Fundamentale Nachricht
13:16 Uhr, 09.04.2014

DAX: Konsolidierung voerst beendet - Griechenland strebt an die Kapitalmärkte zurück

Der Dax kann sich zur Wochenmitte bislang gut behaupten. Doch kann von Erholung darf noch nicht gesprochen werden, so groß ist das Rückschlagspotenzial.

Erwähnte Instrumente

DAX

Die wieder eingetretene freundliche Stimmung am deutschen Aktienmarkt dürfte vor allem einer Gegenbewegung geschuldet sein. Händler, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten, lösten diese Wetten nun wieder auf und sorgten entsprechend für Kaufinteresse. Der Dax legt gegen Mittag mit 0,31 % zu auf 9.521 Punkte. Die Anleger beruhigte darüber hinaus die Bilanzvorlage des US-Alukonzerns Alcoa, der die Berichtssaison in den USA eingeläutet hatte. Mit Spannung warten die Marktteilnehmer im Verlauf auf das am Abend zur Veröffentlichung anstehende Protokoll der US-Notenbank Fed.

Charttechnik

Der Dax konnte seine gestern Nachmittag begonnene Erholung heute zunächst fortsetzen, stieß dabei jedoch an den 9.545iger Widerstand. Hier kommt es aktuell zu einem Gerangel zwischen Bullen und Bären, wobei eine abschließende Entscheidung noch nicht gefallen ist. Zunehmend bärischer wird es jedoch, wenn der Dax unter 9.508 Punkte zurückfällt. Die Tagestiefs von gestern und heute könnten dann nochmals angelaufen werden. Nach oben hin muss der 9.545iger Widerstandsbereich nachhaltig überschritten werden, um weiteres Aufwärtspotenzial zu generieren. Aber erst oberhalb von 9.610 Punkten wäre die Abwärtsstruktur der Korrektur von dieser Woche „zerstört“.

Thema des Tages

Griechenland bringt seit Wochen ins Gespräch, sich bald auch wieder mit längerfristigen Anleihen an die Märkte zu wagen. Heute nun will Athen offiziell die Details der ersten Emission einer länger laufenden Staatsanleihe mitteilen. Laut Dow Jones Newswire soll die Auktion bereits am morgigen Donnerstag über die Bühne gehen. Es wird ein Kredit in Höhe von zwei Milliarden Euro mit einer fünfjährigen Laufzeit angestrebt, wie es aus Kreisen des Finanzministeriums hieß. Die Rückkehr an den Kapitalmarkt gilt als Meilenstein der finanziellen Rehabilitierung Griechenlands.

Bereits am Dienstag konnte Athen kurzfristig 1,3 Mrd. Euro am Kapitalmarkt einsammeln. Der Zinssatz für die sechsmonatigen Papiere belief sich auf 3,01 %. Er lag damit deutlich niedriger als bei vergleichbaren Titeln im Vormonat mit 3,6 % Zinsen, wie die Schuldenagentur PDMA mitteilte.

Aktien im Blick

Daimler legten zuletzt um 0,76 % zu. Die Stuttgarter sehen sich nach dem Endspurt aus dem Vorjahr weiter auf Kurs.

Volkswagen VZ ziehen um 2,98 % an. Die Wolfsburger würden wohl von einer Markterholung in Europa stärker profitieren als etwa BMW, so Bernstein in einer aktuellen Studie.

Die Optikerkette Fielmann überraschte mit guten Eckdaten zum 1. Quartal. Die Aktie gewinnt ein knappes Prozent. 


Cewe Color Holding fallen um 2,83 %. Der Fotospezialist hatte mit dem Verkauf von einer halben Million eigener Aktien seine Schulden weiter reduziert.

Konjunktur

Der Bankenverband erwartet eine Marktbereinigung als Folge der Europäischen Bankenunion. „Längst nicht alle europäischen Banken verfügen über ein tragfähiges Geschäftsmodell“, SO BdB-Präsident Fitschen.

Das Handelsbilanzsaldo Großbritanniens lag im Februar bei minus 9,1 Mrd. Pfund., nach revidiert minus 9,5 Mrd. Pfund im Vormonat.

Kreise: Die führenden Wirtschaftsinstitute in Deutschland rechnen mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von +1,9 % in diesem und +2,0 % im kommenden Jahr.

Währungen

Nach den Verlusten der vergangenen beiden Handelstage stabilisiert sich der US-Dollar am Mittwoch. EUR/USD fällt vom gestrigen Hoch bei 1,3812 bislang bis 1,3778 zurück. USD/SEK legt nach dem Zinsentscheid der Riksbank zu und notierte bislang bei 6,5262 im Hoch. Die schwedische Notenbank hat ihren Leitzins zwar wie von Analysten erwartet unverändert bei 0,75 Prozent belassen, gleichzeitig senkten die Währungshüter jedoch ihre Zinsprognose, was die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer kurzfristig anstehenden Zinssenkung reflektiert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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