Dax: Rettung aus Amerika
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA haben den deutschen Aktienindex heute am späten Nachmittag wieder klar in die Gewinnzone gehievt. Sowohl die Daten zur Industrieentwicklung im Ballungsgebiet Philadelpia als auch die Frühindikatoren des Conference Board entwickelten sich besser als erwartet. In Verbindung mit leicht rückläufigen Hypothekenzinsen wurden so aufkeimende Sorgen über die konjunkturelle Entwicklung zunächst wieder abgemildert. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,78 Prozent bei 4837 Punkten. Vor Bekanntgabe der Daten hatte sich Index in einer vergleichsweisen engen Handelsspanne größtenteils in der Verlustzone bewegt. Viele Investoren sahen heute wohl in Anbetracht des morgigen dreifachen Verfallstags an den Terminbörsen („Hexensabbat“) von größeren Neuengagements ab. Erfahrungsgemäß kann es an Verfallstagen zu teils heftigen und schwer vorhersehbaren Kursbewegungen kommen.
Größte Gewinner waren die Finanzwerte, die im späten Handel deutlich zulegen konnten. Deutsche Bank Aktien legten um mehr als 4 Prozent auf 44,67 Euro zu. Sie profitierten ebenso wie die Allianz (plus 2,89 Prozent) und die Münchner Rück (plus 2,39 Prozent) von der verbesserten Stimmung für Finanzwerte. Am Indexende fanden sich dagegen die Titel von K+S (minus 2,15 Prozent) und Volkswagen (minus 2,27 Prozent) wieder. Beim Düngemittelhersteller K+S wirkt sich immer noch die Gewinnwarnung vom Vortag aus, während bei VW Unsicherheiten über Optionspositionen von Porsche zu Abgaben geführt haben könnten. Am morgigen Freitag werden an der Eurex eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Kontrakten auf VW fällig, was reichlich Raum für Spekulationen bietet.
Tagesgespräch waren die Anteilsscheine des Hamburger Logistikunternehmens Kromi, die nach einem Einstieg des Starinvestors Warren Buffet zeitweise um 81 Prozent zulegten. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung hat Buffet über den amerikanischen Spezialwerkzeughersteller IMC Group 9,1 Prozent der Anteile von Kromi übernommen. Da der Preis mit 10 Euro pro Aktie deutlich über dem Schlusskurs des Vortages von 6,01 Euro lag, legten die Aktien deutlich zu und schlossen bei 9,75 Euro um 62,23 Prozent im Plus.
Erleichterung über die geglückte Refinanzierung von HeidelbergCement bescherten den Papieren ein Plus von 17,37 Prozent auf 31,09 Euro. Das Unternehmen hatte sich in der Vergangenheit hoch verschuldet, um den britischen Konkurrenten BOC zu übernehmen. Nach dem Zusammenbruch des Firmenimperiums des ehemaligen Großaktionärs Adolf Merckle waren Spekulationen aufgekommen, wonach das Unternehmen sich möglicherweise nicht mehr refinanzieren könne.
Das Ausscheiden des Finanzvorstands von Q-Cells hatten die Aktien des Solarzellenherstellers am Morgen deutlich auf Talfahrt geschickt. Im Tagesverlauf konnte das zweistellige Minus jedoch abgebaut werden, am Ende stand ein Minus von 2,76 Prozent bei 15,17 Euro zu Buche. Die Anteilsscheine von Conergy leiden weiter unter dem Verdacht auf Insiderhandel und Bilanzfälschung, der gestern zu Durchsuchungen von Büros und Privatwohnungen verschiedener Mitarbeiter führt. Die Aktie verlor 3,17 Prozent auf 0,61 Euro.
Eine Gewinnwarnung des hoch verschuldeten oberpfälzischen Möbel- und Bauzulieferers Pfleiderer drückten die Anteilsscheine um 11,41 Prozent. Das Unternehmen wird seine Ertragsziele verfehlen, und muss nun in Neuverhandlungen mit den Kreditbanken treten. Noch schlechter steht es um das Kölner Immobilienunternehmen Vivacon: Die Nachricht der Insolvenz von vier Tochtergesellschaften ließen Hoffnungen auf eine mögliche Restrukturierung des Unternehmens sinken, die Aktien büßten 20 Prozent auf 0,71 Euro ein.
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