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Kommentar
08:45 Uhr, 25.04.2024

DAX® - Klassische Korrekturflagge

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Klassische Korrekturflagge

Nach dem dynamischen Ausbruch vom Vortag blieben dem DAX® gestern weitere Anschlussgewinne verwehrt. Vielmehr testete das Aktienbarometer ein Fibonacci-Level (18.068 Punkte) zurück. Dennoch haben die deutschen Standardwerte zuletzt die 50-Tages-Linie (akt. bei 17.823 Punkten) als Sprungbrett genutzt, sodass die Atempause des 2. Quartals unter dem Strich als trendbestätigende Flagge interpretiert werden kann (siehe Chart). Dieses Kursmuster macht den Osterrückschlag vergessen und legt perspektivisch einen Anlauf auf das bisherige Rekordhoch vom 2. April bei 18.567 Punkten nahe. Für dieses konstruktive Szenario liefert der Chartverlauf des DAX®-Kursindex möglicherweise ein weiteres Argument, denn ohne Berücksichtigung der Dividenden hat der DAX® zuletzt einen idealtypischen Pullback an die alten Ausbruchsmarken bei 6.900 Punkten vollzogen. Als Absicherung im Performanceindex dient indes die Kombination aus der ehemaligen oberen Flaggenbegrenzung (akt. bei 17.877 Punkten) und dem o. g. Durchschnitt der letzten 50 Tage (17.823 Punkte). Wenngleich noch zwei Handelstage zu absolvieren sind, ist der DAX® klar auf Kurs, was die Erholungschancen nach zuvor drei roten Wochenkerzen in Serie, betrifft (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 22. April).

DAX® (Daily)

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart DAX®

Chart DAX®

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Auf Allzeithoch

Es hat lange gedauert, aber mittlerweile hat auch die Alphabet-Aktie ein neues Rekordhoch (161,70 USD) verbuchen können. Der besondere Charme der aktuellen Ausbruchssituation liegt vor allem an zwei Aspekten: Zum einen wurde damit gleichzeitig auch die Schiebezone der letzten drei Jahre zwischen rund 85 USD und rund 152 USD nach oben aufgelöst. Zum anderen hatte der Technologietitel im Vorfeld des Ausbruchs eine Aufwärtskurslücke (144,73/147,01 USD) gerissen, welche bisher offengeblieben ist (siehe Chart). Solche Gaps stellen zukünftig markante Unterstützungen dar, sodass dieses Level als engmaschige Absicherung herangezogen werden kann. Im „uncharted territory“ jenseits der alten Ausbruchsmarken bei gut 150 USD definiert die 138,2%-Fibonacci-Projektion der gesamten Korrektur von 2021/22 bei 178,32 USD eines der wenigen verbliebenen Anlaufziele. Interessanterweise kann die jüngste Kursentwicklung gleichzeitig als „V-Formation“ interpretiert werden, die eine vergleichbare Zielmarke nahelegt. Langfristig ergibt sich aus der Höhe der angeführten Schiebezone sogar ein Anschlusspotenzial von knapp 70 USD bzw. ein Kursziel von knapp 220 USD.

Alphabet Class A (Weekly)

Chart Alphabet Class A

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Alphabet Class A

Chart Alphabet Class A

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

Diese Widerstandszone sollten Sie kennen!

Die FMC-Aktie hat sowohl im Dezember als auch im Februar eine wichtige charttechnische Hürde getestet. Der Sprung darüber, und damit ein echter Befreiungsschlag, blieb dem Papier bisher aber verwehrt. Gemeint ist die Widerstandszone aus der 38-Wochen-Linie (akt. bei 37,50 EUR) sowie dem Erholungshoch vom vergangenen Dezember (39,52 EUR). Abgerundet wird die hier entstehende Kumulationszone durch die 50%-Korrektur des letzten Abwärtsimpulses von Juli bis Oktober bei 39,89 EUR. Nach dem Abprall an dem beschriebenen Barrierenbündel gelang in den letzten Wochen eine Stabilisierung im Bereich der Marke von 35 EUR. Dank dieser Entwicklung können Anlegerinnen und Anleger auf einen größeren Bodenbildungsprozess hoffen (siehe Chart), der zweifelsohne erst bei einem Sprung über die diskutierten Hürden abgeschlossen wäre. Für einen zusätzlichen Hoffnungsschimmer sorgt der MACD, welcher gerade ein neues Einstiegssignal generiert. Damit ist der Trendfolger in allen von uns betrachteten Zeitebenen – auf Tages-, Wochen- und Monatsbasis – inzwischen wieder konstruktiv zu interpretieren. Konservativ ermittelt ergibt sich im Fall eines erfolgreichen Befreiungsschlags ein Anschlusspotenzial von 5 EUR, was sehr gut mit den bei rund 45 EUR in 2023 ausgeprägten Hochpunkten harmoniert.

Fresenius Medical Care (Weekly)

Chart Fresenius Medical Care

Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang

5-Jahreschart Fresenius Medical Care

Chart Fresenius Medical Care

Quelle: Refinitiv, tradesignal²

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Über den Experten

Jörg Scherer
Jörg Scherer
Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Jörg Scherer, Diplom-Kaufmann und Certified Financial Technician (CFTe), ist Gewinner des 2007er Awards der „Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands“ (VTAD) und der Verfasser des kostenfreien täglichen Newsletter HSBC Daily Trading, einem der meist gelesenen Trading-Newsletter Deutschlands. Ebenfalls analysiert Jörg Scherer auf mehreren Terminen im Jahr auf Seminaren in ganz Deutschland und in Webinaren für Privatanleger und institutionellen Investoren den nationalen und internationalen Aktienmarkt, die Rentenseite, Währungspaare und Rohstoffe.

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