Fundamentale Nachricht
12:54 Uhr, 06.05.2014

DAX: Richtungslos - EU einigt sich auf Zeitplan für die Einführung der Finanztransaktionssteuer

Der Dax erlebt heute ein Auf und Ab, zeigt sich letztlich aber richtungslos. Händlern zufolge dürften sich die Investoren aber spätestens zur EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag eindeutig positionieren.

DAX

Der Aktienmarkt hat eine wahre Flut von Unternehmenszahlen zu verdauen. Gleich sieben Dax-Konzern legten am Morgen ihre Bilanzen für das vergangene Quartal vor. Die Anleger halten sich trotz überwiegend guten Zahlen jedoch merklich zurück, auch weil sich in der Ost-Ukraine die Situation wieder verschärft hat. Bis zur Mittagszeit zeigte sich der deutsche Leitindex bei 9.530 Punkten prozentual quasi unverändert. „Viele Investoren bleiben im Moment an der Seitenlinie, as dürfte sich aber spätesten ändern, wenn die Europäische Zentralbank am Donnerstag tagt, sagte ein Händler in Frankfurt.

Charttechnik

Auf und nieder geht es aktuell im Dax, aber ohne im kurzfristigen Stundenchart neue Impulse zu generieren. Dafür müssten die Kurse die aktuelle Range zwischen 9.645 und 9.368 Punkten verlassen. Innerhalb dieser wäre mit einem weiteren Pendeln des DAX zu rechnen. Schaffen es die Kurse über 9.545 Punkte, könnte es auf in Richtung des oben genannten Widerstands gehen.

Thema des Tages

Die Europäische Union hat sich auf einen Zeitplan für die Einführung der Finanztransaktionssteuer geeinigt. Termin sei der 1. Januar 2016, hieß es vor einem Treffen der EU-Finanzminister in Brüssel. Die Frage, welche Anlagevehikel von Anfang an besteuert würden, solle bis Ende des Jahres festgelegt werden.

Zu der Gruppe der EU-Staaten, die eine Steuer auf Finanzgeschäfte erheben will, gehören bislang elf Staaten, unter anderem Deutschland und Frankreich.

Aktien im Blick

Im Dax verbuchten die Aktien von Linde nach vorgelegten Quartalszahlen die größten Verluste. Die Titel geben 1,55 % ab.

Auch die Zahlen von FMC kommen nicht gut an (akt.: -1,31 %). Der Dialysespezialist muss sich auf seinem wichtigsten Markt USA weiter mit Kürzungen herumschlagen.

Vor allem der starke Euro drückte auf die Adidas-Bilanz im 1. Quartal. Der Konzern schaut aber nach vorne auf die Fussball-WM in Brasilien. Die Aktie zeigt sich aktuell stabil.

BMW ist wie erwartet gut ins neue Jahr gestartet. Der Kurs ist derzeit von Gewinnmitnahmen geprägt (-0,33 %).

Die Erholung auf Europas Reifenmärkten und eine steigende Autoproduktion verhelfen Continental zu einem starken Quartal, was auch die Aktie stützt (2,73 %).

Axel Springer profitierte im ersten Jahresviertel vom starken Wachstum im Internet. Der Titel legt um 1,01 % zu.

Konjunktur

Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone kletterte im April auf 54,0 Punkte von 53,1 Punkten im Vormonat. Eine Erstschätzung wurde damit bestätigt.

Die Umsätze der Einzelhändler im Euroraum stiegen laut Eurostat im März im Monatsvergleich um 0,3 %. Bankvolkswirte hatten mit einem Rückgang gerechnet.

Währungen

Der US-Dollar gibt am Dienstagvormittag auf breiter Basis deutlich nach. EUR/USD hat sich nach positiven Daten vom spanischen Arbeitsmarkt aus seiner Lethargie vor dem am Donnerstag anstehenden Zinsentscheid der EZB befreien können und ist bis bislang 1,3931 in der Spitze geklettert. GBP/USD erreichte nach einem starken britischen Dienstleistungsindex bei 1,6952 ein Viereinhalbjahreshoch.

AUD/USD hat nach dem Zinsentscheid der Reserve Bank of Australia ebenfalls zugelegt und bei 0,9316 den bisher höchsten Stand in diesem Monat erreicht. Der Leitzins wurde wie erwartet unverändert bei 2,50 Prozent belassen, doch sehen die Währungshüter eine Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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