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08:55 Uhr, 10.08.2015

DAX: Positive Impulse von den asiatischen Börsen

Die deutschen Standardwerte dürften die neue Handelswoche freundlich beginnen. Aus China kommen derweil wieder schwächere Signale.

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Die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten fielen am Freitag leicht unter den Erwartungen aus. Die Daten lassen aber das Fenster für eine September-Zinswende weiter offen. Die Wall Street drückte diese Aussicht in Minus. Auch den DAX verließen die Kräfte. Ein wieder anziehender Euro tat sein Übriges und schickte den Leitindex mit einem Minus ins Wochenende.

Am heutigen Montag zeichnet sich eine Stabilisierung ab. Hier geben auch die gut laufenden Börsen in Asien Auftrieb. L&S taxiert den DAX vorbörslich um 0,55 % fester bei 11.557 Punkten. Der Euro notiert derweil auf dem Niveau von Freitagabend bei knapp unter 1,10 Dollar.

Die Ölpreise geben zum Start in die neue Woche weiter nach. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet am Morgen 48,33 Dollar (-$0,28), das US-Pendant WTI-Öl notiert bei 43,63 Dollar (-$0,24). Die Anzahl der Bohrlöcher in den USA ist zuletzt erneut gestiegen.

Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe enttäuscht

Der preisbereinigte Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im zurückliegenden Juni saisonbereinigt um 2,1 Prozent niedriger als im Vormonat. Für den Mai blieb auf Basis der berichtigten Daten der Zuwachs gegenüber April 2015 bei 0,8 Prozent.

Chinas Wirtschaft kühlt sich schneller ab als gedacht

Die chinesische Wirtschaft kühlt stärker ab, als die offiziellen Zahlen verraten. Zu diesem Schluss kommt laut der Süddeutschen Zeitung eine Studie des Kieler Weltwirtschaftsinstituts. Sorgen bereitet insbesondere der Außenhandel. Die Exporte sind im Juli vor allem wegen einer schwachen Nachfrage aus Europa und der starken heimischen Währung Yuan deutlich gefallen. Die Ausfuhren seien um 8,3 Prozent auf 195,10 Milliarden Dollar gesunken, teilte die Zollverwaltung am Samstag mit. Damit fiel der Rückgang deutlich höher aus als Experten erwartet hatten.

Griechenland: Diskussionen im politischen Berlin

Annäherung bei den Verhandlungen zwischen der griechischen Regierung und den Gläubigern. „Alle Zeichen deuten auf eine Einigung", schreibt die Zeitung der Syriza-Regierungspartei „Avgi“. Bis zum morgigen Dienstag könnte es eine Vereinbarung zwischen der Regierung in Athen und den Kreditgebern über ein neues Hilfspaket geben, heißt es in internationalen Medien. Nach den Euro-Finanzministern müssten dann auch mehrere nationale Parlamente zustimmen.

Am 20. August muss Griechenland drei Milliarden Euro an Krediten an die Europäische Zentralbank zurückzahlen, bis dahin soll möglichst ein Kompromiss stehen. Unionsfraktionschef Volker Kauder drohte in der Diskussion um weitere Hilfszahlungen an Griechenland Abweichlern in der Unionsfraktion mit der Abberufung aus Ausschüssen. Kauder hatte der "Welt am Sonntag" gesagt: „Diejenigen, die mit Nein gestimmt haben, können nicht in Ausschüssen bleiben, in denen es darauf ankommt, die Mehrheit zu behalten: etwa im Haushalts- oder Europaausschuss.“

Die Reaktionen auf diese Aussagen kamen prompt und fielen heftig aus. „Mit dieser Aussage hat Volker Kauder die Meinungsfreiheit, die im Grundgesetz für Abgeordnete fest verankert ist, mit Füßen getreten. Das geht so nicht“, so der CDU-Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt. Der Vorsitzende des Unions-Parlamentskreises Mittelstand, Christian von Stetten (CDU) blieb gelassen: „Eine solche Drohung beeindruckt mich überhaupt nicht“. Kein einziges neues Argument für weitere Griechenlandmilliarden sei bisher präsentiert worden. Er bleibe „selbstverständlich" bei seiner ablehnenden Haltung.

Kritik an Fed von ungewohnter Seite

Indonesien hat die US-Notenbank Fed zu einer schnellen Leitzinserhöhung aufgefordert, um die Unsicherheit an den Finanzmärkten zu senken. „Ich würde mir wünschen, dass die Fed ihre Entscheidung trifft; je früher, desto besser für Indonesien", so der indonesische Wirtschaftsminister Sofyan Djalil gegenüber Reuters.

PNE Wind präsentiert Quartalszahlen

Der der Windpark-Projektierer PNE Wind konnte sein Betriebsergebnis (EBIT) im zweiten Quartal auf 30,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 3,6 Mio. Euro) steigern. Zudem erwirtschaftete der Konzern im zweiten Quartal 2015 ein Ergebnis je Aktie (unverwässert) von 0,37 Euro (im Vorjahr: 0,05 Euro). Hier zeigen sich die ersten positiven Auswirkungen des Verkaufs des Tochterunternehmens in Großbritannien.

QSC schafft Trendwende

Der Kölner Netzbetreiber und IT-Anbieter QSC berichtete für das zweite Quartal eine Trendwende bei den Ergebniskennziffern gegenüber dem Jahresauftaktquartal. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 10,6 Milliarden Euro ein Prozent höher. Unterm Strich sank der Verlust um etwa 30 Prozent auf 2,7 Millionen Euro.

Evotec: Engere Kooperation mit Sanofi

Das Biotechnologie-Unternehmen Evotec , der österreichische Wettbewerber Apeiron Biologics und der französische Pharmakonzern Sanofi bauen ihre Partnerschaft zur Entwicklung von Krebsimmuntherapien aus. Es sind erhebliche Forschungszahlungen innerhalb der nächsten zwei Jahre für Evotec und Apeiron Biologics vereinbart worden; darüber hinaus sind im Erfolgsfall Meilensteinzahlungen von über 200 Millionen Euro sowie Umsatzbeteiligungen vorgesehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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