DAX: Korrektur oder gesunder Rücksetzer?
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DAX
Die europäischen Börsen fielen gestern auf breiter Front. Der deutsche Leitindex sank wie ein Stein im Wasser zu Boden gab fast zwei Prozent auf unter 12.000 Punkte ab. Auch im Nachmittagshandel gaben die Verkäufer noch einen drauf und vergrößerten die Abgaben. Schwache US-Börsen können dafür nicht verantwortlich gemacht werden, diese hielten sich einigermaßen stabil. Hier stützen die Aussagen von Jon Hilsenrath, inoffizielles Sprachrohr der Fed beim Wall Street Journal, dass die zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juni gedämpft haben.
Auch heute sehen Banker und Broker den DAX erneut auf dem Rückzug. Ist das nun der Beginn einer Ausverkaufrally? Das Börsenstatistik-Magazin Index-Radar glaubt jedenfalls, der Markt werde auf lange Sicht seine Überhitzung durch eine größere Korrektur abbauen müssen".
Erneut entflammte Spekulationen über ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro waren der Hauptgrund für die gestrigen Verluste. Droht dem Krisenstaat die Staatspleite womöglich schneller als erwartet? Athen gerät wegen der langsamen Arbeiten an dem verlangten Reformpaket unter zunehmenden Druck aus Brüssel. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir mit den bisher gemachten Fortschritten nicht zufrieden", sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag. IWF-Chefin Lagarde lehnte einen Aufschub für Athen bei der Schuldenrückzahlung ab. Und Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) bekräftigte, Euro-Hilfen für Krisenländer könne es nur bei Gegenleistungen geben.
Griechenlands Finanzminister Varoufakis hat am Rande der IWF-Frühjahrstagung in Washington erneut betont, dass er keine Vereinbarungen unterzeichnet werde, die das Land überfordern könnten. Er erklärte, dass Athen eine schnelle Verhandlungslösung sehr wichtig sei. „Wir sind absolut vorbereitet, dafür Kompromisse einzugehen.“ Es werde jedoch keinen Maßnahmen zugestimmt, die "die Fehler der Vergangenheit" wiederholen würden.
Euro erholt sich
Der Euro tendiert im frühen Geschäft etwas leichter bei 1,0750 Dollar. Der Eurokurs hatte am Donnerstag im US-Handel angesichts neuer Anzeichen für eine schwächere US-Wirtschaft die Marke von 1,08 US-Dollar angegriffen.
Volkswagen will sich zu Machtkampf äußern
Laut der Nachrichtenagentur dpa wird heute eine Erklärung des Autobauers zur aktuellen Führungskrise erwartet. Am Donnerstag war demnach der engste Kreis des VW-Aufsichtsrats bei einer Sondersitzung in Salzburg zusammengekommen, um über einen Ausweg aus der schwerigen Situation zu beraten. Konzernchef Winterkorn steht unter Druck, nachdem VW-Aufsichtsratschef Piëch sich überraschend von ihm distanziert hatte.
Schäuble warnt vor zu lockerer Geldpolitik
Bundesfinanzminister Schäuble hat vor zunehmenden Krisengefahren im Zusammenhang mit der expansiven Geldpolitik und der laxen Ausgabenpolitik gewarnt. Eine Politik des billigen Geldes sei keine dauerhafte Lösung für bestehende wirtschaftliche Probleme. Vielmehr begännen nun „die negativen Nebenwirkungen zu überwiegen“.
Unionspolitiker fordern Steuerentlastung
Führende Finanz- und Wirtschaftspolitiker der Union haben sich angesichts der guten Konjunkturerwartungen für eine Steuerentlastung ausgesprochen. So solle die sog. kalte Progression schon am 1. Januar 2016 abgebaut werden. Bislang wollten CDU und CSU gemäß den Parteitagsbeschlüssen die kalte Progression oder schleichende Steuererhöhung erst ab 2017 abbauen.
Nestle bestätigt Ausblick für 2015
Der Schweizer Lebensmittelriese Nestle erwartet im Gesamtjahr ein organisches Umsatzwachstum von rund 5 Prozent und eine Verbesserung der Margen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll währungsbereinigt ebenfalls zulegen.
Renault will keinen höheren Staatsanteil akzeptieren
Der französische Autobauer Renault wehrt sich gegen die Erhöhung des Staatsanteils von 15 auf knapp 20 Prozent. Nach einer Sitzung teilte Konzernchef Ghosn mit, durch einen staatlichen Zukauf werde das Machtgleichgewicht in der Allianz mit Nissan gefährdet.
Schlumberger nimmt den Rotstift in die Hand
Der niedrige Ölpreis führt zu einem weiteren herben Stellenabbau beim Öldienstleister Schlumberger. Zu den bereits am Jahresanfang bekannt gegebenen 9.000 Stellenstreichungen sollen noch einmal 11.000 hinzukommen. Das sind rund 15 Prozent der Belegschaft. Zudem soll der Etat für Investitionen eingestampft werden.
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