Analyse
12:00 Uhr, 17.01.2019

DAX, MDAX, TECDAX, SDAX - Korrektur oder Baisse? Das Update!

DAX & Co. erreichten im vierten Quartal wichtige Fibonacci-Supports und verteidigten diese. Die Bullen nutzten also ihre Chance. Doch stehen aktuell noch nicht einmal die Januarkerzen fest. Es ist folglich Geduld gefragt. Auf diese Marken sollten Anleger in den kommenden Monaten achten.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.931,24 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Kursstand: 22.780,09 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.931,24 Pkt (XETRA)
  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 22.780,09 Pkt (XETRA)
  • TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 2.520,02 Pkt (XETRA)
  • SDAX - WKN: 965338 - ISIN: DE0009653386 - Kurs: 10.111,63 Pkt (XETRA)

Mit Blick auf die aufkommenden Marktturbulenzen erschien von mir im Oktober 2018 der Beitrag DAX, MDAX, TECDAX, SDAX - Korrektur oder Baisse? Eine Standortbestimmung, in dem ich die für mich relevanten Chartmarken herausarbeitete, welche bei der gestellten Frage "Korrektur oder Baisse?" helfen können. Diese Besprechung liegt nun knapp drei Monate zurück. Zeit für ein Update.

Der DAX wurde bis zum Jahreswechsel 2018/19 nach unten durchgereicht, unterschritt temporär sogar das herausgearbeitete 61,8 %-Fibonacci-Retracement bei 10.570/10.543 Punkten, allerdings nie signifikant auf Wochenschlusskursbasis. Wenn man so möchte, griffen die Käufer im letzten Moment zu. 2019 steht bislang im Zeichen einer Erholung, die nun aber um 11.000 Punkte auf erste massive Widerstände trifft. Die aus Elliott-Wellen-Sicht genannten Make-or-Break (MoB)-Marken für eine große Welle 4 sind zumindest nach meiner Zählung alle unterboten worden, weshalb ich ein solches Szenario inzwischen als unwahrscheinlich werte. Bleiben für die Bullen im Big Picture also genau diese 61,8er-Fibo-Marken als Supports, um eine weitere große Abwärtswelle zu vermeiden.

DAX-Chartanalyse (Wochenchart)
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Unterhalb der Dezembertiefs, also auf XETRA-Basis unterhalb von 10.279 Punkten, droht eine Rückabwicklung des Anstiegs 2016 bis 2018. Kursziele lägen dann bei 9.340 und 9.000 bis 8.700 Punkten. Erst ein Anstieg über 11.900 Punkte hebelt die abgeschlossene Topformation über die Jahre 2017/18 zur Oberseite auf.

DAX-Chartanalyse (Monatschart)
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Wie so oft, lohnt sich aber vor allen Dingen der Blick auf die anderen deutschen Indizes. Batrachter man beispielsweise den MDAX, könnten die Muster im Midcap-Index kaum schöner ausfallen. Hier sind bislang sämtliche genannten Supports der Oktoberanalyse intakt, selbst die beiden MoB-Marken für eine Welle 4 bei 20.911/20.709 Punkten. Das 61,8 %-Fibonacci-Retracement des Anstiegs 2016 bis 2018 wurde mit einer bullischen Reversalkerze bestätigt, im Tief entstand sogar ein blitzsauberes Drei-Kerzen-Umkehrsignal. Also eine schönere kurzfristige Trendumkehr kann man sich unter technischen Gesichtspunkten kaum wünschen.

MDAX-Wochenchart mit MoB-Marken
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Die laufende Erholung führte den Index wieder zurück an den jetzt neuen Widerstand bei 23.030 Punkten. Im Big Picture müsste der MDAX sogar über 24.800 Punkte ansteigen, um die abgeschlossene Topformation aufzuknacken. Unterhalb des Dezembertiefs bei 21.160 Punkten wären langfristige Korrekturziele bei 17.434 und 14.398 Punkten vorstellbar.

MDAX-Chartanalyse (Monatschart)
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Wie sollte es auch anders sein: Natürlich fällt der TecDAX bei den betrachteten deutschen Indizes einmal mehr aus der Reihe. Der Anstieg 2016 bis 2018 brachte eine Verdopplung für die deutschen Technologiewerte. Die bisherige Korrektur hat den Index gerade einmal an den wichtigen horizontalen Support um 2.440 Punkte zurückgeführt, wo auch das 38,2 %-Fibonacci-Retracement der absolvierten Aufwärtsstrecke notiert. Trotz der laufenden Erholung haben die Käufer im TecDAX wenig gewonnen, eine große Topformation ist immer noch möglich. Mittelfristige Ziele bei Unterschreiten des Dezembertiefs bei 2.375 Punkten notieren bei 2.257 und 2.069 Punkten.

TecDAX-Chartanalyse (Wochenchart)
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Sollte es wirklich hart auf hart kommen im TecDAX, wäre sogar ein langfristiges Korrekturziel um 1.500 Punkte möglich. Da der TecDAX aber ein klarer Outperformer in den vergangenen Jahren war, wäre ich ein schlechter Analyst, wenn ich ein solches Kursziel ausrufen würde. Hier empfiehlt es sich noch mehr als bei den anderen Indizes, die Muster in den kommenden Wochen genau zu beobachten. Gute Ansätze ja, abgeschlossene Bodenbildung nein, so könnte man die Situation im TecDAX zusammenfassen.

TecDAX-Chartanalyse (Monatschart)
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Der SDAX hinterlässt bei mir als Analyst ein lachendes und ein weinendes Auge. Zwar hat der Index das benannte Fibonacci-Retracement bei 9.507 Punkten mit einer soliden Wochenkerze bestätigt und zeigt im Wochenchart durchaus schöne Ansätze. Die knapp darunter liegende MoB nach Elliott-Wellen bei 9.484 Punkten wurde aber gerissen. Insofern ist auch hier wie im DAX keine formale Welle 4 mehr zählbar.

SDAX-Chartanalyse (Wochenchart)
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Auch beim SDAX richtet sich der Blick auf das Dezembertief bei 9.263 Punkten. Wird es unterboten, drohen Abwärtsbewegungen auf 7.504 und bis zu 6.087 Punkten. Klare prozyklische Buytrigger sind bei den Smallcaps derzeit noch zu weit entfernt, sind also kaum erwähnenswert.

SDAX-Chartanalyse (Monatschart)
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Fazit: Nachdem mir im Oktober vor allen Dingen der Hinweis auf die Risiken am deutschen Aktienmarkt wichtig war, soll dieser Artikel auch etwas Mut all denjenigen machen, die nicht an den Weltuntergang glauben bzw. den Börsencrash erwarten. Blendet man die Emotionen aus und betrachtet die Charts neutral, wird klar, dass wichtige Rücklaufmarken, die im Herbst genannt wurden, nicht nur erreicht, sondern auch als Unterstützungen bestätigt worden sind.

Für die Käufer gilt es nun, die Dezembertiefs zu halten, um das verbleibende Restszenario einer Korrektur aufrechtzuerhalten. Entstehen weitere Tiefs, schlägt das Pendel immer mehr in Richtung Baisse aus. Mögliche Extremziele dieser Abwärtsbewegungen kann man den Charts entnehmen.

Anleger, die zum Jahreswechsel erste Testpositionen aufgebaut haben, müssen sich zunächst gedulden. Für die weitere Entwicklung an den Märkten ist nicht die erste Erholung maßgeblich, sondern die anschließende Konsolidierung. Geht es direkt auf neue Tiefs, haben die Bären gewonnen. Als Trader würde man sich in diesem Fall ausstoppen lassen. Als Investor bietet es Chancen, die nächste Tranche bei Qualitätsaktien noch einmal 10 bis 20 % günstiger nachzulegen.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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