen bei den Bullen? Fehlanzeige. Sie warten schlichtweg weiter ab und mit ihnen nun kaum nennenswerte drei Prozent an Neu-Optimisten. Sie versprechen sich offenbar von der gerade angelaufenen deutschen Berichtssaison die lang ersehnte Initialzündung für einen Ausbruch aus dem monatlangen, ständigen Hin und Her in einer breiten Seitwärtsspanne. Wir konnten auch bescheidene zwei Prozent mehr an Bären zählen, die nach der Mini-Rallye der letzten Tage auf eine ebenso moderate Korrektur setzen. Unser Bull/Bear-Index, der bekanntlich die Gesamtstimmung misst, legt ob der geringen Verschiebungen noch einmal einen Hauch zu.
Die Mehrheit der mittelfristig orientierten Investoren hält still; solange bis die breite Konsolidierung endlich einmal aufgebrochen wird. Fragt sich nur, woher dieser Impuls kommen soll, wenn all diese Akteure nur der Dinge harren, die da (nicht) kommen. Denn um den DAX über seine Konsolidierungsoberkante bei 6.320/40 zu hieven, bedarf es womöglich der Nachfrage anderer Marktteilnehmer. Aber selbst dann wird daraus noch kein nachhaltiger Aufwärtstrend, denn Schieflagen unter den mittelfristig aktiven Marktteilnehmern sind nach wie vor Mangelware. Im Falle neuer Jahreshochs würden die Bullen nichts tun – bestenfalls hinzumischen. Die Bären würden derweil nicht lange zögern, ihre Schieflagen umgehend bereinigen und ebenfalls schleunigst die Bullen-Karte spielen. Dann wäre der schöne Trend aber auch schon bei rund 6.500 Punkten zu Ende.
Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Downloadhttp://www.wgz-zertifikate.de/de/wgzbank/downloads/zertifikate/webvideo/sentiment-index.pdf
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