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12:21 Uhr, 06.11.2021

DAX-Rekordjagd und Absturz der Impstoff-Aktien

Der fundamentale Wochenausblick: Endlich hat auch der DAX seine Rekordjagd wieder aufgenommen. Unterdessen kam es am Freitag nachrichtenbedingt zu einem Blutbad bei den Impfstoffaktien BioNTech und Moderna, während Tourismus-Titel in die Höhe schossen.

Erwähnte Instrumente

  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 16.054,36 Pkt (XETRA)
  • BioNTech SE Nam.-Akt.(sp.ADRs)1/o.N. - WKN: A2PSR2 - ISIN: US09075V1026 - Kurs: 216,640 $ (Nasdaq)
  • Expedia Group Inc. - WKN: A1JRLJ - ISIN: US30212P3038 - Kurs: 182,170 $ (Nasdaq)

Rekordjagd an den Börsen: In der vergangenen Woche konnten die wichtigsten US-Indizes abermals auf neue Rekordstände klettern. Und zum ersten Mal seit Mitte August konnte auch der DAX wieder neue Allzeithochs markieren. Das aktuelle Intraday-Rekordhoch im DAX vom Freitag liegt nun bei 16.084.90 Punkten. Die Stimmung ist und bleibt positiv. Und mit Blick auf die Saisonalität hat nun die stärkste Zeit des Jahres begonnen. Börsianer hoffen wie jedes Jahr auf eine Jahresendrally.

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Absturz der Impfstoff-Aktien: Die Nachricht des US-Arzneimittelkonzerns Pfizer über eine hohe Wirksamkeit seines neuen Covid-Medikaments hat am Freitag zu einem Blutbad bei den Impfstoff-Aktien von BioNTech und Moderna geführt. Bei Moderna hatte zuvor in der Woche schon eine gesenkte Lieferprognose für den Covid-Impfstoff den Kurs deutlich belastet.

BioNTech-Aktie
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Kaufrausch im Tourismus-Sektor: Ebenfalls bedingt durch die neue Covid-Pille von Pfizer und die Prognose des bekannten US-Virologen Dr. Scott Gottlieb, dass zumindest in den USA das Ende der Pandemie in Sicht sei, schossen am Freitag Tourismus-Aktien nach oben. Die Aktien der Expedia Group gewannen mehr als 15 Prozent, airbnb legten um mehr als 12 Prozent zu. Dr. Gottlieb sagte auf dem Finanzsender CNBC, dass das Ende der Pandemie für die USA in Sicht sei und man nun mit Impfstoffen und Medikamenten den richtigen "Werkzeugkasten" habe, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. In Deutschland endet mit dem 24. November unterdessen die "epidemische Lage von nationaler Tragweite". FDP-Chef Christian Lindner sagte zur "Bild"-Zeitung, dass die neue Regierungsmehrheit aus SPD, Grünen und FDP danach Lockdowns und Ausgangssperren ausschließe. Maskenpflicht, Abstandsgebote und 3G- oder 2G-Regelungen soll es aber mindestens bis zum Frühlingsanfang 2022 geben.

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Tapering: Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch wie erwartet eine Reduzierung ihrer Anleihenkäufe angekündigt. Das früher teilweise gefürchtete "Tapering" setzt die Börsen allerdings nicht mehr unter Druck. Ganz im Gegenteil konnten die US-Indizes nach der Ankündigung auf neue Allzeithochs klettern. Der Markt fürchtet sich offenbar inzwischen eher davor, dass sich die US-Notenbank Fed angesichts der hohen Inflation zu viel Zeit lassen könnte mit dem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik. Die Märkte rechnen fest damit, dass die Fed bereits im kommenden Jahr den Leitzins wieder anheben wird. Unterdessen verzichtete die Bank of England in der zurückliegenden Woche, anders als erwartet, auf eine erste Zinserhöhung. Das britische Pfund fiel anschließend deutlich.

Starke Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und Inflationssorgen: Der Stellenaufbau auf dem US-Arbeitsmarkt geht weiter, wie die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für Oktober zeigen. Zugleich nähren die Daten aber auch Spekulationen, dass es sich bei der Inflation vielleicht doch um ein längerfristiges Phänomen handeln könnte. So legten die durchschnittlichen Stundenlöhne binnen Jahresfrist um 4,9 Prozent zu. Einige Beobachter sehen bereits die Möglichkeit einer Lohn-Preis-Spirale, bei der steigende Preise und steigende Löhne sich gegenseitig befeuern. In der kommenden Woche werden neue US-Inflationsdaten veröffentlicht (siehe unten).

Berichtssaison: Trotz einiger Ausnahmen wie Amazon und Apple verlief die Berichtssaison sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks größtenteils erfreulich. Während die Berichtssaison in den USA bereits zu Ende geht, werden in Deutschland in der kommenden Woche noch einige DAX-Schwergewichte Zahlen veröffentlichen.

Wichtige Termine der kommenden Woche

Anmerkung: In der folgenden Auflistung wird nur eine Auswahl wichtiger Termine in der kommenden Woche aufgeführt. Sämtliche Termine der kommenden Woche finden Sie im Guidants-Terminkalender.

Sonntag, 7. November

  • China: Außenhandelsdaten für Oktober (Exporte, Importe, Handelsbilanzsaldo)

Montag, 8. November

  • Quartalszahlen Deutschland: Henkel, Covestro, Hypoport (endgültig), q.beyond
  • Quartalszahlen USA: PayPal, Zynga, Coty
  • Quartalszahlen sonstige: PostNL
  • 10.30 Uhr: Sentix-Konjunkturindex. Erwartet wird der vierte Rückgang in Folge.

Dienstag, 9. November

  • Quartalszahlen Deutschland: Bayer, Munich Re, BioNTech, Fraport, Porsche, United Internet, Schaeffler, About You (endgültig), TAG Immobilien, Hamborner REIT, Medios, 1&1, Eckert & Ziegler
  • Quartalszahlen USA: Alcoa
  • Quartalszahlen sonstige: Swiss Life
  • 11.00 Uhr: ZEW-Konjunkturerwartungen
  • 14.30 Uhr: US-Erzeugerpreise Oktober. Im Jahresvergleich dürften die Erzeugerpreise um 8,6 Prozent gestiegen sein.

Mittwoch, 10. November

  • Quartalszahlen Deutschland: Allianz, Adidas, E.ON, Heidelberger Druck, Infineon, Continental (endgültig), Siemens Energy, LEG Immobilien, Grenke, Ströer, Wacker Neuson (endgültig), SMA Solar, Leoni, Jenoptik, Medigene, Hensoldt, Stemmer Imaging, Synlab, Home24, OHB, PNE, MorphoSys
  • Quartalszahlen USA: Walt Disney, Beyond Meat
  • Quartalszahlen sonstige: ABN Amro, Alstom, EdF, Credit Agricole, Ahold Delhaize, Corestate Capital, Marks & Spencer, Engie
  • Börsengang Deutschland: Veganz Group
  • 08.00 Uhr: Verbraucherpreise Deutschland Oktober (endgültig). Die Inflationsrate im Oktober lag den vorläufigen Angaben zufolge bei 4,5 Prozent bzw. 4,6 Prozent (HVPI)
  • 14.30 Uhr: Verbraucherpreise USA Oktober. Die Inflationsrate dürfte von 5,4 Prozent im September auf 5,8 Prozent im Oktober gestiegen sein
  • 14.30 Uhr: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Donnerstag, 11. November

  • Quartalszahlen Deutschland: Siemens, Merck KGaA, RWE, Delivery Hero, Varta, Aareal Bank, Westwing, Bilfinger, HHLA, Sixt (endgültig), Stratec Biomedical, SLM Solutions, Windeln.de, Bauer, Bechtle, SGL Carbon, MLP, BayWa, GFT Technologies, Fielmann, DIC Asset, Indus Holding, Scout 24, Evotec, Aurelius, Va-Q-Tec, Jost Werke, Cancom (endgültig), Rhön-Klinikum, Global Fashion Group, Süss Microtec, Patrizia, Deutsche EuroShop, Verbio, Hawesko, Vitesco Technologies, Leifheit
  • Quartalszahlen sonstige: ArcelorMittal, Zurich Insurance Group, Aviva, Burberry, Generali, Aegon, NXP Semiconductors, Pirelli
    08.00 Uhr: BIP Großbritannien 3. Quartal. Die britische Wirtschaftsleistung dürfte im dritten Quartal um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gewachsen sein.

Freitag, 12. November

  • Quartalszahlen Deutschland: Deutsche Telekom, Deutsche Wohnen, Knorr-Bremse, Cewe Stiftung, Stabilus, Deutsche Pfandbriefbank, Salzgitter (endgültig), Aumann, Borussia Dortmund (endgültig), Hapag-Lloyd (endgültig), Nagarro, MBB, Wüstenroth & Württembergische
  • Quartalszahlen sonstige: AstraZeneca, Richemont, Fortum
  • 11.00 Uhr: Industrieproduktion Eurozone September
  • 16.00 Uhr: US-Konsumklima Uni Michigan November (vorläufig)

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  • mariahellwig
    mariahellwig

    Biontech ist vielleicht das aussichtsreichste Unternehmen der nächsten 10 Jahre. Covid war der Durchbruch der mRNA Technologie die wir künftig in viele anderen Präparaten sehen. Der Impfstoff spült dem Unternehmen eine Menge Liquidität in die Kassen, hat ein beispielos positives Image, und kann für Entwicklung neuer Präperate auf nahezu unbegrenzte Ressouren zurückgreifen.

    Der aktuelle Kursrückgang ist ein Gücksfall und gleichzeitig ein Beleg dafür, wie dumm Finanzmärkte sein können.

    10:13 Uhr, 07.11.2021