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08:55 Uhr, 11.03.2015

DAX: Zahlenreigen - Dax-Hochkaräter öffnen ihre Bücher

Jenseits der Geld- und Geopolitik warten heute mehrere Dax-Unternehmen mit Bilanzvorlagen auf. Unter den Einzelwerten stehen im Dax vor allem Eon, die Post und die Munich Re mit Geschäftszahlen im Blick.

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DAX - Bilanzvorlagen im Blick

Das Anleihenkaufprogramm der EZB, das Schuldendrama rund um Griechenland und die erwartete Zinswende in den USA - diese Themen beschäftigen zuletzt hauptsächlich die Finanzmärkte und sind auch weiterhin virulent. In den USA sorgten gestern neu aufgekommene Spekulationen um eine zeitnahe Anhebung der Zinsen für einen Einbruch der großen Aktienindizes. Am deutschen Markt zeigten sich die Anleger reserviert, hier nahm die Unsicherheit auch wegen des zögerlichen Krisenmanagements mit Griechenland zuletzt wieder zu. Athen ist nach eigenem Eingeständnis in akuter Finanznot, doch den Geldgebern reichen die bisherigen Reformvorschläge nicht aus, um weitere Hilfen zu gewähren. Vertreter des Krisenlandes und der Gläubigerländer treffen sich heute in Brüssel, um über Reformen und Sparschritte zu sprechen. Die Gespräche sind Vorbedingung für die Auszahlung weiterer Hilfsdarlehen.

Das Kaufprogramm der EZB ist diese Woche planmäßig angelaufen. EZB-Chef Draghi wird heute nochmals deutlich machen, dass das „QE“ notwendig ist und bis zum geplanten Ende im Herbst 2016 laufen soll. Auch das Thema Griechenland wird die Marktteilnehmer noch lange beschäftigen, zumindest solange ein „Grexit“ resp. sogar ein „Graccident“ droht. Bezüglich der US-Zinswende wird es in der nächsten Woche spannend, denn bei der FOMC-Sitzung dürfte die Fed den Passus streichen, wonach man bei der Normalisierung der Geldpolitik „geduldig“ sein könne.

Jenseits der Geld- und Geopolitik warten heute einige Dax-Hochkaräter mit Bilanzvorlagen auf. Unter den Einzelwerten stehen im Dax vor allem Eon, die Post und die Munich Re mit Geschäftszahlen im Blick.

Athen: Staatsminister appelliert an Griechen

Griechenlands Staatsminister Flambouraris hat an seine Landsleute appelliert, ihr Geld aus dem Ausland zurückzubringen. „Wir sind in einem Existenzkampf und wir brauchen jeden einzelnen Euro", sagte er im griechischen Rundfunk. Nach Schätzungen haben die Griechen in den vergangenen drei Monaten mehr als 22 Milliarden Euro von ihren Bankkonten abgehoben.

E.on meldet Rekordverlust

Der größte deutsche Energiekonzern Eon hat in 2014 einen Rekordverlust erlitten. Das Unternehmen schrieb im vergangenen Jahr unter dem Strich einen Verlust von 3,2 Milliarden Euro und musste damit den höchsten Fehlbetrag seit der Gründung im Jahr 2000 hinnehmen. Abschreibungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro schlugen hier zu Buche. Der Konzern hatte bereits vor Monaten auf Verluste in diesem Ausmaße aufmerksam gemacht. Die Aktionäre sollen wie angekündigt eine Dividende von 50 Cent je Aktie erhalten (Vj.: 0,60 Euro).

Dt. Post erzielt erneut Milliarden-Überschuss


Die Deutsche Post hat im vergangenen Jahr ihre selbst gesteckten Jahresziele dank eines starken Paketgeschäfts locker erreicht. Der operative Gewinn (Ebit) wuchs um 3,5 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente die Post mit 2,07 Milliarden Euro etwas weniger als im Vorjah. Die Aktionäre sollen mit einer von 80 auf 85 Cent erhöhten Dividende an dem Erfolg teilhaben.

Bayer peilt hohe Ziele an

Der Pharmakonzern Bayer strebt bis zum Jahr 2017 kräftige Umsatz- und Margensteigerungen im Bereich Healthcare an. Der Umsatz soll durchschnittlich um 6 Prozent pro Jahr auf mehr als 25 Milliarden Euro wachsen. Die EBITDA-Marge soll auf 29 bis 31 Prozent steigen. „Wir sind auch mittelfristig optimistisch", sagte Konzernchef Dekkers am Mittwoch vor Investoren. Im Agrochemiegeschäft peilt Bayer einen Umsatz von mehr als 11 Milliarden Euro im Jahr 2017 (2014: 9,5 Milliarden Euro) an. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa 5 Prozent. Die EBITDA-Marge soll 23 bis 25 Prozent steigen. Der Konzern-Vorstand will im zweiten Halbjahr 2015 entscheiden, ob der für spätestens Mitte 2016 geplante Börsengang von MaterialScience im Wege eines Börsengangs oder eines Spin-offs erfolgen soll.

Munich Re wird vorsichtiger

Im laufenden Jahr erwartet der weltgrößte Rückversicherer Munich Re einen Überschuss von 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten hatten bislang mit einem Gewinn von rund 2,8 Milliarden Euro in diesem Jahr gerechnet. Darüber hinaus rechnet die Munich Re in 2015 mit Bruttoprämien von 47 bis 49 Milliarden Euro, die Combined Ratio in der Rückversicherung soll bei 98 Prozent liegen. Zur Kurspflege plant der Versicherer eine Rückkauf eigener Aktien im Volumen von bis zu 1 Milliarden Euro.

Infineon vereinbart Partnerschaft mit Panasonic

Der deutsche Chiphersteller Infineon und die japanische Panasonic wollen gemeinsam Galliumnitrid-Bausteine entwickeln. Die ersten exklusiven Bauteile sollen im März vorgestellt werden. Galliumnitrid auf Silikon gilt als eine wichtige Halbleiter-Technik der Zukunft.

Zalando-Großaktionäre platzieren Aktien bei institutionellen Investoren

Zalando-Großaktionäre platzieren 17,9 Millionen Zalando-Aktien, das sind rund 7,3 Prozent des Grundkapitals, für 23,75 Euro je Aktie bei institutionellen Investoren und verlängern die Veräußerungsbeschränkung bis einschließlich 28. Juni 2015.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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