Kommentar
13:30 Uhr, 07.04.2016

Verizon will für das Internet-Geschäft von Yahoo! bieten - US-Verbraucherkredite über den Erwartungen

US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet - die US-Verbraucherkredite überraschen positiv - aus dem Nichts tauchen mehrere Bieter für Yahoo! auf.

Erwähnte Instrumente

  • US-Verbraucherkredite über den Erwartungen
  • Verizon will für das Internet-Geschäft von Yahoo! bieten
  • US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unter den Erwartungen
  • Deutschland: Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe sinkt
  • Wirecard erhöht Dividende für 2015 

Geldpolitik

EZB-Chefvolkswirt Praet verteidigt eine anhaltend lockere Geldpolitik: Sie sei notwendig, um das Inflationsziel zu erreichen. Die Maßnahmen könnten angepasst werden, wenn es zu negativen Schocks kommt. Negativzinsen bleiben Teil des Werkzeugkastens, sagte Praet bei der der jährlichen Konferenz "The ECB and it's Watchers".

Das gestern Abend veröffentlichte Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung zeigt: Einige US-Währungshüter sind angesichts der Unsicherheit für die Weltwirtschaft besorgt und wollen davon absehen, die Zinsen beim nächsten Treffen Ende April zu erhöhen. Allem Anschein nach werde der Gegenwind für die US-Wirtschaft nach Ansicht von Notenbankern nur leicht nachlassen, wie aus dem Sitzungsprotokoll des 15. und 16. März hervorgeht. Deshalb seien einige Mitglieder der Ansicht gewesen, dass ein vorsichtiger Ansatz bei den geplanten Zinserhöhungen vernünftig sei. Die Einschätzung einiger Notenbanker trat hinter diesen Befunden zurück: Einzelne Fed-Mitglieder meinten, die Zinsen sollten eigentlich schon im April angehoben werden, sofern die Konjunkturdaten bis dahin die Erwartungen - ein weiter anziehender Arbeitsmarkt und ein mitelfristiger Inflationsanstieg auf 2 Prozent - decken. Spekulationen über einen Termin zur nächsten Zinserhöhung blieben aus.

Der Euro notiert vor dem Hintergrund des Fed-Protokolls bei rund 1,14 US-Dollar. Analysten sehen jedoch weitere Euro-Gewinne als begrenzt an. Zwar hätten die Erwartungen an eine US-Zinserhöhung nachgelassen, was die Stimmung für den Dollar eingetrübt habe, dem stünden aber Konjunkturdaten gegenüber, die auf eine schwächere Wirtschaftsentwicklung in Europa und ein gleichzeitig stärkeres Wachstum in den USA hindeuteten. Das dürfte weitere Kursgewinne des Euro zum Dollar einschränken.

DAX

Die deutschen Standardwerte präsentieren sich nach Handelsstart am Donnerstag zunächst im Plus. L&S taxierte den Leitindex gegen 10.30 Uhr auf 9.690 Punkte - ein Plus von 0,7 Prozent (Xetra-Schluss: 9.624,51). Derzeit notiert der DAX jedoch 0,15 Prozent im Minus bei 9.600 Zählern. Die Kursaufschläge zum Handelsauftakt waren von zwei Gründen bedingt: Zum einen kann der Ölpreis weiter zulegen, nachdem er am Vortag bereits um 5 Prozent gestiegen war. Zum anderen signalisiert das Fed-Protokoll, dass die US-Notenbank frühestens im Herbst die Leitzinsen anhebt. Ein Blick auf die Fed-Fund-Futures zeigt, dass am Markt mit einer Anhebung der Leitzinsen im Juni nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent gerechnet wird.

Unternehmensnachrichten

  • Laut Informationen von Bloomberg will Verizon für das Web-Geschäft von Yahoo! bieten und ist angeblich auch dazu bereit den Anteil an Yahoo Japan Corp. zu übernehmen. Separate Quellen haben zudem Informationen darüber, dass Google am Kerngeschäft interessiert ist.
  • BASF-Tochter Wintershall kürzt Investitionen in diesem Jahr auf 1,0 Milliarden Euro (2015: 1,4 Milliarden Euro).
  • Wirecard erhöht Dividende für 2015 auf 0,14 Euro (VJ: 0,13 Euro) je Aktie. Analysten hatten durchschnittlich mit 0,15 Euro gerechnet.

Konjunkturnachrichten

  • Die US-Verbraucherkredite steigen im Februar stärker als erwartet und legen zum Vormonat um $17,2 Mrd zu. Analysten hatten mit einem Zuwachs von $15,2 Mrd gerechnet. Im Vormonat stieg der entsprechende Wert um $10,5 Mrd.
  • In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 267.000 im Vorwochenvergleich gesunken. Erwartet wurden 271.000 nach 276.000 zuvor. Die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe ist auf 2,19 Millionen im Vorwochenvergleich gestiegen. Erwartet wurden 2,17 Mio nach 2,17 Mio zuvor.
  • Deutschland: Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe sinkt im Februar um 0,5  Prozent nach revidiert +0,8 Prozent (+1,1 Prozent) im Vormonat.
Termine des Tages: 08:30 Uhr - Reden von EZB Ratsmitglieder Praet, Coeuré und Visco in Frankfurt
09:00 Uhr - Rede von EZB Vizechef Constancio in Brüssel
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
21:00 Uhr - US: Verbraucherkredite Februar
23:30 Uhr - Reden von Fed Chefin Yellen und der Ex-Fed Chefs Bernanke, Greenspan und Volcker in New York

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