DAX: Liquidität als Kurstreiber
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Zum Ende der Berichtsaison verabschiedet sich der Dax mit einem kleinen Kursplus in das Wochenende. Bis zum Xetra-Schluss konnte das Börsenbarometer um 0,40 Prozent auf 5.686,83 Punkte zulegen. Auf Wochensicht gewann der Leitindex 3,62 Prozent hinzu.
Zunächst hat aber noch das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen auf die Stimmung gedrückt. Mit 66,0 nach 70,6 Punkten liegt das Umfrageergebnis deutlich unter den Erwartungen (71,0). Dabei beurteilten die Befragten sowohl die aktuelle Situation als auch die Erwartungen für die kommenden Monate merklich pessimistischer als im Oktober. "Für den privaten Verbrauch, der dank der Abwrackprämie im 3. Quartal deutlich zulegen konnte, stehen die Zeichen damit für das letzte Jahresviertel ungünstig", kommentieren die Volkswirte der Postbank. Der Dax knickte nach Veröffentlichung des Michigan-Index kurzfristig ein, konnte sich aber schnell wieder erholen. Marktbeobachter machen die massiv vorhandene Liquidität als Grund für den Kurszuwachs verantwortlich.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone ließen zwar noch keine Euphorie aber immerhin etwas Hoffnung auf bessere Zeiten aufkommen. Die Konjunktur im Euroraum hat nach fünf Quartalen in der Rezession wieder den Weg zurück auf den Wachstumspfad gefunden, die Erholung fiel allerdings nicht so stark aus wie erhofft. Nach Mitteilung der Europäische Statistikbehörde Eurostat ist das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im dritten Quartal 2009 um um 0,4 Prozent gestiegen, nachdem es im zweiten Quartal noch um 0,2 Prozent geschrumpft war. Volkswirte hatten mit einem Wachstum um 0,5 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahr steht noch immer ein sattes Minus von 4 Prozent zu Buche. Nach Einschätzung der Commerzbank wird es wohl mehr als zwei Jahre dauern, bis die Euro-Wirtschaft wieder so viel produziert wie Anfang 2008. "Der Aufschwung werde sich also noch lange Zeit eher schlecht anfühlen", so die Experten der Bank.
Im DAX standen heute vor allem die Aktien von ThyssenKrupp im Blickfeld. Der Industriekonzern hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2008/2009 mit einem unerwartet hohen Verlust von 1,87 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies war in den Kursen allerdings schon weitestgehend eingepreist. Am Donnerstag hatte das "manager-magazin" bereits auf einen Fehlbetrag über den Erwartungen hingewiesen. Die Konzernführung habe bewusst große Lasten in die Bilanz aufgenommen, damit das Ergebnis im kommenden Jahr vergleichsweise gut aussieht, so das Blatt. Zudem ziehen die Anleger offenbar Hoffnung aus dem Ausblick der Konzernführung. "Für das Geschäftsjahr 2009/2010 gehen wir von einer Stabilisierung des Umsatzes aus. Für die Ergebnisentwicklung erwarten wir eine signifikante Verbesserung hin zu einem wieder positiven Ergebnis, zu der die eingeleiteten Kostensenkungsprogramme erheblich beitragen werden", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Ekkehard Schulz. Die Aktien konnten bis zum Handelsschluss um 1,23 Prozent auf 23,84 Euro zulegen.
Größter verlierer war am heutigen Handelstag die Commerzbank. Ohne Nachrichten büßten die Papiere 2,58 Prozent auf 6,99 Euro ein.
In der zweiten Reihe hat sich IVG Immobilien mit einem Kursplus von 9,55 Prozent auf 7,00 Euro als Spitzenreiter hervorgetan. Das Immobilienunternehmen hat seinen Verlust im dritten Quartal 2009 überraschend deutlich reduziert und die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Enttäuscht zeigten sich die Anleger dagegen vom Zahlenwerk von Klöckner & Co. Der Stahlhändler ist unter dem Strich auch im dritten Quartal in den roten Zahlen geblieben. Zudem wurden die Erwartungen der Analysten verfehlt. Die Papiere verbilligten sich um 6,09 Prozent auf 15,88 Euro.
Abseits von den Indizes gehören die Papiere von Porsche zu den Verlierern. Der Sportwagenhersteller hat im Geschäftsjahr 2008/2009 aufgrund von Sondereffekten im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme von VW einen Vorsteuerverlust in Höhe von 4,4 Milliarden Euro eingefahren. Allerdings hatte der Konzern zuvor bereits davor gewarnt, dass ein Verlust von bis zu fünf Milliarden Euro anfallen könnte. Mit den Aktien ging es am heutigen Handelstag um 1,15 Prozent auf 51,80 Euro nach unten.
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