DAX: Was ist eingepreist, was nicht?
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Aktien bleiben vorerst volatil. Es herrscht große Unsicherheit darüber, was der Krieg für die Wirtschaft am Ende bedeutet. Genau das ist es, was Anleger interessiert. Es ist nicht der Krieg an sich, sondern dessen wirtschaftliche Folgen. Da sich die Situation weiterhin dynamisch entwickelt, suchen Anleger noch eine Antwort.
Bei der Suche und dem zwischenzeitlichen Rückgang von 24 % im Vergleich zum Allzeithoch zeigten sich Anleger pessimistisch. Selbst mit dem aktuell geringeren Minus scheint viel Negatives eingepreist zu sein. Das gilt sowohl für die Folgen in Deutschland als auch die weltweiten Folgen.
Es ist vollkommen klar, dass kein Wirtschaftsraum von den Folgen verschont bleibt. Höhere Rohstoffpreise treffen jedes Land. Auswirkungen auf die Nachfrage und damit das Wachstum sind zu erwarten. Ein guter Gradmesser für die weltweite Nachfrage ist China, welches immer noch eine Art Werkbank der Welt ist.
Auch Deutschland ist eng mit der Weltwirtschaft verzahnt. Der DAX und das Exportwachstum in China sind daher eng verflochten (Grafik 1). Chinas Exporte dürften zukünftig weniger schnell wachsen. Das ist eine Folge des global zu erwartenden Nachfragedämpfers. Dieser Rückgang erscheint beim DAX bereits ausreichend eingepreist zu sein.
Wie stark die Wirtschaft in Deutschland leiden wird, wissen wir noch nicht. Bereits vor Kriegsbeginn baute sich gewisser Gegenwind auf. Die EZB bereitete einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik vor. Schon jetzt wächst die Geldmenge M1 weniger schnell. Das Geldmengenwachstum läuft dem Einkaufsmanagerindex voraus (Grafik 2) und dieser wiederum ist ein exzellenter Gradmesser für das Wirtschaftswachstum.
Es würde auch ohne Krieg zu einer Abkühlung kommen. Aufgrund der starken Verluste beim DAX erscheint aber auch das inzwischen eingepreist zu sein (Grafik 3). Im Vergleich zum Einkaufsmanagerindex ist die Performance des DAX miserabel. Hier ist nicht nur geringeres Geldmengenwachstum schon längst Teil der Performance, sondern deutlich mehr.
Ob geringeres Geldmengenwachstum (Grafik 4), Rückgang des Einkaufsmanagerindex oder eine schwache globale Nachfrage (gemessen an Chinas Exporten), der DAX hat vieles eingepreist. Die Verluste der Aktienindizes laufen dem, was man aktuell messen kann, voraus.
Ob sie damit bereits jegliches Negativszenario abgefangen haben, sei dahingestellt. Schlimmer geht theoretisch immer. Praktisch kommt es selten zum Worst Case. Das ändert nichts daran, dass Aktien vorerst volatil bleiben. Unter der Annahme, dass sich der Krieg nicht auf andere Länder ausweitet und die EU russisches Öl und Erdgas nicht sanktioniert, sollte trotz Volatilität alles eingepreist sein.
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