DAX: Stabilisierung - Schwache Euroraum-Inflation erhöht Druck auf EZB
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Erwähnte Instrumente
DAX
Nach den gestrigen heftigen Verlusten ist der Dax am Freitagmorgen solide in den Handel gekommen. Nach schwachen Inflationsdaten aus der Eurozone setzte der Leitindex aber wieder etwas zurück. Der Dax notiert aktuell im positiven Terrain bei 9.487 Punkten und mit einem Zuwachs von 0,26 %. Heute Nachmittag stehen die Persönlichen Einkommen und Ausgaben in den USA auf der Agenda. Es folgen der Chicago PMI und das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen. Die Volatilität des gestrigen Tages könnte sich also wiederholen.
Charttechnik
Die heutige gute Eröffnung führte im Dax zu einem Pullback zurück an 9.527 Punkte, wo der Index aber nach unten abprallte. Damit eröffnet sich nun die Chance, die gestern begonnene Korrektur wieder aufzunehmen. Ein erstes Ziel läge beim gestrigen Tagestief und dem dortigen Gap um 9.415 Punkten.
Top-Thema
Die Inflation in der Eurozone ist im August auf den tiefsten Stand seit Oktober 2009 gefallen. Wie das Europäische Statistikamt Eurostat mitteilte, kosteten Waren und Dienstleistungen im Schnitt nur noch 0,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Vormonat Juli hatte die Inflationsrate 0,4 Prozent betragen. Ökonomen hatten mit dem Rückgang gerechnet.
Die Energiepreise fielen um 2,0 % und Nahrungsmittel um 0,3 % zum dem Vorjahr, Preise von Dienstleistungen (+1,2 %) und Industriegütern (+0,3 %) legten hingegen zu.
Die Daten dürften den Spekulationen auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die EZB neuen Schwung verleihen. Anfang Juni hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ein Maßnahmenpaket gegen die zu niedrige Inflation beschlossen. „Die niedrige Teuerungsrate bringt EZB-Präsident Draghi unter Zugzwang“, kommentierte die VP-Bank. Ein breitangelegtes Wertpapier-Kaufprogramm im kommenden Jahr werde zu einer ernsten Option.
Aktien im Blick
Erneut macht die Lufthansa unfreiwillig von sich reden. Der angelaufene Pilotenstreik bei der Tochter Germanwings lässt die Titel um 1,78 % nachgeben.
Im Zuge widersprüchlicher Berichte zu den Preisvorstellungen für einen Verkauf von T-Mobile US büßen die Aktien der Dt. Telekom 0,14 % ein.
Konjunktur
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone verharrt im Juli laut Eurostat auf dem Niveau des Vormonats von 11,5 %. Das entsprach den Prognosen von Volkswirten.
Deutsche Unternehmen kommen weiter sehr leicht an Bankkredite. Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft ist im August auf 17,9 Prozent gefallen, nach 18,2 Prozent im Vormonat.
Währungen
Der US-Dollar konsolidiert weiterhin die Gewinne, die ihm angesichts des robusten Aufschwungs der US-Wirtschaft und der Aussicht auf steigende US-Zinsen in dieser Woche gegenüber den anderen Hauptwährungen Mehrmonatshochs beschert haben. EUR/USD hat sich nach den Inflationsdaten aus der Eurozone auf Tagessicht kurzfristig in positives Terrain retten können. Mit heute 1,3158 im Tief notiert das Währungspaar jedoch weiterhin in der Nähe seines am Mittwoch erreichten 11-Monats-Tiefs bei 1,3152.
EUR/CHF notiert mit 1,2052 weiterhin in der Nähe seines am Donnerstag bei 1,2045 erreichten 20-Monatstiefs, womit die von der Schweizerischen Nationalbank festgelegte Wechselkursuntergrenze bei der runden 1,20er-Marke nicht mehr weit entfernt ist. Der Schweizer Franken profitiert aktuell von der im Zuge der geopolitischen Unsicherheiten gestiegenen Risikoaversion an den Märkten, die den Franken als „sicherer Hafen“ gefragt sein lässt.
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