DAX: Tauchfahrt
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Erwähnte Instrumente
Frankfurt (BoerseGo.de) – Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich am Donnerstag ungewöhnlich schwankungsfreudig. Nach einem schwachen Auftakt drehte der deutsche Leitindex DAX am Vormittag unvermittelt deutlich ins Plus, sackte dann aber am Nachmittag nach schlechten US-Arbeitsmarktdaten wieder in sich zusammen und ging mit einem deutlichen Minus von 1,48 Prozent bei 5.532 Zählern aus dem Xetra-Handel. Im Handelsverlauf waren eine Vielzahl von Konjunktur- und Unternehmensdaten zu verarbeiten, die teils kräftige Impulse ausübten. Darüber hinaus flammte die Diskussion um die griechische Haushaltssituation erneut auf, nachdem Rating-Agenturen angedeutet hatten, die Bonitätseinstufung des Landes in den nächsten Monaten möglicherweise senken zu wollen.
Konjunktur
Für eine positive Überraschung sorgte die deutsche Arbeitsmarktentwicklung: Im Februar stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenzahlen lediglich um 7.000 an, Volkswirte hatten mit einem deutlicheren Anstieg gerechnet. Auch der Konjunkturklimaindikator der EWU fiel mit einem Wert von minus 0,98 etwas besser aus als angenommen. Analysten hatten im Mittel einen Wert von minus 1,05 erwartet. Dem gegenüber sank der Economic Sentiment Index der EWU auf 95,90 Zähler, während ein Anstieg auf 96,60 Zähler erwartet wurde.
In den USA enttäuschten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe der Vorwoche erneut. Sie stiegen auf 496.000, die Konsensschätzung hatte einen Rückgang auf 460.000 vorgesehen. Dagegen entwickelten sich die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter im Januar im Monatsvergleich mit einem Plus von 3 Prozent deutlich positiv, Analysten hatten lediglich mit 1,5 Prozent gerechnet.
Märkte
Die Gewinnerliste im DAX wurde nach erfreulichen Quartalszahlen durchgehend von BASF angeführt. Investoren zeigten sich insbesondere von der positiven operativen Entwicklung und einer unerwartet hohen Dividende angetan. Zudem fiel der Ausblick positiv aus, die Aktie stieg um 1,13 Prozent.
Auch die Allianz konnte durch die Vorlage von Geschäftszahlen punkten. Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr
4,3 Milliarden Euro, und damit etwas mehr als angenommen. Darüber hinaus wurde eine Erhöhung der Dividende um 17 Prozent auf 4,10 Euro angekündigt, wodurch die Enttäuschung über den flauen Ausblick kompensiert wurde. Die Aktie hielt sich gegen den Trend mit 0,12 Prozent im positiven Terrain.
Der dritte Gewinner im DAX, Fresenius SE, profitierte weiter von der gestrigen Zahlenvorlage und knüpfte mit einem Zugewinn von 0,12 Prozent an die Vortagesgewinne an.
Weniger gut lief es für den Versorger RWE, der anlässlich der Bilanzvorlage 2009 seine Ziele senken musste. Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis wird der neuen Schätzung zufolge bis 2012 um durchschnittlich rund fünf Prozent pro Jahr wachsen, während vor einem Jahr noch 10 Prozent als Ziel angegeben wurde. Auch das Betriebsergebnis wird wohl nur um etwa 5 Prozent zulegen, hieß es weiter. Investoren reagierten verschnupft auf den Ausblick, die Aktie sank um 2,56 Prozent.
Einen besseren Eindruck machte der Ausblick des Konsumgüterherstellers Henkel, der ebenfalls sein Jahresbilanz präsentierte. Das bereinigte Betriebsergebnis und der bereinigte Gewinn je Aktie sollen 2010 um mehr als zehn Prozent zulegen. Zuvor war lediglich ein nicht näher bestimmten Anstieg in Aussicht gestellt worden. Trotz eines deutlichen Gewinneinbruchs in Folge der Wirtschaftskrise wurde auch das Zahlenwerk als zufriedenstellend aufgenommen, die Aktie verbilligte sich unterproportional um 0,66 Prozent.
Weniger Gefallen fand die Bilanz der Deutschen Telekom, die Geschäftszahlen konnten nicht in allen Bereichen überzeugen. Der Ausblick blieb ohne Überraschungen, lediglich die angekündigte Dividende sorgte für Wohlwollen. Die Anteilsscheine fielen um 1,26 Prozent.
Im TEC-DAX wurden einmal mehr die Solarwerte massiv verkauft. Der Anlegerliebling Solarworld verfehlte bei der Bilanzvorlage die Erwartungen des Marktes, das Ergebnis wurde durch den anhaltende Preisverfall der Branche belastet. Zudem wurde der Ausblick als ungenügend eingestuft, die Aktie verlor 6,8 Prozent. Unzufrieden zeigten sich die Investoren auch mit centrotherm, auch hier wirkte sich der zunehmende Preis- und Wettbewerbsdruck ungünstig auf das operative Ergebnis und vor allem die Margen aus, was zu einem Kursrückgang um 5 Prozent führt.
Im M-DAX konnte Sky Deutschland nach einem neuerlichen Milliardenverlust keine Käufer finden, gab jedoch nur unterproportional um 1,8 Prozent nach.
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