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13:02 Uhr, 27.02.2015

"DAX-Party" ist noch nicht am Ende

Auch heute gelang dem Dax wieder ein neues Allzeithoch. Die Suche nach Alternativen angesichts der aktuellen Niedrigzinsen dürfte die Anleger auch in den kommenden Monaten immer wieder zu den dividendenstarken Aktien treiben, sind Analysten von Feingold Research überzeugt. Die „Dax-Party“ ist noch lange nicht vorbei.

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DAX

Der deutsche Aktienmarkt hat seine Rekordjagd in dieser Woche fortgesetzt. Der Dax markierte deutlich oberhalb von 11.300 Punkten ein neues Allzeithoch. Un der MDax der mittelgroßen Werte schaffte es erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 20.000 Punkten. Als stützend erweisen sich gute Konjunkturdaten wie der vierte Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex in Folge und das GfK-Konsumklima. Dieses kletterte für März auf den höchsten Wert seit Oktober 2001. Darüber hinaus gab die Einigung der Eurogruppe mit Griechenland auf eine Verlängerung des zweiten Hilfspaketes ebenso weiteren Antrieb wie die Rede von Fed-Chefin Yellen vor dem Kongress. Ihre Aussagen wurden am Markt dahingehend interpretiert, dass eine erste Zinserhöhung kurzfristig nicht zu erwarten ist. Die Suche nach Alternativen angesichts der aktuellen Niedrigzinsen dürfte die Anleger auch in den kommenden Monaten immer wieder zu den dividendenstarken Aktien treiben, kommentierte Feingold Research. Die „Dax-Party“ sei noch nicht am Ende. Der deutsche Leitindex notierte zuletzt 0,15 Prozent höher bei 11.344 Zählern

Charttechnik

Das neue Allzeithoch im Dax zur Eröffnung wurde bis auf ein aktuelles Tagestief bei 11.301 Punkten abverkauft. Damit zeigt der Dax bisher eine Korrektur, die sich noch fortsetzen kann. Steigt der Index jedoch nachhaltig über 11.325 Punkte an, könnte bereits der nächste Angriff aufs Tageshoch laufen.

Thema des Tages

Der Bundestag hat am Freitagvormittag der Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland mit großer Mehrheit zugestimmt. 542 Abgeordnete stimmten dafür. Das waren so viele wie bei keiner früheren Abstimmung über Griechenlandhilfen zuvor. 32 Parlamentarier votierten dagegen, 13 enthielten sich. Die Regierung in Athen hat nun vier Monate mehr Zeit, die mit dem Hilfsprogramm verbundenen Auflagen umzusetzen. Ab Juli dürfte Griechenland dann neues Geld benötigen.

Bundesfinanzminister Schäuble warb in der Debatte eindringlich für die Verlängerung des bestehenden Programms. Deutschland müsse angesichts seiner Geschichte alles daran setzen, Europa zusammenzuhalten, sagte er. Zugleich zeigte Schäuble aber auch Verständnis für den wachsenden Unmut über die griechische Regierung. Die Entscheidung über eine Verlängerung des Hilfsprogramms sei für keinen Abgeordneten leicht.

Nach dem neuesten ZDF-„Politbarometer" bezweifeln 71 Prozent der Deutschen, dass Griechenland die angekündigten Sparmaßnahmen und Reformen umsetzen wird. Nur rund ein Viertel (26 %) glaubt, dass es dazu kommen wird.

Aktien im Blick

Die BASF-Aktie verlor zuletzt 2,76 %. Im bisherigen Wochenverlauf gehörten die Papiere mit über 5 % Plus zu den Dax-Favoriten. Nun nehmen die Anleger offenbar Gewinne mit.

Fresenius-Aktien verteuern sich dank weiterer positiver Analystenstudien und Kurszielanhebungen um 2,85 %.

Ein Rekordergebnis in 2014 und die Rekorddividende von Airbus treiben an: Die Aktien des Flugzeugbauers heben mit einem Plus von mehr als 7,09 % ab.

Konjunktur

Nach Ansicht von CSU-Generalsekretär Scheuer steht Mitte des Jahres die Euro-Mitgliedschaft Griechenlands zur Disposition. „Ende Juni ist die Entscheidungszeit, ob es mit Griechenland weitergeht oder nicht“, sagte er im Bundestag.

Griechenlands Bruttoinlandsprodukt schrumpft im vierten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal.

Griechenlands Finanzminister Varoufakis hat erneut bekräftigt, dass er ein neues Abkommen über die Schulden will.

Die ifo-Kredithürde ist im Februar auf einen neuen historischen Tiefstand von 16,2 Prozent (Januar: 17,1 %) gesunken.

Währungen

Der US-Dollar gibt am Freitagvormittag gegenüber den anderen Hauptwährungen einen Teil seiner gestrigen Gewinne wieder ab, die der Greenback nach Veröffentlichung überraschend stark gestiegener Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter gemacht hatte. EUR/USD erholte sich vom gestern erreichten Vierwochentief 1,1181 bislang bis 1,1244 im Hoch, während GBP/USD trotz eines schwachen GfK-Verbrauchervertrauens im Februar bislang bei 1,5448 im Hoch notierte.

USD/JPY fällt nach einem überraschend deutlichen Anstieg der japanischen Industrieproduktion bis 119,09 zurück. USD/CHF gab bislang bis 0,9463 nach, wobei der Franken Unterstützung von einem besser als erwartet ausgefallenen schweizerischen KoF-Konjunkturbarometer bekommt. USD/SEK notierte nach starken schwedischen BIP-Daten bislang bei 8,3028 im Tief.

Rohstoffe

Ungeachtet weiter steigender Lagerbestände hat sich der Ölpreis zuletzt spürbar erholen können. Der Preis der Sorte Brent liegt gegenwärtig wieder über der Marke von 60 US-Dollar pro Barrel und damit weit entfernt von dem Mitte Januar markierten Jahrestief. Das Überangebot dauert derweil an. So legten die US-Lagerbestände in den letzten sieben Wochen um insgesamt 51,8 Millionen Barrel bzw. 7,4 Millionen Barrel pro Woche zu.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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