Aktienmärkte erholen sich kräftig - ISM-Einkaufsmanagerindex sinkt stärker als erwartet
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Einkaufsmanagerindizes in Deutschland und Europa schwächer als erwartet
Britische Regierung verkündet Kehrtwende in Steuerpolitik
Porsche rutscht unter Ausgabepreis
RWE tätigt Milliardenübernahme in den USA
United Internet erwartet etwas höheres EBITDA
Tesla verzeichnet Rekordauslieferungen
Markt
Nach einem schwächeren Handelsstart hat sich der deutsche Aktienmarkt im Verlauf am Montag deutlich erholt. Vor allem eine festere Wall Street sorgte auch in Europa für Kauflaune. Nachdem die US-Indizes am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 abgestürzt waren, hat dies nun wieder Schnäppchenjäger auf den Plan gerufen, sagen Händler. Nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie wurde die Kauflaune am späten Nachmittag noch zusätzlich angeheizt. Die schwachen Daten von der US-Industrie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Wirtschaft stark abkühlt und die US-Notenbank Fed deshalb früher das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung reduzieren kann, heißt es.
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Unternehmen & Branchen
Der Sportwagenbauer Porsche hat im dritten Quartal seinen US-Absatz um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 16.581 Fahrzeuge gesteigert, wie Porsche am späten Montagnachmittag mitteilte. In den ersten neun Monaten des Jahres sank der Absatz um 4,9 Prozent auf 49.110 Fahrzeuge.
Intel will sein Tochterunternehmen Mobileye in Kürze an die Börse bringen. Am Wochenende reichte der Chipkonzern den Börsenprospekt bei der US-Aufsichtsbehörde SEC. Auch nach dem Börsengang will Intel die Mehrheit an dem israelischen Tochterunternehmen halten. Mobileye entwickelt visionsbasierte Fahrerassistenzsysteme zur Kollisionsvermeidung und spielt im Bereich des autonomen Fahrens eine wichtige Rolle. Das Unternehmen war 2017 für gut 15 Milliarden Dollar von Intel erworben worden. Intel strebt nun eine Bewertung des Unternehmens mit 30 Milliarden Dollar an, berichtete Bloomberg.
Der Autovermieter Sixt bleibt optimistisch. "Trotz der wachsenden Unsicherheiten gehen wir von einer im Großen und Ganzen stabilen Entwicklung aus", sagte Finanzvorstand Kai Andrejewski der "Börsen-Zeitung" in der Samstagsausgabe. "Die schwächere Konjunktur spüren wir derzeit noch nicht."
Nachdem die seit der vergangenen Woche börsennotierten Vorzugsaktien des Sportwagenbauers Porsche am Donnerstag und Freitag der vergangenen Woche jeweils im Tagestief bis auf den Ausgabepreis von 82,50 Euro gerutscht waren, ging es zu Beginn der neuen Wochen im Xetra-Handel auch erstmals unter diese Marke. Im Tagestief notierten die Papiere bisher bei 81,00 Euro.
Der Energiekonzern RWE tätigt eine Milliardenübernahme in den USA und begibt zur Finanzierung des Zukaufs eine Pflichtwandelanleihe, durch die das Emirat Katar zum größten Einzelaktionär des Energiekonzerns wird. RWE erwirbt sämtliche Anteile an der Con Edison Clean Energy Businesses, Inc. (Con Edison CEB). Das Unternehmen sei ein führender Betreiber und Entwickler im Bereich Erneuerbarer Energien in den USA und verfüge über eine installierte Kapazität von rund 3 Gigawatt (GW), wovon 90 Prozent Solaranlagen seien. Hinzu komme eine starke Entwicklungspipeline von mehr als 7 GW. Dem zwischen RWE und Con Edison vereinbarten Kaufpreis liege ein Unternehmenswert von 6,8 Milliarden US-Dollar zugrunde, was einem EV7EBITDA-Multiple von 11 entspreche . Mit einem EBITDA von rund 600 Millionen US-Dollar liefere der Erwerb ab dem ersten Jahr einen starken Beitrag zum RWE-Konzernergebnis. Die Akquisition und das zusätzliche Wachstum sind durch Fremdkapitalinstrumente und eine Eigenkapitalmaßnahme der RWE AG finanziert. Das Eigenkapital wird über die Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe an eine Tochtergesellschaft des katarischen Staatsfonds QIA (Qatar Investment Authority) erhöht. Die Pflichtwandelanleihe hat einen Gesamtnennbetrag von 2,4276 Milliarden Euro und wird in neue, auf den Inhaber lautende Stückaktien gewandelt, die voraussichtlich knapp unter 10 Prozent des Grundkapitals der RWE AG entsprechen (ca. 9,09 Prozent nach der Wandlung). RWE hält an ihrem Plan fest, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 0,90 Euro je Aktie zu zahlen.
United Internet erwartet aufgrund leicht geringerer Aufwendungen für den Mobilfunk-Netzaufbau der Tochter 1&1 ein etwas höheres Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Das EBITDA solle nun rund 1,27 Milliarden Euro betragen, nachdem zuvor 1,259 Milliarden Euro erwartet wurden , wie United Internet am Montag mitteilte. Der Umsatz wird unverändert bei 5,85 Milliarden Euro erwartet. Die Investitionsausgaben (CapEx) sollen in diesem Jahr voraussichtlich nun rund 700 Millionen Euro betragen, nachdem zuvor 800 Millionen Euro bis 1 Milliarde Euro veranschlagt wurden. Verantwortlich ist vor allem, dass sich Investitionen beim Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes der Tochter 1&1 teilweise in das kommende Jahr verschoben haben.
Der Elektroautobauer Tesla hat im dritten Quartal 343.830 Fahrzeuge und damit so viele wie noch nie in einem einzelnen Quartal ausgeliefert. Gegenüber dem Vorjahresquartal wurde ein Anstieg um 35 Prozent verzeichnet, die Erwartungen der Analysten wurden aber verfehlt. Ausführlicher Artikel: Tesla: Auslieferungen so hoch wie nie
Konjunktur & Politik
Die US-Bauausgaben sind im August um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde ein etwas geringerer Rückgang um 0,3 Prozent. Die Veränderung im Juli wurde unterdessen von minus 0,4 Prozent auf minus 0,6 Prozent leicht nach unten revidiert.
Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie hat sich im September deutlich eingetrübt. Der Index sank gegenüber dem Vormonat um 1,9 Punkte auf 50,9 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Montag mitteilte. Damit wurde der tiefste Stand seit Mai 2020 erreicht und der Index näherte sich stärker der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Volkswirte der Banken hatten im Schnitt mit einem deutlich schwächeren Rückgang auf 52,1 Zähler gerechnet.
Nach einer kleinen Marktpanik und viel Kritik hat die britische Regierung eine Kehrtwende in ihrer Steuerpolitik angekündigt. Der Spitzensteuersatz von 45 Prozent für Topverdiener werde nun doch nicht gestrichen, teilte Finanzminister Kwasi Kwarteng am Montag mit. "Wir haben es verstanden, wir haben zugehört", schrieb der konservative Politiker auf der Kurznachrichtenplattform Twitter. Die Ankündigung der Steuersenkungen hatte nicht nur für viel Kritik gesorgt, sondern auch das Pfund abstürzen und die Renditen britischer Staatsanleihen in die Höhe schießen lassen, so dass in der vergangenen Woche sogar die Bank of England mit der Ankündigung von Stützungskäufen bei britischen Staatsanleihen mit langer Laufzeit eingeschritten war.
Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern in der europäischen und der deutschen Industrie hat sich im September stärker eingetrübt als erwartet. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland sank von 49,1 Punkten im Vormonat auf 47,8 Zähler, wie S&P Global im Rahmen der zweiten Veröffentlichung mitteilte. Im Rahmen der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 48,3 Punkten gemeldet worden und Volkswirte der Banken hatten mit einer Bestätigung dieses Wertes gerechnet. Mit dem aktuellen Niveau notiert der Einkaufsmanagerindex noch deutlicher unter der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe der Eurozone sank von 49,6 Punkten im August auf 48,4 Zähler im September. Vorab war für September ein Wert von 48,5 gemeldet worden. "Lässt man die ersten pandemiebedingten Lockdowns außen vor, sind Nachfrage und Produktion so stark eingebrochen wie seit der globalen Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr", schrieb S&P-Global-Chefvolkswirt Chris Williamson in der Pressemitteilung.
Die Internationale Energieagentur IEA hat der EU zu Einsparungen beim Gasverbrauch geraten, um leere Speicher und das Risiko von Versorgungsunterbrechungen in diesem Winter zu verhindern. Um die Gasvorräte bis zum Ende der Heizsaison auf einem angemessenen Niveau zu halten, müsse die Nachfrage im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre um 9 bis 13 Prozent reduziert werden, so die IEA.
In Brasilien hat der ehemalige Staatschef und linke Kandidat Luiz Inácio Lula da Silva die erste Runde der Präsidentenwahl gegen den Amtsinhaber Jair Bolsonaro gewonnen. Allerdings ging die Wahlrunde überraschend knapp aus, so da Silva 47,9 Prozent der Stimmen und Bolsonaro 43,7 Prozent der Stimmen. Entscheidend ist der Ausgang der zweiten Wahlrunde.
EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco hat vor einem zu schnellem Tempo bei Zinserhöhungen gewarnt. "Zu rasche und deutliche Zinserhöhungen" würden das Risiko einer Rezession erhöhen, sagte der Präsident der italienischen Notenbank bereits am Freitag in Florenz. Die EZB werde der US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten nicht "blindlings folgen" können, warnte Visco.
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