DAX erholt sich im späten Handel - Wall Street steckt Enttäuschung um Apple und Amazon weg
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Erwähnte Instrumente
- US-Amerikaner bleiben in Kauflaune, Inflation steigt
- US-Ölkonzerne scheffeln Milliardengewinne
- Euro-Inflationsrate prescht über 4 %
- Eurozone wächst im Sommer stärker als erwartet
- Deutsche Wirtschaft wächst im Sommer um 1,8 %
- Daimler trotzt der Absatzflaute
- Apple und Amazon enttäuschen mit Quartalszahlen
Markt
- Schwache Quartalszahlen von Apple und Amazon haben die Stimmung am deutschen Aktienmarkt am Freitag zunächst eingetrübt. Allerdings erholte sich der DAX im späten Handel und beendete den Xetra-Handel praktisch unverändert mit einem Minus von 0,05 Prozent bei 15.688,77 Punkten. „Bislang war in den Quartalsbilanzen der großen Konzerne fast nur Positives zu lesen. Nun haben mit Apple und Amazon zwei Schwergewichte und Favoriten der Wall Street Zahlen vorgelegt, die den Anlegern so gar nicht gefallen", schrieb Stratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Es gelte „Alarmbereitschaft für Anleger, die in Unternehmen investiert sind, die stark von der Verfügbarkeit von Halbleitern und Chips abhängig sind“. Insgesamt lief die Quartalsberichtsaison ganz ordentlich, deswegen stehen Experten zufolge die Chancen auf weitere Kursgewinne gut. Auf großes Interesse stoßen dürften in der nächsten Woche auch der US-Arbeitsmarktbericht und der Fed-Zinsentscheid.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- DAX Tagesausblick: Versagen die Bullen?
- DOW - MERCK mit dem nächsten Kaufsignal
- EUR/USD-Tagesausblick: Rallyschub am Nachmittag
- PALLADIUM - Bullischer Keil oder Kurseinbruch?
- APPLE - Chipkrise verhagelt Quartalszahlen, Aktie bricht nachbörslich ein
- AMAZON - Erwartungen verfehlt! Anleger "flüchten"!
Unternehmen & Branchen
- Der Reedereikonzern Hapag-Lloyd hat nach einem deutlichen Gewinnanstieg in den ersten neun Monaten 2021 seinen Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. In den ersten neun Monaten erhöhte sich der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nach vorläufigen Angaben gegenüber dem Vorjahresquartal von 1,8 Milliarden Dollar auf 6,8 Milliarden Dollar. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von 0,9 auf 5,8 Milliarden Dollar zu. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet Hapag-Lloyd nun mit einem EBITDA von 10,1 bis 10,9 Milliarden Euro (zuvor: 7,6 bis 9,3 Milliarden Euro) und einem EBIT in der Bandbreite von 8,7 bis 9,5 Milliarden Euro (zuvor: 6,2 bis 7,9 Milliarden Euro).
- Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat nach einem deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg im dritten Quartal seinen Ausblick angehoben. Sowohl der Umsatz als auch das operative Ergebnis sollen um jeweils 12 bis 15 Prozent zulegen, wie Novo-Nordisk mitteilte. Im dritten Quartal verbuchte das Unternehmen ein Umsatzplus von 15 Prozent und einen Anstieg des operativen Gewinns um 19 Prozent.
- Der US-Pharmakonzern AbbVie wird dank gestiegener Verkäufe optimistischer. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal um 11,2 Prozent auf 14,34 Mrd. Dollar. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen jetzt einen bereinigten Nettogewinn zwischen 12,63 und 12,67 Dollar je Aktie statt wie zuvor 12,52 bis 12,62 Dollar.
- Der US-Ölmulti ExxonMobil hat im dritten Quartal einen Nettogewinn von 6,8 Mrd. Dollar erzielt. Im Vorjahreszeitraum hatte Exxon einen Verlust von 680 Mio. Dollar erlitten. Seitdem sind die Ölpreise stark gestiegen und die Nachfrage ebenso. Der Umsatz legte deshalb um knapp 60 Prozent auf 73,8 Mrd. Dollar zu.
- Der US-Ölkonzern Chevron profitiert von den hohen Öl- und Gaspreisen. Der Nettogewinn im vergangenen Quartal stieg auf 6,11 Mrd. Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte Chevron wegen des Ölpreiskollapses noch einen Verlust von 207 Mio. Dollar geschrieben. Bis 2025 will Chevron seine Öl- und Gasförderung um bis zu drei Prozent jährlich erhöhen.
- Bei der Café-Kette Starbucks boomen die Geschäfte - nicht jedoch im wichtigen Auslandsmarkt China. Eine neue Corona-Welle in China sorgte dort erneut für Lockdowns. Der Umsatz stieg im Quartal im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 8,1 Mrd. Dollar. Der Betriebsgewinn ging sogar um 165 Prozent auf 1,5 Mrd. Dollar nach oben.
- Die (für Dezember geplante) Namensänderung von Facebook ('Meta') beschert einer kanadischen Firma einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte. Die Umbenennung des Internet-Netzwerks zu Meta trieb den Kurs der in den USA notierten Titel von Meta Materials nachbörslich 26 Prozent. Offenbar hatten Anleger die Namen der beiden Firmen verwechselt.
- Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat in den ersten neun Monaten seinen Umsatz um 22 Prozent auf 2,13 Mrd. Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis legte um 37 Prozent auf 279 Mio. Euro zu. Laut Firmenchef Stefan Fuchs griffen inzwischen die Preiserhöhungen, die angesichts der steigenden Rohstoffpreise vorgenommen wurden.
- Die Immobilienfirma X+bricks will an die Frankfurter Börse gehen. Das Unternehmen bereite eine Platzierung von neuen Aktien für rund 500 Mio. Euro vor, berichtete das "Handelsblatt" am Freitag. Bei einem günstigen Marktumfeld könne der Börsengang ab dem ersten Quartal stattfinden, hieß es weiter.
- Die spanische Großbank BBVA hat ihren Überschuss in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro gesteigert. Dies sei einer der höchsten Quartalsgewinne in der Geschichte des Finanzkonzerns.
- Bei ihrem Börsendebüt legen die Aktien von Volvo Cars kräftig zu. Zur Eröffnung in Stockholm kletterten die Titel auf 58,75 Kronen. Damit liegen die Papiere um 10 Prozent über dem Ausgabepreis von 53 Kronen.
- Die französische Großbank BNP Paribas hat im dritten Quartal von einem starken heimischen Privat- und Firmenkundengeschäft profitiert. Damit konnte das Institut eine Schwäche in der Anleihen-Sparte ausgleichen. So erzielte die Bank einen Gewinn von 2,5 Mrd. Euro und damit rund ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Die Erträge legten um knapp fünf Prozent auf 11,4 Mrd. Euro zu.
- Bayer hat im EU-Patentstreit um seinen Umsatzbringer Xarelto einen Teilsieg erreicht. Das Europäische Patentamt habe eine erstinstanzliche Entscheidung aufgehoben und damit das umstrittene Patent auf die einmal tägliche Verabreichung des Gerinnungshemmers bestätigt, teilte der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Freitag mit.
- Die VW-Tochter Audi verkaufte wegen der Halbleiterkrise im dritten Quartal nur noch 366.000 Autos - ein Viertel weniger als im Vorjahresquartal. Der Absatz dürfte nur auf dem Niveau des von Corona-Lockdowns geprägten Vorjahrs liegen, der Umsatz „moderat" darüber, sagte Finanzchef Jürgen Rittersberger im Ausblick auf das Gesamtjahr. Zuletzt hatte Audi noch ein „deutliches" Umsatzplus im Auge gehabt. Weil Audi die verfügbaren Halbleiter aber vorrangig in profitablere Modelle einbaut sollen nun statt 7 bis 9 Prozent vom Umsatz im Gesamtjahr 9 bis 11 Prozent als Betriebsgewinn hängen bleiben. Damit dürfte der Betriebsgewinn leicht über Vorjahr liegen.
- Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und EQT kommen bei ihrer geplanten Übernahme von Zooplus nur in Trippelschritten voran. Bis Donnerstagabend haben sie sich erst 19,3 Prozent an dem Online-Tierbedarfshändler gesichert, wie aus einer Pflichtmitteilung vom Freitag hervorgeht. Bis Mittwoch (3. November) müssen sie auf 50 Prozent der Anteile kommen, damit die 3,7 Mrd. Euro schwere Übernahme zustande kommt.
- Swiss Re-Finanzechf John Dacey hat eine zumindest stabile Dividende signalisiert. „Wir sind in der Lage, die derzeitige Dividende zu halten, wenn nicht sogar zu erhöhen", sagte Dacey am Freitag. Die Entscheidung über den Ausschüttungsvorschlag werde im kommenden Jahr vom Verwaltungsrat getroffen. Zuletzt hatte der Rückversicherer CHF5,90an die Aktionäre ausgezahlt.
- Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson blickt optimistischer auf das laufende Jahr. So hätten im dritten Quartal länger anhaltende Produktionsstillstände weitestgehend vermieden werden können, wie das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte. Die Papiere notieren aktuell mit €28 noch rund ein halbes Prozent im Minus.
- Der Netzbetreiber Tennet will die Leistungen von Offshore-Windkraftparks in der Nordsee schneller in die Stromnetze einspeisen. Das Unternehmen stellte am Freitag dazu das sogenannte Windstrom-Booster-Konzept vor. Damit soll es möglich werden, sechs Gigawatt Offshore-Windenergieleistung drei Jahre schneller als bisher vorgesehen in das Stromnetz zu integrieren.
- Obwohl der Auto- und Lkw-Bauer Daimler im vergangenen Quartal deutlich weniger Autos und Lkw verkaufte, konnten der Konzern dank steigender Preise den Umsatz nahezu stabil halten, und beim Gewinn wegen Kostensenkungen und einem starken Finanzergebnis sogar deutlich zulegen. „Wir bleiben auf Kurs, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte Finanzchef Harald Wilhelm. Der Umsatz lag mit rund 40 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um vier Prozent auf 3,61 Mrd. Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn stieg um 21 Prozent auf 2,47 Mrd. Euro.Damit schnitt Daimler besser ab als von Analysten zuvor erwartet. Die Jahresprognosen für die Margen in der Auto- und Lkw-Sparte behielt der Konzern bei, geht allerdings beim Absatz von Autos nun von einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr aus. Daimler hatte im dritten Quartal vor allem wegen des Chipmangels die Produktion drosseln müssen.
- Der Münchner Triebwerksbauer MTU steigerte im dritten Quartal den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf gut eine Mrd. Euro. Der bereinigte operative Gewinn legte um ein Drittel auf 117 Mio. Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 87 Mio. Euro. Die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr nahm der Konzern etwas zurück rechnet jetzt mit einem Betrag zwischen 4,3 und 4,4 Mrd. Euro (zuvor: bis zu 4,5 Mrd. Euro). Dafür geht die MTU-Führung von einer operativen Marge von 10,5 Prozent aus. Das entspricht dem oberen Ende der bisherigen Zielspanne.
- Apple ist schwer von dem globalen Chip-Mangel ausgeknockt worden: Trotz deutlich Wachstums verfehlte der iPhone-Konzern im vergangenen Quartal die Markterwartungen. Die Engpässe in der Lieferkette hätten den Umsatz um sechs Milliarden Dollar gedrückt, sagte CEO Tim Cook. (ausführlicher Artikel: APPLE - Chipkrise verhagelt Quartalszahlen, Aktie bricht nachbörslich ein).
- Der US-Online-Händler Amazon blieb im vergangenen Quartal unter anderem wegen Lieferengpässen hinter den Prognosen zurück. Der Konzern warnte zudem vor Beeinträchtigungen im Weihnachtsgeschäft. Der Konzern unternehme alles, um die Auswirkungen auf die Kunden zu minimieren, sagte Andy Jassy, der Nachfolger von Firmengründer Jeff Bezos an der Amazon-Spitze. Das sei zwar zunächst teuer, zahle sich langfristig aber aus. Im laufenden vierten Quartal rechnet Amazon mit Erlösen zwischen 130 und 140 Milliarden Dollar. Im Zeitraum Juli bis September stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 111 Mrd. Dollar. Der Gewinn brach um fast die Hälfte auf 3,2 Mrd. Dollar ein (ausführlicher Artikel: AMAZON - Erwartungen verfehlt! Anleger "flüchten"!).
- Der italienische Ölkonzern Eni hat wegen der hohen Öl- und Gaspreise im dritten Quartal netto 1,2 Mrd. Euro verdient. Damit übertraf Eni die Erwartungen. Im Vorjahr war noch ein Verlust von gut einer halben Milliarde Euro angefallen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) vervielfachte sich zwar auf 2,5 Mrd. Euro.
Konjunktur & Politik
- Laut dem World Gold Council (WGC) war neben der Nachfrage auch das Goldangebot in Q3 rückläufig: Gegenüber Vorjahr gab dieses um 3 Prozent auf 1.240 Tonnen nach. Während die Minenproduktion um 4 Prozent auf 960 Tonnen stieg, brach das Angebot an Altgold um 22 Prozent auf 198 Tonnen ein. Unter dem Strich übertraf gemäß WGC das Goldangebot die Nachfrage um 370 Tonnen.
- Die steigende Inflation treibt die Amerikaner um. Der von der Universität Michigan erhobene Index für die Verbraucherstimmung in den USA fiel im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 1,1 auf 71,7 Punkte zurück, wie die Universität am Freitag auf Grundlage finaler Daten mitteilte. Der erste Ausweis wurde leicht angehoben. Nicht nur rechneten die Konsumenten mit steigenden Inflationsraten. Auch dominiere zunehmend Verunsicherung angesichts der Inflationsentwicklung, so Richard Curtin, zuständig für die Verbraucherbefragung.
- Das Geschäftsklima in der Region Chicago ist im Oktober um 3,7 Punkte auf 68,4 Zähler gestiegen, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Rückgang des Indikators erwartet. Im Mai hatte der Indikator mit 75,2 Punkten noch den höchsten Stand seit Ende 1973 erreicht.
- Die Verbraucher in den USA haben ihre Ausgaben im September zum Vormonat um 0,6 Prozent gesteigert, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit Zuwächsen in Höhe von 0,5 Prozent gerechnet nach revidiert 1,0 Prozent im August. Die persönlichen Einkommen der Amerikaner gingen allerdings um 1,0 Prozent und damit weit stärker als erwartet zurück. Die Jahresteuerungsrate (PCE Kernrate) lag bei 3,6 Prozent. Experten hatten mit einem Anstieg auf 3,7 Prozent gerechnet.
- In den USA ist der Arbeitskostenindex im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,3 Prozent gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,9 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal hatte das Plus bei 0,7 Prozent gelegen.
- US-Finanzministerin Janet Yellen versicherte am Freitag, dass die von der Regierung vorgeschlagenen Infrastrukturausgaben die Inflation senken werden, da sie mehrere für die Haushalte wichtige Kosten reduzieren. In einem Gespräch mit CNBC erneuerte Yellen ihren Vorstoß für die Ausgabenpläne des Weißen Hauses, die bei mehreren Fraktionen des Kongresses unpopulär sind und noch genehmigt werden müssen.
- Der Preisdruck im Euroraum beschleunigt sich. Im Oktober stiegen die Verbraucherpreise auf Jahressicht um 4,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Das ist der höchste Wert seit 2008. Im September hatte die Inflationsrate noch bei 3,4 Prozent gelegen. Getrieben wurde die Teuerung erneut durch Energie, die sich im Jahresvergleich um 23,5 Prozent verteuerte.
- Die Wirtschaft im Euroraum ist im dritten Quartal stärker gewachsen als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei um 2,2 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Berechnung mit. Volkswirte hatten mit einem Wachstum um 2,1 Prozent gerechnet. Unter den großen Mitgliedsländern verzeichnete Frankreich mit 3,0 Prozent das höchste Wachstum im Quartalsvergleich. Auch in Italien liegt es mit 2,6 Prozent überdurchschnittlich hoch. Spanien mit 2,0 Prozent und Deutschland mit 1,8 haben schwächer abgeschnitten.
- Der SPD-Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans will beim kommenden Parteitag im Dezember nicht mehr für die Parteisoitze kandidieren. "Für mich war mit dem Vorsitz von vornherein keine weitere Karriereplanung verbunden, sondern das Ziel, die Partei auf Kurs zu bringen", sagt Walter-Borjans der "Rheinischen Post" (Vorabbericht aus der Samstagausgabe).
- Christian Lindner (FDP) will private Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung durch die Beschleunigung betrieblicher Abschreibungen attraktiver gestalten. „Wir können uns eine Beschleunigung der Abschreibungen bei der betrieblichen Steuer auf zwei oder drei Jahre vorstellen", sagt der FDP-Chef der „Rheinischen Post“.
- Wie wird sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Corona-Winter schlagen? „Vermutlich schlecht“, sagt Bert Rürup vom Handelsblatt Research Institute. „Das ifo-Geschäftsklima rauschte diese Woche bereits den vierten Monat in Folge in die Tiefe. Vor allem die Geschäftserwartungen gaben weiter kräftig nach. Das DIW-Konjunkturbarometer sagt für das laufende vierte Quartal lediglich rund 0,5 Prozent Wachstum voraus und der Nowcast-Indikator des Bundeswirtschaftsministeriums gar Stagnation“, so Rürup.
- Der Vermögensverwalter StarCapital erwartet einen Konjunktur-Abschwung in den USA und Europa, weniger in China. „Mit Blick auf den Wirtschaftszyklus sieht man, dass China nicht erst seit der Evergrande-Krise schwächelt. Ein weiterer Belastungsfaktor neben dem angeschlagenen Immobilienkonglomerat sei der anhaltende Inflationsdruck.
- Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler will klimaschädliche Subventionen beenden. Kindler sagte der dpa, ein solcher Abbau bringe eine dreifache Rendite: „Er ist gut für das Klima, er eröffnet Haushaltsspielräume und sorgt für fairen Wettbewerb. Darin liegt eine Chance für eine neue, fortschrittliche Regierung.“ Kindler ist Mitglied der Arbeitsgruppe Finanzen und Haushalt bei den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP.
- Die deutsche Wirtschaft ist im Sommerquartal robust gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Juli bis September um 1,8 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von 2,2 Prozent gerechnet, nach einem nach oben revidierten Plus von 1,9 Prozent im Frühjahr. Das Wachstum fällt damit niedriger aus als etwa in Frankreich.
- Das Robert-Koch-Institut meldete am Freitagmorgen 24.668 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden in Deutschland. Das sind fast 5.100 vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt damit auf 139,2 von 130,2 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 95,1. 121 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Angesichts der steigenden Infektionszahlen warnt die Ärztegewerkschaft Marburger Bund vor erneuten Engpässen in den Krankenhäusern. „Ich möchte nicht wieder erleben, dass wegen Covid-19 Operationen abgesagt werden müssen, weil sonst die Versorgung personell nicht bewältigt werden kann", sagte die Vorsitzende des Marburger Bunds, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
- Der Virologe Hendrik Streeck sieht Deutschland nur unzureichend für die nächsten Pandemiemonate vorbereitet. Streeck gegenüber der dpa:“"Entspannt sehe ich das nicht: Die Kapazitäten auf Intensivstationen sind reduziert, wir können gegebenenfalls auch wieder mit einer Grippewelle rechnen, wir haben keine gute Erfassung des Infektionsgeschehens, aber wieder eine höhere Mobilität". Zudem halte er das Angebot kostenpflichtiger anstatt kostenloser Schnelltests für falsch.
- Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wird zwar nicht persönlich erscheinen, will aber wenigstens über Video an dem Gipfel der große Industrienationen (G20) in Rom teilnehmen. Das Außenministerium in Peking bestätigte am Freitag die Teilnahme an den Beratungen der Staats- und Regierungschefs. Er werde eine „wichtige Rede" halten, hieß es.
- In Frankreich sind die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,2 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Insee am Freitag mit. Im September hatte die Jahresrate 2,7 Prozent betragen.
- Die spanische Wirtschaft ist im vergangenen Jahreviertel gegenüber dem vorherigen zweiten Quartal um 2,0 Prozent gewachsen, wie das Statistikamt INE am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten mit einem deutlich höheren Zuwachs um 2,9 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal hatte das Wachstum 1,1 Prozent betragen.
- Die Industrieproduktion in Japan ist im September den dritten Monat in Folge gefallen. Die Produktion sei im Vergleich zum Vormonat um 5,4 Prozent gesunken, teilte die Regierung in Tokio mit. Das Minus fiel damit höher aus als von Experten erwartet. Mit dem Minus ging die Industrieproduktion im dritten Quartal so stark zurück wie seit dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr nicht mehr.
- Der Streit zwischen Großbritannien und Frankreich um Fischerei-Rechte eskaliert. Die Regierung in London erklärte, sie bestelle den französischen Botschafter ein. Dieser solle die unverhältnismäßigen Drohungen erklären, die gegen die britische Seite ausgesprochen worden seien. Ein britischer Minister drohte für den Fall, dass Paris nicht einlenkt, nun sogar mit Vergeltungsmaßnahmen. Man wisse nicht, ob Frankreich angedrohte Maßnahmen tatsächlich einführen werde, sagte Umweltminister George Eustice dem Sender Sky News. „Aber wenn sie die einführen, dann können wir dieses Spiel auch spielen und behalten uns die Möglichkeit vor, in angemessener Weise zu reagieren." Aus Frankreich gab es zunächst keine Reaktion.
- Eine Kindergrundsicherung nach den Vorstellungen der Grünen-Partei könnte das Armutsrisiko von Familien mit Kindern senken und geringe bis mittlere Einkommen deutlich entlasten. Die Reform würde je nach Gestaltung 27 bis 33 Milliarden Euro kosten und Eltern würden weniger arbeiten. Das ist das Ergebnis eines ifo-Gutachtens im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Ziel ist es, Familien besser zu stellen und den Bezug von Leistungen zu vereinfachen. Eine Kindergrundsicherung wird gerade in den Koalitionsverhandlungen diskutiert.
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