Kommentar
12:22 Uhr, 03.08.2012

DAX zwischen Hoffen und Bangen

Volltreffer: In StrategieReport Ausgabe 148.12 hatten wir Ihnen zwei Inline Optionsscheine auf den DAX von der Société Générale vorgestellt. Nur fünf Wochen später liegen die exotischen Papiere deutlich im Plus. Wer den Schein mit den KO-Levels 5.525 und 7.225 Punkten gekauft hat, liegt auf Basis des aktuellen Geldkurses mit 6,2 % in der Gewinnzone. Sogar mit 30,9 % im Plus notiert der Inliner mit den Barrieren 5.850 und 7.450 Punkte.

Grundsätzliche sind wir damals von einem beginnenden Seitwärtstrend des DAX ausgegangen. Der Leitindex hatte gerade einen Sturz von 1.280 Punkten – von rund 7.200 auf fast 5.900 Zähler – hinter sich. Dem Minus von fast 18 % folgte eine fast ebenso rasante Erholung. Inzwischen hat der Index einen Teil der Verluste wettgemacht. Die Hoffnungen auf ein Einschreiten der Europäischen Zentralbank haben den Index allein in den letzten Tagen in der Spitze um rund 500 Punkte nach oben getrieben.

Damit scheint sich der begonnene Seitwärtstrend zu verfestigen. Auch in den kommenden Wochen dürften Hoffen und Bangen die treibenden Faktoren für den DAX sein. Auf der einen Seite regiert die Sorge vor einer weiteren Verschärfung der europäischen Schuldenkrise und einem Abflauen der Weltkonjunktur. Auf der anderen Seite hoffen die Marktteilnehmer auf ein entschlossenes Einschreiten der Notenbanken.

Zunächst wurden diese Hoffnungen jedoch enttäuscht. Weder die US-Notenbank Fed noch die Europäische Zentralbank (EZB) haben dieses Woche auf ihren Sitzungen konkrete Maßnahmen beschlossen. Allerdings haben die Währungshüter beteuert, parat zu stehen, sollte sich die Lage verschlimmern. So stellte EZB-Präsident Mario Draghi Anleihenkäufe von Staaten, die unter dem Rettungsschirm stehen, in Aussicht. Vor Mitte September dürfte allerdings kaum etwas passieren. Denn der Rettungsfonds ESM, der als Vehikel dazu benutzt werden soll, steht frühestens dann bereit. Ein wichtiges Datum in diesem Zusammenhang ist der 12. September. An diesem Tag entscheidet das Bundesverfassungsgericht über die Eilanträge gegen den ESM und den Fiskalpakt.

Aufgrund der Gemengelage ist in den kommenden Wochen ein Sprung des DAX über das bisherige Jahreshoch bei rund 7200 Punkten genauso wenig zu erwarten wie ein Fall unter das Juni-Tief bei 5915 Zählern. Insofern bleiben die beiden Inline Optionsscheine heiß. Mit Restrenditen von 9,8 % beziehungsweise 17,8 % bleibt das Chance-Risiko-Verhältnis attraktiv. Die Abstände zu den KO-Levels, die jeweils oberhalb des DAX-Jahreshochs beziehungsweise unter dem Jahrestief liegen, sind angesichts der kurzen Restlaufzeit weiterhin recht großzügig.

Auch beim Engagement in länger laufenden Inlinern sollte auf einen ausreichenden Abstand zu den KO-Levels geachtet werden. Bei einem bis 19. Oktober laufenden Papier kommt es darauf an, dass der Index stets zwischen den beiden Barrieren 5.750 und 7.300 bleibt. Gelingt das Unterfangen, wird der Inliner zu 10,00 Euro getilgt. Das entspricht einem maximalen Ertrag von 33,3 % beziehungsweise 243,1 % p.a. Aktuell liegt der DAX ungefähr in der Mitte der Range: Der Abstand zur unteren Barriere beträgt 12,4 %, nach oben sind 9,2 % Luft.

Riskanter ist aufgrund der zeitlichen Komponente ein bis 16. November laufender Inliner mit den Barrieren 5.875 und 7.325 Punkten. Doch der Mut würde bei einem anhaltenden Seitwärtstrend mit einem üppigen Ertrag belohnt: Wenn der DAX stets innerhalb der Bandbreite pendelt, kann eine Rendite von maximal 80,8 % erzielt werden. Auch hier liegen die Barrieren unterhalb des letzten signifikanten DAX-Tiefs von 5.914 Punkten und über dem bisherigen Jahreshoch von 7.194 Zählern. Diese beiden Marken sollten als „virtueller“ Stopp Loss gesehen werden: Sobald der Index ein neues Jahreshoch markiert oder sein Juni-Tief nach unten durchstößt, ist es besser, den Inliner zu verkaufen.

Vier interessante Inline-Optionsscheine auf den DAX

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."

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