DAX nur noch knapp über 4.000 - neues Jahrestief
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der deutsche Aktienmarkt ist in der vergangenen Woche erneut in den Abwärtsstrudel geraten. Marktbeherrschende Themen waren dabei die anhaltenden Rezessionsorgen und die Angst vor einer Verstaatlichung der Banken, die den DAX auch zum Wochenschluss auch in den Knie zwangen. Bis zum XETRA-Schluss stand so ein Minus von 4,76 Prozent auf 4.014,66 Punkte zu Buche. In der gesamten Woche verlor der DAX sogar mehr als 9 Prozent. Damit ist nun auch die Marke von 4.000 Punkten in greifbare Nähe gerückt. Letztmalig notierte der DAX übrigens im Jahr 2004 unter 4.000.
Die schlechte Stimmung spiegelt sich auch in den Einkaufsmanagerindizes wider, die auf ein neues Umfragetief gefallen sind. Unterdessen schraubt sich die Staatsverschuldung auf neue Höhen. Zum Jahresende 2008 lag der Schuldenstand der öffentlichen Haushalte bei 1,517 Billionen Euro. Gegenüber dem Vorjahresstand entspricht dies einem Anstieg um 14,9 Milliarden Euro oder 1,0 Prozent. Dabei stiegen die Schulden des Bundes um 19,2 Milliarden Euro auf 956,9 Milliarden Euro. Unterdessen hat der Bundesrat das Konjunkturpaket II abgesegnet. Mit einem Volumen von 50 Milliarden Euro in diesem und im nächsten Jahr handelt es sich um das größte Konjunkturpaket in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Dass nicht nur Banken auf den Rettungsschirm des Staates angewiesen sind zeigt die Nachfrage aus der Realwirtschaft nach staatlicher Hilfe. Nach Informationen des "Handelsblatts" aus dem Bundeswirtschaftsministerium sprengen die Anfragen bereits jetzt das vorgesehene Volumen des Rettungsfonds von 100 Milliarden Euro.
Auf der Unternehmensseite stach erneut die Hypo Real Estate mit einer weiteren Hiobsbotschaft hervor. Einem Medienbericht zufolge hat der Immobilienfinanzierer Geschäfte in Milliardenhöhe getätigt, die nicht in der Bilanz auftauchen. Diese seien zum Teil hochspekulativ gewesen, berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung". Insgesamt habe der Münchener Finanzkonzern Kredite im Volumen von einer Billion Euro herausgegeben. Öffentlich bekannt war bislang nur die Bilanzsumme in Höhe von 400 Milliarden Euro. Damit stellt sich die Lage noch wesentlich schlimmer dar, als bislang angenommen. Die Papiere brachen 18,90 Prozent auf 1,33 Euro ein.
Im DAX gehören ebenfalls die Finanzwerte zu den größten Verlierern. So verloren die Aktien der Deutschen Bank 9,58 Prozent auf 18,35 Euro, Allianz büßte 8,98 Prozent auf 52,43 Euro ein, gefolgt von der Commerzbank mit einem Minus von 8,55 Prozent auf 2,835 Euro.
Gefragt waren heute dagegen erneut die Aktien von Fresenius Medical Care. Der Dialyse-Spezialist gilt als sicherer Hafen und konnte um 0,50 Prozent auf 34,22 Euro zulegen.
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