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18:22 Uhr, 04.02.2010

DAX: Tiefrot

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Frankfurt (BoerseGo.de) – Der deutsche Aktienmarkt wurde am Freitag von neuen Sorgen um die exzessive Staatsverschuldung einiger Mitgliedsstaaten der Eurozone und enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA belastet. An den Börsen geht die Angst vor möglichen Zahlungsausfällen Griechenlands und Portugals um, wodurch die Risikofreudigkeit der Anleger spürbar gemindert wird. In der Folge sank die europäische Gemeinschaftswährung erstmals seit acht Monaten unter die Marke von 1,38 US-Dollar.

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE), die Leitzinsen unverändert zu belassen, war allgemein erwartet worden, und wirkte sich deshalb kaum auf das Handelsgeschehen aus. Nach einem verhalten freundlichen Handelsauftakt gerieten die Börsen am Nachmittag auf Grund negativ aufgenommenen Konjunkturdaten aus den USA deutlich unter Druck.

Bereits die am Mittag gemeldeten Auftragseingänge der deutschen Industrie im Dezember enttäuschten die Anleger. Diese seien preis- und saisonbereinigt um 2,3 Prozent gefallen, teilte Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit. Volkswirte hatten im Mittel mit einer stabilen Entwicklung gerechnet. Die später gemeldeten US-Daten konnten die nunmehr verhaltene Stimmung nicht aufbessern: In den USA ist die Produktivität im vierten Quartal 2009 um annualisiert 6,2 Prozent gestiegen. Dies berichtete das Arbeitsministerium. Der Konsens der Volkswirte sah ein Wachstum von 6,5 Prozent vor.

Auch die Entwicklung des Arbeitsmarktes verlief unerwartet schlecht: In der per 30. Januar ausgelaufenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber der vorangegangenen Woche um 8.000 auf saisonbereinigt angepasst 480.000 gestiegen. Dies stellt den höchsten Stand seit Mitte Dezember dar. Die Konsensschätzung hatte dagegen einen Rückgang auf 455.000 Erstanträge vorgesehen. Ein ermunterndes Signal kam lediglich von den Lohnstückkosten, die ein wichtiger Messfaktor für die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit. Sie schwächten sich um 4,4 Prozent ab. Hier liegt der Konsens bei einem Minus von 3,5 Prozent.

Märkte

Vor diesem Hintergrund ging der deutsche Leitindex DAX mit einem satten Minus von 2,45 Prozent bei 5.333 Punkten nahe dem Tagestief aus dem Xetra-Handel. Keiner der enthaltenen Werte konnte sich im Plus behaupten.

Aktien der Deutschen Börse entwickelten sich wegen einer positiven Analystenstudie relativ betrachtet besser als der Gesamtmarkt, und verbilligten sich lediglich um 0,31 Prozent. Die Experten der Deutschen Bank verwiesen auf die gestiegene Handelsaktivität im Januar als Impulsgeber für die Titel, und betonten die gestiegene Effizienz und die verbesserte Finanzstruktur.

Tagesgespräch war die Deutsche Bank selbst, die im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres erneut einen Milliardengewinn einfahren konnte. Dank Steuergutschriften in Höhe von 554 Millionen Euro und hohen Erträgen im Investmentbanking wurde ein Überschuss in Höhe von 1,3 Milliarden Euro erzielt. Die von Reuters befragten Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Gewinn in Höhe von 770 Millionen Euro gerechnet. Im Gesamtjahr 2009 erwirtschaftete die Bank einen Gewinn nach Steuern von 5,0 Milliarden Euro gegenüber einem Verlust nach Steuern von 3,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Nach anfängliche Kursgewinnen konnte sich die Aktie dem allgemeinen Markttrend jedoch nicht entziehen, und schloss mit einem Minus von 4,22 Prozent.

Am Indexende gab die Commerzbank um mehr als 5 Prozent nach, und folgte somit den Vorgaben der internationalen Märkte. Die steil ansteigende Prämien für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) an den einschlägigen Handelsplätzen sorgen offenbar für wachsende Verunsicherung bei vielen Investoren. Auch die konjunktursensiblen Werte BASF und ThyssenKrupp mussten mit Abschlägen von 4,45 Prozent bzw. 5,1 Prozent deutlich Federn lassen.

Im TEC-DAX fielen 12 der dreissig Indexwerte um mehr als 4 Prozent, Evotec, SMA Solar und Software verbilligten sich als Schlusslichter um jeweils rund 6 Prozent.

Im M-DAX konnte sich Douglas ohne neue Nachrichten mit einem Plus von mehr als 2 Prozent behaupten, insgesamt 10 Indexwerte büßten mehr als 5 Prozent ein, Schlusslicht war Sky Deutschland mit einem Minus von 7 Prozent.

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