Kommentar
17:55 Uhr, 01.10.2021

Schwacher DAX rettet zumindest 15.000-Punkte-Marke - ISM: US-Industrie zeigt steigende Tendenz - Daimler-Aktionäre stimmen Aufspaltung zu

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • US-Amerikaner im August im Ausgaberausch
  • Inflation in der Eurozone klettert auf 13-Jahreshoch
  • Wachstum der Euro-Industrie schwächt sich weiter ab
  • ‚Shutdown' in den USA vorerst abgewendet
  • Grüne und FDP signalisieren Kompromissbereitschaft
  • Nordkorea meldet Test von Flugabwehrrakete
  • US-Repräsentantenhaus verschiebt Abstimmung über Infrastrukturpaket
  • BMW hebt Gewinnprognose an
  • Merck & Co im Aufwind

Markt

  • Der Herbst ist eine stürmische Börsenzeit. Nach dem schwachen September hat auch der Oktober am deutschen Aktienmarkt mit Abschlägen begonnen. Der Leitindex DAX sackte im frühen Handel kurzzeitig unter die Marke von 15.000 Punkten, konnte im Verlauf seine Verluste aber eindämmen, ehe es gegen Handelsschluss erneut etwas tiefer ging. Am Ende verabschiedete sich der Index mit einem Minus wie schon am Vortag von 0,68 Prozent bei 15.156 Punkten in den Feierabend. Einerseits wirkt aus Sicht der Analysten der Helaba derzeit stützend, dass seitens der Investoren versucht wird, den Markt zum Ultimo auf einem gewissen Niveau zu halten – Stichwort: Window Dressing. Auf der anderen Seite habe sich immer deutlicher gezeigt, dass die Belastungsfaktoren nicht mehr in dem Maße, wie es lange Zeit der Fall gewesen sei, ausgeblendet werden könnten (Evergrande-Krise, hohe Inflation, Zinsentwicklung, geldpolitische Straffung). Vor diesem Hintergrund bleiben Marktbeobachter skeptisch für den weiteren Verlauf. Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect schrieb, die Anleger seien weiterhin sehr nervös und nutzten die aktuelle Kursschwäche nur für sehr ausgewählte Käufe.
  • Die Übertragung von Kryptowerten wird ab heute in Deutschland stärker reguliert. Dann tritt eine entsprechende Verordnung in Kraft. Diese besagt, dass beim Transfer künftig detaillierte Informationen angegeben werden müssen, wer Auftraggeber und wer Begünstigter ist. Das soll u. a. Geldwäsche verhindern.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Mischkonzern Honeywell teilte mit, dass die Erhöhung ab der Dividende für das vierte Quartal in Höhe von 98 Cents pro Aktie wirksam wird. Im Juli hatte das Unternehmen eine Dividende von 93 Cent beschlossen.
  • Die wöchentliche Arbeitszeit der Angestellten im Porsche-Werk Leipzig wird auf 35 Stunden pro Woche ab dem Jahr 2025 reduziert. Die Geschäftsführung und der Betriebsrat des Unternehmens unterzeichneten eine entsprechende Grundsatzeinigung, wie Porsche am Freitag mitteilte. Ab 2022 soll die Wochenarbeitszeit bereits auf 36,5 Stunden verringert werden. Zurzeit liegt sie bei 38 Stunden.
  • Die Daimler-Aktionäre haben auf der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag fast einstimmig der Aufspaltung in zwei getrennte Unternehmen für Autos und Nutzfahrzeuge zugestimmt. Es habe beim entsprechenden Tagesordnungspunkt eine Zustimmung von 99,9 Prozent gegeben, teilte Aufsichtsratschef Bernd Pischetsrieder mit. Die Sparte für Lkw und Busse soll aus dem Konzern gelöst und im Dezember an die Börse gebracht werden. Anteilseigner von Daimler sollen durch neue Aktien von Daimler Truck profitieren
  • Der antivirale Wirkstoff Molnupiravir von Merck & Co. und Ridgeback Biotherapeutics zeigte den Unternehmen zufolge bei der Zwischenanalyse einer abschließenden Phase-III-Studie bei den Probanden ein um die Hälfte abgesenktes Risiko, im Krankenhaus behandelt werden zu müssen oder gar an Covid zu sterben. Merck strebt nun für die Pille eine Notfallzulassung in den USA an.
  • Der Elektronik-Auftragsfertiger Foxconn aus Taiwan will dem angeschlagenen Elektroauto-Entwickler Lordstown Motors dessen Werk im US-Bundesstaat Ohio abkaufen. Der Preis soll bei 230 Mio. Dollar liegen. Auf weitere Details müssen sich die Firmen noch einigen.
  • Zoom Video wollte sich mit einer Übernahme im Call-Center-Geschäft betätigen. Diese Pläne sind gescheitert. Die Aktionäre der Firma Five9, die Zoom erwerben wollte, lehnten die Deal ab, wie die Unternehmen mitteilten. Deswegen wurde die Kaufvereinbarung aufgelöst.
  • Die Entwickler selbstfahrender Autos Waymo und Cruise stehen vor dem Start von Robotaxi-Diensten in Kalifornien. Die Straßenverkehrsbehörde des Bundesstaates erteilte ihnen die entsprechende Erlaubnis, jetzt fehlt noch die Zustimmung des Amtes für Versorgungsunternehmen.
  • Der südkoreanische Internetbetreiber SK Broadband hat den Streamingdienst Netflix verklagt, weil die Survival-Serie "Squid Game“ so erfolgreich lief. Netflix wie andere Konzerne solle für die Nutzung des Internets einen Ausgleich zahlen, meint SK Broadband. Weil die Serie von so vielen Menschen gestreamt werde, seien mehr Wartungsarbeiten
  • Der Kreditkartenanbieter Visa hat ein neues Projekt ins Leben gerufen, welches einen „Universaladapter" für Kryptowährungen entwickeln soll. Hierdurch können alle Kryptowährungen, Stablecoins und Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) miteinander verbunden werden. Der Interoparibility-Hub soll in der Lage sein, verschiedene Blockhains zu verknüpfen und Krypto-Transaktionen zwischen verschiedenen Netzwerken und Protokollen abzuwickeln.
  • Das Biotechnologieunternehmen Qiagen hat einen Auftrag der US-Regierung zur Erhöhung der Produktionskapazität für Verbrauchsmaterialien erhalten. Laut dem Unternehmen beläuft sich das Volumen auf 3,4 Mio. Dollar zur Erweiterung der Produktionskapazitäten für Covid-19-Tests am Standort Ann Arbor (Michigan).
  • Das Biotechunternehmen BioNTech macht bei der Entwicklung von Krebsimmuntherapien Fortschritte. Mit dem Mittel BNT122, das auf der mRNA-Technologie basiert, startete die Firma eine klinische Studie der Phase 2 zum Einsatz bei Darmkrebs. An dieser sollen etwa 200 Patienten teilnehmen, wie BioNTech am Freitag mitteilte.
  • Daimler-Vorstandschef Ola Källenius hat vor den Aktionären für die geplante Aufspaltung des schwäbischen Traditionskonzerns getrommelt. Die Trennung des Auto- und Vangeschäfts von der Nutzfahrzeugsparte schaffe „Mehrwert für alle Seiten", sagte Källenius bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag. Daimler-Finanzvorstand Harald Wilhelm kündigte dabei die Erstnotiz von Daimler-Truck für Dezember an. Die Aktionäre sollten noch im Tagesverlauf über den Schritt abstimmen.
  • Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat die Opel-Mutter Stellantis wegen des Stillstands im Werk Eisenach scharf kritisiert. Das Unternehmen regle seine Probleme auf Kosten der Steuerzahler, sagte Ramelow dem MDR. „Es geht darum, ob das Kurzarbeitergeld mit einkalkuliert wird für die eigene Gesamtproduktivitäts-Rechnung. „Wenn man als Weltkonzern sage, man sei gut durch die Krise gekommen, dann wäre das ein „bitteres Entlasten des eigenen Versagens auf dem Rücken der Steuerzahler“. Das könne man so nicht akzeptieren. Das Kurzarbeitergeld wird aus dem Budget der Bundesagentur für Arbeit gezahlt. Stellantis schließt das Opel-Werk in Thüringen bis zum Jahresende und hat das mit der Chip-Krise begründet.
  • Nach der Aufhebung der Dividenden-Beschränkung durch die EZB will die finnische Großbank Nordea noch im Oktober eine Rekorddividende von 72 Cent je Aktie auszahlen, wie das Institut am Freitag mitteilte. Die schwedische Swedbank schüttet ihren Anlegern derweil eine Extra-Dividende von 7,30 Kronen aus.
  • Der Energiekonzern Uniper erwartet nach den Worten seines Vorstandschefs Klaus-Dieter Maubach von der Bundesnetzagentur keine schnelle Betriebsgenehmigung für die Gaspipeline Nord Stream 2. „Die Zertifizierung der Pipeline, nach alledem, was ich weiß, wird auf jeden Fall so spät sein, dass diese Pipeline uns in diesem Winter nicht mehr hilft“, sagte Maubach.
  • Der neue Chef der niederländischen ING, Steven van Rijswijk,will Zukäufe in Deutschland nicht ausschließen. „Sollte es eine Konsolidierung in einem wichtigen Markt geben, dann schauen wir uns das natürlich an“, sagte der Manager dem Handelsblatt.
  • Der Internet-Elektrogerätehändler AO World rechnet für das Geschäftsjahr 2022 mit weniger Gewinn. Das Umsatzwachstum sei im ersten Halbjahr durch einen Mangel an Auslieferungsfahrern und die weltweiten Lieferkettenprobleme ausgebremst worden, hieß es zur Begründung.
  • BMW leidet zwar derzeit wie so viele Autobauer unter dem Chipmangel, profitieret aber gleichzeitig von den steigenden Preisen für Gebrauchtwagen und Neufahrzeuge. Infolgedessen hat der bayerische Konzern seinen Gewinnausblick für diese Jahr nach oben geschraubt. Der Prognosekorridor für die Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Segment Automobile sei auf 9,5 bis 10,5 Prozent erhöht worden. Zuvor war BMW von 7 bis 9 Prozent ausgegangen. Der Prognosekorridor für den Return on Equity für das Segment Finanzdienstleistungen steigt auf 20 bis 23 Prozent (zuvor: 17-20).
  • Der Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni wird seine seit Längerem zum Verkauf stehende Sparte Industrial Solutions offenbar los. Das Unternehmen stehe kurz vor einer bindenden Vereinbarung über den Verkauf an den US-Konzern Bizlink. Die Transaktion stehe noch unter Vorbehalt des Bizlink-Boards, teilte Leoni am Freitag mit. Die zum Verkauf vorgesehenen Aktivitäten werden den Angaben zufolge mit rund 450 Mio. Euro bewertet. „Der erwartete Mittelzufluss nach Abzug unter anderem von Finanzverbindlichkeiten und Pensionslasten liegt bei mehr als 300 Millionen Euro und soll zur Stärkung der Liquidität eingesetzt werden", hieß es. Die Transaktion würde dazu beitragen, die finanzielle Stabilität von Leoni deutlich zu verbessern.
  • Die Daimler-Aktionäre stimmen heute über die Ausgliederung der Lkw-Sparte des Konzern aus dem Pkw-Geschäft von Mercedes-Benz ab. Es handelt sich um eine wegweisende Entscheidung, die die Geschäftsbereiche flexibler machen und die Bewertung beider Unternehmen in die Höhe treiben soll. Mercedes-Benz plant, einen Anteil von 35 Prozent an seiner Lkw-Sparte zu behalten und spekuliert darauf, dass das Geschäft in den Leitindex DAX aufgenommen wird. Das Lkw-Management wird die Investoren kommenden Monat über die neue Strategie informieren.
  • General Electric und Siemens Energy haben einen Rechtsstreit über Gasturbinen beigelegt. Die beiden Unternehmen teilten laut Reuters mit, einen verbindlichen Vergleich vereinbart zu haben. Details wurden nicht bekannt. General Electric hatte im Januar Klage gegen den Hersteller von Turbinen eingereicht, weil dieser sich vor einem Großauftrag eines US-Regionalversorgers illegal Wettbewerbsvorteile gegenüber GE verschafft haben soll. Das habe Siemens Energy möglicherweise weitere Aufträge im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar eingebracht.
  • Die US-Managerin Jacqueline Hunt wird im Allianz-Vorstand bereits an diesem Freitag von Nachfolger Andreas Wimmer abgelöst. Hunts Vertrag wäre eigentlich erst im kommenden Jahr ausgelaufen. Die Britin war zuständig für die Vermögensverwaltung, die nun in den USA mit teuren rechtlichen Problemen zu kämpfen hat. Sie soll dem Unternehmen aber als „strategische Beraterin" für Vorstandschef Oliver Bäte erhalten bleiben. Bäte würdigte Hunt als „hervorragendes Mitglied des Vorstands".

Konjunktur & Politik

  • In der US-Industrie hat sich die Dynamik laut dem Institut ISM beschleunigt. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg im September von 59,9 Punkten im Vormonat auf 61,1 Punkte. Erwartet wurde ein Stand von 59,6 Punkten nach. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex sank hingegen auf 60,7 von 61,1 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 60,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ebenfalls ein Wert von 60,5 ermittelt worden. Beide Stimmungsbarometer liegen weiter deutlich über der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum indiziert ist.
  • In den USA stagnierten die Bauausgaben im August. Sie blieben gegenüber dem Vormonat stabil, wie das US-Handelsministerium am Freitag mitteilte. Zuletzt litt die Branche unter Materialmängeln.
  • Die US-Konsumausgaben erhöhten sich im August im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. Für Juli wurde ein Minus von 0,1 % ermittelt. Die Verbraucher in den USA bleiben auch in Corona-Zeiten ausgabefreudig und schieben das US-Wirtschaftswachstum damit kräftig an. Für die Einkommen meldete das Ministerium für August einen Anstieg von 0,2 Prozent. Das für Juli gemeldete Plus von 1,1 Prozent wurde bestätigt. Das von der US-Notenbank favorisierte Preismaß PCE stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent. Auf Jahressicht erhöhte sich der Index um 4,3 Prozent.
  • Die Angst am Markt nimmt zu. Ein Trader an der Wall Street hat am Donnerstag eine bemerkenswerte Absicherungsposition über Optionen aufgebaut, um ein Aktienportfolio für den Fall zu schützen, dass die Verluste des S&P 500 im vierten Quartal auf 20 % ansteigen. Der Händler kaufte 45.300 Put-Spread-Collars - Optionscocktails, die verschiedene Ausübungspreise in einer einzigen Strategie kombinieren - auf den S&P für 94 Mio. Dollar. „Es handelt sich um ein Geschäft zum Schutz des Portfolios", sagte Analyst Alon Rosin von Oppenheimer zu Bloomberg. Der maximale Wert der Position könnte 2,9 Mrd. Dollar betragen.
  • Einem Reuters-Bericht zufolge ist US-Präsident Joe Biden bereit, den Umfang des geplanten sozialpolitischen Reformpakets von den anfänglich vorgeschlagenen 3,5 Bio. Dollar zu verringern. Joe Manchin, der einflussreiche Verweigerer der Demokraten im Senat, hat am Donnerstag ein Paket im Umfang von 1,5 Bio. Dollar ins Gespräch gebracht.
  • Bremen ist bundesweit am stärksten von Firmenpleiten betroffen. In der Hansestadt gab es 2020 im Monatsdurchschnitt 8,3 Insolvenzen pro 10.000 Firmen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ähnlich stark war die Belastung nur in Berlin mit einem Wert von 6,1 (bundesweit: 4,0).
  • Nicht nur in Deutschland, auch in der Eurozone insgesamt ist die Inflation im Moment überaus hoch. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag nach einer ersten Schätzung mitteilte, lag die Inflationsrate im September bei 3,4 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 13 Jahren. Im August hatte sie 3,0 Prozent betragen. Noch Ende 2020 waren die monatlichen Raten negativ gewesen. Laut Handelsblatt ist die Sorge vor langfristigen Inflationstreibern durchaus berechtigt. So verringere der Trend zur De-Globalisierung die preisdämpfenden Effekte der internationalen Arbeitsteilung, die hohen Kosten für die Dekarbonisierung müssten eingepreist werden, der Fachkräftemangel aufgrund des demographischen Wandels treibe die Löhne, nicht zuletzt verhinderte die teils horrende Staatsverschuldung (Italien) Zinsanhebungen zur Eindämmung.
  • Deutlich abgeschwächte Zuwächse bei Produktion, Auftragseingang und Beschäftigung sorgten dafür, dass sich das Wachstum der Eurozone-Industrie im September nochmals spürbar verlangsamt hat. So sank der IHS Markit Einkaufsmanagerindex für die Industrie im Euroraum gegenüber August um 2,8 auf 58,6 Punkte und landete auf dem tiefsten Wert seit Februar. Dies war der stärkste Rückgang seit April 2020 als die Coronavirus-Pandemie an Fahrt aufnahm und weltweit Restriktionen erlassen wurden. Die Vorabschätzung wurde um 0,1 Punkte unterschritten. Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit, kommentierte: „Das Wachstum der Eurozone-Industrie blieb im September zwar robust, es schwächte sich jedoch deutlich ab, da viele Unternehmen zunehmend unter den Problemen in den Lieferketten zu leiden hatten.
  • Die deutsche Industrie buk im September spürbar kleinere Brötchen. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel auf 58,4 von 62,6 Punkten im August, wie IHS Markit mitteilte. „Die seit Monaten andauernde beispiellose Materialknappheit hat die Produktion vieler Hersteller enorm beeinträchtigt", sagte Markit-Experte Phil Smith. Die Störungen in der Lieferkette arbeiteten sich zunehmend nach oben.
  • Robert Halver, Kapitalmarktstratege bei der Baader Bank, erwartet trotz der akuten Schwäche keine grundsätzliche Zäsur am Aktienmarkt. „Grundsätzlich betreiben die Notenbanken eine freundliche Zins- und damit Aktienpolitik. Schließlich werden Zinssteigerungen von der Inflation nicht mehr ausgeglichen“. Und wenn Inflation nicht bekämpft werde, sei sie kein Feind, sondern ein Freund von Aktien.
  • Im Krisenjahr 2020 ist die Wirtschaft in Ostdeutschland nicht ganz so stark eingebrochen wie im Westen. Laut Statistischem Bundesamt sank das BIP in den neuen Ländern um 3,8 Prozent, während es in den alten Ländern um 5,1 Prozent einbrach. Ein Grund für den stärkeren Rückgang im Westen ist der höhere Anteil der Industrie an der Wirtschaftsleistung.
  • Laut dem Portal ThePioneer muss die kommende Bundesregierung ihre Arbeit mit einer ökonomisch präzisen Analyse beginnen. „Dieses Deutschland erlebt, ohne, dass die Spitzen der Parteien das zur Kenntnis nehmen, seit vielen Jahren seinen Abstieg, relativ zu den anderen großen Wirtschaftsmächten dieser Welt“. Bald werde ein einzelner US-Bundesstaat, Kalifornien, mehr Wohlstand erzeugen als die doppelt so große Bundesrepublik.
  • Im aktuellem Politbarometer des ZDF wünschen sich 76 Prozent der Befragten Olaf Scholz (SPD) als nächsten Bundeskanzler und nur 13  Prozent Armin Laschet (CDU). Sogar in der CDU/CSU-Anhängerschaft sind es 49 Prozent für Scholz und nur 39 Prozent für Laschet. 63 Prozent der Befragten sind der Meinung, Laschet sollte als CDU-Parteivorsitzender zurücktreten.
  • ifo-Präsident Clemens Fuest fordert mehr Engagement von der neuen Bundesregierung in der Europapolitik. Die EU müsse die Zusammenarbeit mit den USA vertiefen, aber gleichzeitig einseitige Abhängigkeiten gegenüber den USA und China abbauen, schrieb er in einem Gastbeitrag im „Handelsblatt". In der Eurozone sollte die neue Regierung einer Aufweichung der Verschuldungsregeln entgegentreten und sich für (…) Finanzdisziplin einsetzen. Dazu gehöre, dass Banken Investitionen in Staatsanleihen mit Eigenkapital unterlegen müssten.
  • FDP-Fraktionsvize Michael Theurer betrachtet es in den Sondierungsgesprächen zur Regierungsbildung als Priorität Gemeinsamkeiten zu suchen. „Es geht jetzt nicht darum, Unterschiede der Parteien in einzelnen Positionen zu betonen", sagte Theurer der dpa. Denn es brauche „eine stabile Regierung." Theurer gehört zum Verhandlungsteam der FDP.
  • Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im August nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes kalender- und saison- und preisbereinigt 1,1 Prozent mehr umgesetzt als im Vormonat Juli. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Einzelhandelsumsatz im August real 6,0 Prozent höher. Gegenüber dem Vorjahresmonat August 2020 stieg der Umsatz real um 0,4 Prozent.
  • Die privaten Haushalte in Deutschland haben im ersten Halbjahr im Durchschnitt 32,62 Cent je Kilowattstunde Strom gezahlt. Erdgas kostete die Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 6,41 Cent je Kilowattstunde, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum, dem zweiten Halbjahr 2020, stiegen sowohl die Strompreise als auch die Gaspreise damit um 4,7 Prozent.
  • Der drohende ‚Shutdown' in den USA ist abgewendet. Nach dem Senat stimmte am Donnerstag auch das Repräsentantenhaus für einen Übergangshaushalt, der eine Finanzierung der Bundesbehörden bis zum 3. Dezember sicherstellt. Im Falle einer Haushaltssperre wären hunderttausende Bundesbedienstete in den unbezahlten Zwangsurlaub geschickt worden. Dann hätten Ämter, Museen und Nationalparks vorläufig schließen müssen. Ein erster Anlauf für einen Kompromiss war diese Woche am Widerstand der Republikaner gescheitert.
  • Nach dem ersten Treffen von FDP-Chef Christian Lindner, seinem Generalsekretär Volker Wissing und den beiden Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck beraten beide Parteien heute in größerer Runde. Im Vorfeld haben FDP und Grüne grundsätzliche Kompromissbereitschaft bei der Suche nach einer neuen Regierung in Aussicht gestellt. „Wir alle müssen Kompromisse machen", sagt FDP-Vize Johannes Vogel am Donnerstag im ZDF. Aber letztlich müsse es grundsätzlich in die richtige Richtung gehen. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte ebenfalls im ZDF, nach der Wahl müsse man damit anfangen, Kompromisse zu finden. Aber es sei klar: „Das werden harte Verhandlungen“.
  • Nordkorea hat offenbar eine neu entwickelte Flugabwehrrakete getestet. Das meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Erst am Dienstag hatte das Land nach eigenen Angaben erfolgreich eine sog. Hyperschall-Rakete getestet.
  • Die Entscheidung über ein Infrastrukturpaket in Höhe von 1 Bio. Dollar in den USA verzögert sich. Die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, habe die geplante Abstimmung zunächst um einen Tag verschoben, wie US-Medien am späten Donnerstagabend berichteten. Grund dafür seien Unstimmigkeiten in den Reihen der Demokraten.

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