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09:10 Uhr, 22.05.2015

DAX: Kommt es zu einem versöhnlichen Wochenausklang?

Gestützt von US-Indizes, die auf Rekordniveau wandeln, zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmorgen freundlich. Es sieht nach einem stabilen Wochenausklang aus. Allerdings könnte ein schwache Ifo-Index, der am Vormittag zur Veröffentlichung ansteht, die Anlegerstimmung beeinträchtigen.

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Gute Vorgaben von der Wall Street dürften auch den deutschen Aktienmarkt zum Wochenausklang stützen. In den USA hat der marktbreite S&P 500 einen neuen Schlussrekord erreicht. Der Nasdaq-Auswahlindex machte sich wieder auf den Weg in Richtung seines höchsten Standes aus dem Jahr 2000. Die Indizes legten nach durchwachsenen Konjunkturdaten zu. Schwache Makrodaten bedeuten eine spätere Zinswende in den USA, was Aktien tendenziell stützt.

Zuletzt notierte der Dax mit rund 11.870 Punkten rund 0,05 Prozent höher als gestern. In der Nacht hat auch der Euro wieder zugelegt. Die Gemeinschaftswährung stieg um knapp einen halben Cent auf 1,1147 US-Dollar. Ein steigender Euro hatte zuletzt den Aktienmarkt häufig belastet. Auf der Agenda steht an diesem Freitag unter anderem der Ifo-Index aus Deutschland, der deutlich rückläufig erwartet wird.

Athen strebt Vereinbarung mit den Gläubigern an

Am Rande des Gipfels der Staats- und Regierungschefs der EU in der lettischen Hauptstadt Riga berieten am späten Donnerstagabend Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande mehr als zwei Stunden mit dem griechischen Ministerpräsidenten Tsipras über Lösungsmöglichkeiten für Athens Schuldenkrise. Über den Inhalt des Gesprächs wurde am Freitagmorgen zunächst wenig bekannt. Nach Angaben eines griechischen Regierungssprechers sagte Tspiras nachdem Treffen, dass in den nächsten zehn Tagen eine Vereinbarung zwischen Athen mit den internationalen Geldgebern erreicht werden könne. Nach Worten eine Regierungssprechers in Athen strebt die Regierung einen Kompromiss an, die Griechenland einen Zugang zum QE-Programm der EZB verschafft. Darüber hinaus betonte der Sprecher, dass Athen alle Kreditverpflichtungen im Juni zu erfüllen versucht.

Deutsche Wirtschaft verliert an Fahrt

Nach dem starken Jahresende 2014 stieg die Wirtschaftsleistung Deutschlands im Zeitraum Januar bis März 2015 gegenüber dem Vorquartal nur um 0,3 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit und bestätigte damit seine ersten Berechnungen. Ein schwacher Außenhandel hat den Aufschwung ausgebremst.

Japanische Firmen scheffeln Milliarden

Die Gewinne der japanischen Großunternehmen haben einen neuen Rekord erreicht. 61 Konzerne haben für das abgelaufene Geschäftsjahr (Ende: März 2015) einen Nettogewinn von 100 Mrd. Yen oder mehr gemeldet. Geholfen haben den Firmen dabei auch der abgewertete Yen.

Geheimdienstaffäre weitet sich aus

Nach Informationen des „Spiegels" haben Beamten auf den BND-Rechnern in den letzten Wochen bislang unbekannte Dateien mit amerikanischen Spähzielen aufgespürt. Die nun identifizierten Dateien umfassten 459.000 Suchbegriffe, mit denen unter anderem europäische Institutionen, hochrangige politische Persönlichkeiten und Firmen im Ausland ausspioniert werden sollten, heißt es.

Hewlett-Packard meldet erneuten Umsatzrückgang

Hewlett-Packard hat im zweiten Quartal wie erwartet unter dem starken Dollar gelitten. Der Umsatz fiel um 7 Prozent, bereinigt um Währungseffekte betrug der Rückgang lediglich 2 Prozent. Damit hat der Technologieriese nun 14 der vergangenen 15 Quartale Umsatzrückgänge verzeichnet.

Joyou ist pleite

Der chinesische Bad-Armaturenhersteller Joyou hat einen Insolvenzantrag gestellt. Als Grund wurde eine Abschreibung auf die Beteiligung an einem Hongkonger Unternehmen genannt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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