DAX-Sentiment: "So schlimm wird's nicht werden"
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Eigentlich gab es in der vergangenen Woche gute Gründe, dass die Kurse ihre am Dienstag eingeleitete Korrekturwelle fortsetzen sollten. Die vorvergangene Event- und Notenbankwoche war so gut wie eingepreist und die auslaufende Berichtssaison konnte ebenfalls keine klaren Richtungsimpulse liefern. Auch die technische Interpretation der Kursverläufe im DAX Future mit seiner Inselkurslücke und die „wackligen“ Jahreshochs an der Wall Street machten kurzfristig wenig Hoffnung auf eine Fortsetzung der Sommer-Rally.
Dennoch konnten sich die Kurse im DAX in der zweiten Wochenhälfte stabilisieren und zogen erneut in das Widerstandsband von 8350 – 8500 Punkten ein. Geholfen hat hier augenscheinlich das in der letzten Woche skizzierte Negativsentiment der institutionellen Investoren. Wenn alle eine Korrektur erwarten, bleibt sie meist aus oder verläuft flacher als von vielen gewünscht. Auch aktuell wieder wären noch einmal günstigere Einstiegskurse in die Märkte von vielen Investoren gerne gesehen. Zumal vor Allem den professionellen Anlegern die Benchmarks im Juli gehörig Performancedruck auferlegten.
So überrascht es derzeit wenig, dass trotz guter Signale aus China und der Eurozone die Exit-Debatte der US-Notenbank FED die Märkte dominiert. Ob es nun gezielte Stimmungsmache ist oder den Märkten wirklich noch der große Knall ab September ins Haus steht, vermag keiner derzeit zu sagen. Eines ist gewiss: die kommenden sechs bis acht Handelswochen dürften spannend werden.
Auf der Sentimentseite hat sich nur wenig geändert. Die Investoren in Frankfurt setzen noch immer verstärkt auf fallende Kurse, wie der auf ein Jahrestief gefallene „Bull-Bear-Index“ der Börse Frankfurt / Cognitrend zeigt. In den USA haben die Investmentmanager ihre Aktienquoten stabil belassen und warten auf Signale nach den neuen Jahreshochs an den großen US-Indizes. Am Futuresmarkt haben die „Shorts“ hingegen ihre Positionen bereits deutlich zurückgekauft, sodass von dieser Seite eine Chance auf eine Fortführung der Konsolidierung am US-Markt besteht.
Institutionelles Sentiment / Penndorf
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Auch wenn eine Ausdehnung der Korrektur nun für viele keine Überraschung wäre, so haben sich die Möglichkeiten mit Blick auf die Positionierung der Institutionellen erhöht. Sowohl der Anstieg der Volatilität (VIX Futures +12% im Wochenvergleich), als auch die abwartende Haltung der US-Anleger („So schlimm wird’s schon nicht werden“) erhöhen die Chancen auf ein Schließen der Kurslücke im DAX Future in den kommenden Tagen.
Viele Grüße,
Jakob Penndorf
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Jakob Penndorf, Jahrgang 1985, hat im Institutional Research und Equity Sales Trading bei einem Frankfurter Börsenmakler und Vermögensverwalter gearbeitet und verantwortet seit 2011 die „Managed-Futures-Strategy“ eines Multi-Asset-Fonds.
Seit 2012 ist er Trader bei GodmodeTrader.de.
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