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Kommentar
08:30 Uhr, 21.03.2023

DAX® - Lehrbuchmäßiges “reversal”

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Lehrbuchmäßiges “reversal”

Über eine zu geringe Volatilität können sich Anlegerinnen und Anleger weiterhin nicht beschweren. So betrug die Hoch-Tief-Spanne auch zu Wochenbeginn fast 500 Punkte. Nach einer Fortsetzung der jüngsten Schwächephase rutschte der DAX® gestern bis auf 14.458 Punkte durch. Doch dann folgte ein bemerkenswerter „Turnaround“. Dank der anschließenden Kursgewinne steht unter dem Strich ein markantes „reversal“ – inklusive der Rückeroberung der wichtigen Barrieren bei 14.800 Punkten – zu Buche. Auch aus Sicht des Point & Figure-Chart spielt dieses Level eine besondere Rolle. Entsprechend wichtig war der Schlusskurs bei 14.933 Punkten. Das gestrige weiße Umkehrmuster besitzt allerdings noch eine weitere Dimension: Nach einer Eröffnung unterhalb des unteren Bollinger Bandes (akt. bei 14.741 Punkten) sind die deutschen „blue chips“ dank des „reversals“ wieder in die Leitplanken dieses Volatilitätsindikators zurückgekehrt. In der Vergangenheit sorgte dieses Phänomen oftmals zumindest für eine temporäre Gegenbewegung. Unterstützung könnte diese durch die konstruktive Entwicklung des Nasdaq-100® erfahren (siehe Analyse 2).

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Bodenbildung - jetzt Flagge?

Trotz der aktuellen Marktturbulenzen hat sich der Nasdaq-100® in den letzten Handelstagen mehr als wacker geschlagen. Unter dem Strich konnten die Technologietitel die gleitenden Durchschnitte der letzten 50 bzw. 200 Wochen (akt. bei 12.066/11.904 Punkten) – und damit auch den vorangegangenen Doppelboden – verteidigen. Apropos Glättungslinien: Der kürzerfristige Durchschnitt hat hier den längerfristigen zuletzt von unten nach oben geschnitten, sodass ein sog. „golden cross“ entsteht. Charttechnisch kommt der Sprung über den Korrekturtrend seit Anfang Februar hinzu, wodurch die Konsolidierung der letzten Wochen letztlich eine klassische Korrekturflagge darstellt (siehe Chart). Neben der im Chart eingezeichneten Bodenbildung liegt also noch ein weiteres konstruktives Chartmuster vor. Perspektivisch ergibt sich aus der unteren Umkehr ein rechnerisches Anlaufziel bei rund 13.700 Punkten. Diese Zielmarke harmoniert bestens mit den Hochs vom August 2022 (13.721 Punkten). Um den Ausbruch nicht zu gefährden, sollte zukünftig die o. g. 200-Wochen-Linie nicht mehr nachhaltig unterschritten werden.

Nasdaq-100 Index® (Daily)

Chart Nasdaq-100 Index®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Nasdaq-100 Index®

Chart Nasdaq-100 Index®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Vor dem großen Ausbruch?

Seit Sommer 2020 befindet sich die Wheaton-Aktie im Korrekturmodus. Charttechnisch schlägt sich diese Entwicklung in der Ausprägung einer klassischen Flagge nieder. Im Verlauf dieses Konsolidierungsmusters kam es 2022 zu einem idealtypischen Pullback an die Nackenlinie der vorangegangenen Bodenbildung seit dem Jahr 2013. Zusammen mit der Rückeroberung der 38-Monats-Linie (akt. bei 41,11 USD) sowie dem jüngsten MACD-Kaufsignal sind das drei konstruktive Zeichen. Was aus charttechnischer Sicht noch fehlt, ist ein Spurt über den seit knapp drei Jahren bestehenden Korrekturtrend (akt. bei 48,88 USD). Schließlich wäre ein Ausbruch gleichbedeutend mit der Auflösung der diskutierten Flaggenformation. Lohn der Mühen wäre ein trendbestätigendes Investmentkaufsignal, welches perspektivisch einen Anlauf auf das bisherige Allzeithoch bei 57,89 USD impliziert. Rein rechnerisch lässt die Flagge sogar auf mehr hoffen - konkret ergibt sich ein langfristiges Kursziel im Bereich von 70 USD. Als Stop-Loss auf der Unterseite bietet sich indes das Tief der Vorwoche bei 38,40 USD an, denn dann wäre auch die o. g. Glättungslinie wieder unterschritten.

Wheaton Precious Metals (Monthly)

Chart Wheaton Precious Metals

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Wheaton Precious Metals

Chart Wheaton Precious Metals

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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